Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
Catori hatte er normalerweise einen sehr guten Draht und auch sie hatte einen Platz in Seths Kategorie „Interessant“ gefunden. Catori war sehr hellhäutig und ihr halbes Tribal Tattoo, dass über ihre linke Gesichtshälfte verlief, stach deshalb besonders heraus. Ihr Undercut war grün gefärbt und einige Strähnen an den Seiten gingen bis zu ihrem Kinn hinunter. Ihre blauen Augen waren sehr auf den Kampfanfang gespannt. Ein kurzes „Hi!“, folgte und danach war sie kaum für Seth ansprechbar.
„Na, hattest du wieder Lust auf Blutvergießen?“ Seth versuchte begeisternd zu grinsen, aber der Gedanke gefiel ihm nicht besonders gut.
„Ja klar, steh doch auf brutales Blutvergießen, vor allem wenn die Weiber sich die Schädel einschlagen“, sein dunkles Lachen kroch förmlich über Seths Rücken und hinterließ eine mehr als starke Gänsehaut.
Segenam war ein korpulenter Punk, alter Schule. Er trug einen knallroten Irokesen, der im Licht einem in die Augen stach. Dazu passend einen rotkarierten Kilt mit schwarzen Springerstiefeln, die rot geschnürt waren. Über seinen Bierbauch trug er ein schwarz ausgeleiertes T-Shirt mit einem weißen verwaschenen Anarchozeichen. Anderes hatte Seth noch nie an ihm gesehen. Segenams rundes Gesicht strahlte bis über beide Ohren. „Ich kann es nicht oft genug sagen, ich steh auf eure Weiberkämpfe!“, seine braunen Augen verfolgten jede Bewegung, die Jade und Yukiko machten.
Aber für Segenams Geschmack war es vorerst zu langsam. Wild grölte er in die Menge und feuerte die beiden an.
„Ihr Schlampen bewegt eure Ärsche, verdammt noch mal, ich will endlich was sehen!“ Fala und Catori lachten. „Das gefällt euch was“, dann wendete er sich wieder Seth zu, denn er merkte, dass etwas nicht mit ihm stimmte. „Du siehst aber auch nicht grade rosig aus. Zu wenig gesoffen oder was?“
Seth wusste worauf er hinaus wollte und bevor er antworten konnte, schickte Segenam Catori zum Getränkestand. Sie stand auf und gab Segenam einen leidenschaftlichen, dennoch zur schau gestellten Kuss. Seth merkte dass Fala nicht wirklich damit einverstanden war.
Catori wand sich danach von ihm ab und Segenam gab ihr einen Klaps auf den Hintern.
„Zum Abschied, Miststück!“ Catori lächelte und begab sich auf den Weg zum Getränkestand. Als sie den Stand in der tobenden Menge endlich erreicht hatte, rollte sie genervt mit ihren blauen Augen. „Das darf doch nicht wahr sein!“, dachte sie zu sich selbst und stellte sich in der Schlange, die mehr als fünfzehn Besucher hatte, an.
Catori kam es wie eine Ewigkeit vor und zur Ablenkung starrte sie auf den Bildschirm und verfolgte von dort aus den Kampf.
„Na was will Segenam trinken?“, krächzte eine rauchige und hustende Stimme.“
Catoris Stimme klang stark und dennoch würdigte sie ihn keines Blickes. Angst hatte sie keinesfalls, aber Acles Anblick war zu widerlich. „Vier Bier!“ Acle, der bei jedem Kampf die Getränke ausschüttete, roch nach einer leicht verwesenden Leiche, er war unbeschreiblich hässlich und sein ganzer Körper ausgenommen von seinen Händen, war übersät von eitrigen Dellen.
Als wäre dies nicht schon schlimm genug, war sein Gesicht noch mit tiefen Narben entstellt.
„Wie kann man den nur hier arbeiten lassen?“ Catori fand ihn mehr als nur ekelerregend.
Als sie wartete tippte sie immer wieder mit ihren schwarz lackierten Fingernägeln auf der Theke herum und schaute sich die grölende Menge an. Da schrie Acle sie wütend an, Catori drehte sich zu ihm um und es fehlten nur noch einige Zentimeter zwischen ihrem und seinem ekeligen Gesicht.
„Nimm dein Bier du..“, er stoppte, da Segenam einer der wichtigsten Besucher war und er seinen Job behalten wollte, „..dein Bier.“
Catori blickte in seine abscheulichen Augen, sie traten fast aus ihren Augenhöhlen hervor.
Nicht dass sie nur trüb waren, nein, dicke rote geplatzte Adern zogen sich um die gelbe Iris und bei jedem blinzeln legten sich moosgrüne und wässernde Hautfetzen über seine Augäpfel.
„Man bist du hässlich!“, flüsterte sie vor sich hin und schenkte ihm einen provozierenden Luftkuss zu. Angeekelt schüttelte sie den Kopf und nahm das Bier entgegen.
„Schreib es auf die Rechnung Acle“, und dann machte sie sich wieder auf den Rückweg.
Segenam klatschte fröhlich in die Hände als sie wieder kam und nahm das Bier entgegen.
Er gönnte sich einen kräftigen Schluck aus dem Humpen und rülpste laut. Seth tat es ihm gleich
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