Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
elf Wochen“, fügte er traurig hinzu.
„Bevor ich entführte wurde, wohnte ich mit meiner kleinen Tochter Mel in einem kleinen Haus in Lütyen“, sprach Jade mit gebrochener Stimme weiter.
Mina fragte Jade warum sie dann hier sei.
„Das versuche ich dir doch zu erklären, Kleines. Die Ads hatten Lütyen schon fast umlagert. Nach ihnen kamen die Sklavenhändler und nahmen meine Tochter mit. Ich konnte kaum etwas tun um ihr zu helfen. Mels Schreie und ihr verschrecktes Gesicht werde ich niemals vergessen. Ich dachte ich könnte ihr mit meiner Fähigkeiten helfen, doch es brachte rein gar nichts. Sie rissen sie mir aus den Armen.“
Jades Stimme zitterte, die Erinnerung schmerzte zu sehr, doch sie wollte dass Mina darüber bescheid wusste. Tränen rollten ihre Wangen hinunter und sie schniefte leicht.
„Das tut mir leid“, warf Mina bedrückt ein.
„Das finden viele hier und jedes Mal wenn ich die Geschichte erzähle bricht es mir das Herz.“
„Das ist verständlich“, antwortete Mina, „nimm es mir nicht übel, aber warum sind wir denn jetzt alle hier?“
David lachte und klatschte leicht in die Hände.
„Weil wir alle Fähigkeiten haben! Xel sammelt uns wie Zinnsoldaten, er lässt uns alle gegeneinander..“
Jade unterbrach ihn schnell. „Genau Fähigkeiten, wegen unsere Fähigkeiten sitzen wir hier feste.
Weißt du meine Gabe ist es Menschen oder andere in grünes Gestein zu verwandeln.“ Mina wurde hellhörig und hörte ihr weiterhin gespannt zu, sie fand es aufregend.
Jade konnte dies mit Hilfe eines Stachels tun, der ihr aus der Handfläche wuchs und aus dem das Gift heraus strömte. Erst lähmte es blitzschnell ihre Opfer und dann verwandelten sie sich in schimmerndes grünes Gestein.
„Wow, dass ist ja abgefahren, dennoch kann ich mir nicht vorstellen was ich verbrochen hab.“
„Du musst nichts verbrochen haben, es reicht schon dass du eine Fähigkeit hast- verdammt.
Sie verprügeln dich, stellen dich ruhig und lassen dich gegen jemand anderen von uns antreten“, Jades Stimme wurde bei jedem Wort leiser.
„Antreten?“ Mina schluckte tief.
David bekam nun Mitleid und sprach etwas sanfter zu ihr. „Ja er lässt uns miteinander kämpfen, einer muss dabei sterben. Also gib dein Bestes, damit du weiter leben kannst.“
Mina erinnerte sich nicht an irgendwelche Fähigkeiten.
„Aber ich kann rein gar nichts!“ Mina lehnte wieder verzweifelt ihren Kopf an die Metallstäbe und fragte dennoch, ob man irgendwann hier herauskommen würde.
„Du kommst nicht so einfach frei, du lebst so lange, bis dich die Kräfte verlassen oder dich jemand abkauft“, antwortete David in einem bemitleideten Ton.
„Scheiße, aber ich erinnere mich nicht, an irgendwelche Kräfte.“ „Wie gesagt, ohne kommst du hier nicht rein! Und wenn du keine Kräfte hättest, würdest du auch dieses schicke Dingen nicht um deinen Hals tragen. Vielleicht sagt dir Seth ja etwas!“ Jade betonte abwertend seinen Namen.
„Du musst wissen, dass er hier mitwirkt. Er ist der Stiefsohn des Inhabers. Also freunde dich nicht zu sehr mit ihm an.“
Mina war sprachlos und setzte sich wieder in die Zellecke und wiegte sich hin und her. Solange bis sie endlich einschlief.
Es war acht Uhr dreißig und Seth fuhr wieder mit den quietschenden Rollwägelchen durch die Gänge und teilte die Suppe aus. Aus irgendeinem Grund freute er sich darauf Mina zu sehen. Doch als er bei ihr ankam, war er enttäuscht. Ihre Reaktion irritierte ihn.
Mina würdigte ihn keines Blickes, sie verweigerte die Suppe und die weiteren Tabletten.
Nun war nichts mehr von dem hilflosen Tier übrig geblieben, was er gestern in ihr gesehen hatte.
David und Jade lachten schadenfroh.
„Du musst was essen.“ Seths Stimme klang freundlich, aber Mina blieb hart.
David mischte sich dann in die Unterhaltung mit ein.
„Damit die Kleine stark genug zum kämpfen ist?“, schrie er. „Sag ihr doch, dass sie in paar Tagen oder weniger von uns geht!“
Seth ignorierte ihn, er hatte letzte Nacht zu viel gearbeitet, zu viel gezeichnet und kaum geschlafen.
Die Ringe unter seinen Augen verrieten schon alles und sich jetzt noch mit David auseinanderzusetzen brachte rein gar nichts.
„Bitte Mina, komm schon!“, langsam wurde er ungeduldig. David lachte. „Ich glaub sie hat die Schnauze voll von dir!“ Seth redete weiter auf sie ein.
„Schließlich ist gestern auch nichts passiert“, dachte sie und ließ sich auf die weiteren Tabletten ein,
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