Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
so ist, wie du sagst Jazz, wo ist dann der Ausgang?“ Jazz zuckte mit den Schultern und Mina schnaufte.
„Den müssen wir erst einmal finden!“, sie kniete sich runter zu dem Laubhaufen und suchte ihre Waffe, doch sie war nicht da. Auch Jazz Axt war verschwunden, verärgert suchten sie weiter in dem Laubhaufen, aber sie waren abhanden gekommen.
Jazz und Mina kamen sich überaus schäbig vor, wie konnte das Geschenk der Amazonen so schnell verschwinden? Hatte man sie in ihrem Schlaf abgenommen? Und wenn es so war, warum hatte dann Jenny noch Syras Schwert und wie Nathalie ihren Dolch?
Obwohl die Mädchen nichts dafür konnten, waren die Amazonen etwas verärgert und gingen langsam weiter.
Jazz und Mina konnten schon gar nicht mehr zählen wie oft sie sich bei den Amazonen entschuldigt hatten. Wie zwei Kinder schlürften sie Nathalie und Jenny hinterher und begutachteten den schönen Wald. „Es ist so ein schöner Ort und trotzdem herrscht hier so eine beschissene Stimmung!“, klagte Jazz und stupste Mina mit ihrem hölzernen Unterarm an, Mina muckte kurz auf, denn anscheinend hatte Jazz mit ihm noch kein Gefühl für sanfte Berührungen.
„Wetten ich kriege da einen blauen Fleck“, grinste sie und klopfte Jazz auf den Unterarm.
Nach dem sie schon eine weile gelaufen und von den warmen Farben des Waldes beeindruckt gewesen waren, blieb Jenny vor einem Strauch mit saftigen roten Beeren stehen. Jazz und Mina ahnten schon was die Amazone vor hatte und warnten sie sofort.
„Du darfst nichts pflücken!“, protestierte Jazz etwas aufgewühlt und hielt ihre Hand feste. Jenny wollte wissen weshalb, denn der Hunger der sich langsam in ihr ausbreitete wurde immer größer.
„Wenn wir eins auf unserer Reise gelernt haben, dann ist es an solchen Orten tabu, etwas zu pflücken oder etwas zu zerstören.“ Jenny schaute an Jazz vorbei und wollte Minas Reaktion abwarten.
„Sie hat Recht, lasst es uns nicht riskieren.“
Verblüfft zogen sie an hohen Kastanienbäumen vorbei, der Wald schien kein Ende zu nehmen aber die warmen Farben ließen ihre Sorgen etwas schwinden.
Alles war teilweise in Rot, Gelb und Orange getaucht, vor ihnen lag ein bunter Weg aus Laubblättern und hinterließ bei jedem Schritt ein lautes Rascheln. Waldreben und wilder Wein schlängelten sich um Bäume und Steine oder an ihnen hatten sich Baumschwämme verwachsen.
Die Umgebung war im Vergleich zu dem Dorfe der Kalyet das reinste Paradies und die Mädchen genossen die warme Herbstsonne, die auch langsam ihre Kleidung trocknete.
Als rechts von ihnen sie ein Meer von vielblütigen Schafgarben umgab, machte sie kurz eine Pause und lauschten der Umgebung. „Es ist erstaunlich wie ruhig es hier ist“, stellte Nathalie fest und lehnte sich an einen stämmigen Ahornbaum.
„Ist das etwa kein gutes Zeichen?“ Jenny zwinkerte ihr mit einem Auge zu und setzte sich auf einen Stein, währenddessen Jazz sich in das Laub zurück warf und sich fragte, wie viel Uhr es nun eigentlich war. Nach dem Stand der Sonne zu urteilen, war es längst nach Mittag, es war eigentlich Zeit für eine gute und warme Mahlzeit. Jazz Magen knurrte so laut, dass der Trupp erst dachte, das sich etwas hinter den Bäumen und Sträuchern versteckte. Jenny wollte sogar ihr Schwert ziehen.
„Bleibt ruhig, es war nur mein Magen. Langsam ist es wirklich an der Zeit was zwischen die Zähne zu bekommen.“
„Leichter gesagt, als getan!“, meinte Mina seufzend und reichte Jazz eine Hand um ihr aufzuhelfen, aber Jazz wollte noch nicht weiter. „Nur noch ein bisschen!“ Kauerte ihre Freundin.
„Nein!“, lachte Mina und bewarf sie anschließend mit einer Menge Laub.
„Weißt du eigentlich, das dir eine Peitsche sehr gut stehen würde Mina. Du hättest bestimmt Freude daran mich blutig zu schlagen, oder?“
Die Mädchen lachten und kriegten sich fast nicht mehr ein. „Jetzt übertreibst du aber Jazz! Aber vielleicht hast du doch recht.“ Jazz zog drauf eine dumme Grimasse, stand endlich auf und schubste Mina leicht beiseite. Die Freundinnen gingen mit weiteren und amüsierenden Sticheleien weiter, bis sie sich vor einem Abgrund wiederfanden.
Die einzige Möglichkeit um zur anderen Seite zu gelangen war eine heruntergekommene Hängebrücke, deren Holzlatten morsch waren und die Kordel, die sie versuchte zusammen zu halten waren schon ausgefranst.
Obwohl die Holzpflöcke tief in die Erde geschlagen worden waren, hinterließ sie bei dem Trupp ein unwohles
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