Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
neugieriger wurde. Dann platzte es aus ihr heraus: „Mina!“
„Ein schöner Name“, flüsterte er begeistert.
Leicht verlegen grinste sie, doch so schnell wie es gekommen war, genauso schnell erlosch es auch wieder.
„Beantwortest du nun meine Frage, Seth? Hab ich etwas Schlimmes getan? Warum bin ich denn hier?“, wieder rüttelte sie an dem Magieunterdrücker. „Den kriegt man nicht auf“, stotterte Seth leicht und seufzte.
Ihre dunklen braunen Augen schauten ihn leer an, wie die der Toten.
Er räusperte sich leicht. „Wie geht es deinem Kopf?“ „Er tut scheiß weh, aber lenke nicht vom Thema ab Seth!“
„Pass auf, ich würde es dir echt gerne sagen. Aber ich darf nicht über meine Arbeit reden!“
Innerlich war er total angespannt, seine dunkle Stimme versuchte Mina zu beruhigen, er nahm zwei Tabletten aus dem Glas und hielt ihr diese durch die Gitterstäbe. Seth hielt es immer noch für besser, ihre Zelle nicht zu betreten.
„Du glaubst doch nicht im ernst, dass ich einfach so Tabletten schlucke!“, ihr Blick durchlöcherte ihn schon förmlich. „Sie verhindern dass du eine Infektion bekommst- bitte. Willst du an einer Blutvergiftung sterben?“ Mina schwieg und senkte ihren Blick, zögerlich nahm sie die Tabletten entgegen. „Wie kann ich dir denn vertrauen? Die könnten sonst was beinhalten.“
Seth wurde wütend, im Hintergrund wurde wieder gelacht. Er zeigte auf die Suppe und bat sie die damit zu nehmen. „Vertrau mir einfach!“, dann ging er, ohne sich noch mal umzuschauen. Mina rief nach ihm: „Warum musst du gehen?“ Ein „Oh wie süß!“, schallte durch den Gang und die anderen Gefangenen machten sich über das Szenario lustig.
Doch Seth ignorierte ihre Rufe und ging zurück zu Xels Büro.
Mina hingegen drückte sich in eine Ecke und spielte verzweifelt mit den Tabletten in ihrer Hand.
Sie versuchte nach zu denken, aber worüber? Dort war nichts außer Leere, sie konnte sich an nichts erinnern. Alles war wie weggeblasen, schwarze dicke Wolken hatten sich über ihre früheren Erlebnisse und Erinnerungen gelegt. Verzweifelt rieb sie sich die Stirn, sie war mehr als nur durcheinander. Warum war sie eingesperrt? Warum war sie überhaupt hier und wieso sollte sie diesem Seth vertrauen? Er arbeitete doch hier also warum sollte sie sich auf ihn einlassen?
Die Situation überforderte sie. Misstrauisch schaute sie sich die Tabletten an, ihr Blick glitt immer von den Tabletten und zur Suppe. Als ihr Kopf dann zu sehr schmerzte, wagte sie es doch. Und hoffte dass Seth die Wahrheit sagte. Mit hastigen Schlucken leerte sie die Suppe, sie würgte, da ihr der süßliche, dennoch ekelige Geschmack auf der Zunge lag. „Schmeckt das scheiße!“, dann kauerte sie sich wieder in die Ecke. „Warum?“, flüsterte sie weinerlich, von der starken Mina war nur noch ein Häufchen Elend übrig geblieben. Anscheinend hatte sie alles verloren und vergessen, verstört wickelte sie eine ihrer gewickelten schwarz grünen Glückssträhnen um den Zeigefinger. Auch dass diese ein Freundschaftsgeschenk und teils Stammesritual von den Amazonen der Kalyet gewesen war, war aus ihrem Gedächtnis gelöscht.
Sie wiegte sich hin und her.
„Psst..“, verwirrt trat Mina an die Gittertür.
„Ich bin schräg gegenüber von dir“, flüsterte eine freundliche Frauenstimme, „hier drüben!“
Dann versuchte jemand aus seiner Zelle seinen zierlichen Arm hinauszustrecken. Aber dass war auch das einzige was Mina von ihr erkennen konnte.
„Was ist? Wer bist du?“, flüsterte Mina zurück und klammerte sich an die Eisenstäbe der Zellentüre. Langsam spürte sie wie die Tabletten wirkten und ihren Kopf betäubten.
„Ich bin Jade“ Mina wunderte sich über diesen Namen und Jade fuhr fort, „du weißt wirklich nicht viel, oder? Noch nie was von der Wüstenstadt gehört?“, obwohl das Licht nur schwach leuchtete, konnte Jade Minas Kopfschütteln erkennen.
„So gesehen kannst du sie auch die „Sadistenstadt“ nennen“, warf eine starke Männerstimme ein.
„Halt die Klappe David!“, zischte Jade genervt. „So wollte ich ihr es nicht erklären.“
Wieder schallte Gelächter durch den Gang.
„Was ist das hier für ein Schuppen Jade?“, aufgeregt schnippte Mina mit einem Finger gegen eine der Metallstangen und hörte Jade gespannt zu.
„Glaub mir, ich bin schon sechs Wochen hier und hab schon viel Elend gesehen und angerichtet.
Unser lauter David ist sogar noch länger dabei..“ „An die
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