Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
gefesselt sein. „Dann weiß ich auch nicht weiter“, und Melinda warf ihr verzweifelte Blicke zu.
„Und du bist also so gesehen eine Superheldin?“
„Melinda dass ist nicht der richtige Moment um das auszudiskutieren, ich muss hier raus, ich muss meine Garde wiederfinden, ich muss zu Jazz“, Minas Stimme klang gereizt und dann blickte sie zu Seth.
„Du hast eine Garde?“, Melinda wurde ganz Ohr. „Du glaubst doch jetzt nicht dass ich alles ausplaudere, Melinda wir sitzen immer noch hier feste und verkriechen uns wie die Maden.“
Sie schwieg und Seth richtete sich auf, er legte Mina eine Hand auf die Schulter und seine Stimme klang nun sehr ernst und irgendwie streng.
„Was ist wenn wir den Aufzug..“, er warf Mina einen entschuldigen Blick zu, er wusste dass sie an seinem Vorschlag schwer zu knabbern hatte, „..den Aufzug benutzen, in dem wir die Leichen hinunter fahren?“
„Leichen!“ Mina durchfuhren schreckliche Bilder von verstümmelten Gefangenen, doch anscheinend gab es keine andere Möglichkeit.
„Wir könnten es wirklich schaffen. Wenn wir den Aufzug unauffällig erreichen, stehen wir praktisch an dem..“, Melinda wusste nicht wie sie es ausdrücken sollte und nannte die gigantische Grube einfach „Container“.
Mina wurde übel und wollte genaueres wissen, bevor sie dies wagte.
„Nach dem wir den Aufzug gemeistert haben..“, fing sie wieder an, „ gehen wir durch eine Hintertür und kommen an dem Container vorbei. Und wenn wir das endgültig hinter uns haben, kommt die Schranke und du bist so gut wie frei.“
Klang für Mina eigentlich nicht so schwer, schließlich hatte sie schon ganz andere Dinge erlebt und gemeistert, doch dann folgte ein „Aber“.
„Ich kann nicht sagen wie viele Wachleute uns in die Quere kommen und was uns an der Schranke erwartet“, Melinda seufzte auf und erwartete von Mina eine ganz andere Reaktion.
„Ich muss hier raus und wenn es nur diesen einen Weg gibt, muss ich mich dadurch schlagen, auch wenn ich meine Kraft nicht einsetzen kann“, erneut rüttelte sie an dem Magieunterdrücker und ging selbstbewusst zur Türe und Seth und Melinda folgten ihr. Sie hatten keine Zeit mehr um jedes Detail durch zu gehen, sie mussten endlich weiter vorankommen und wie Mina langsam feststellte, war Melinda war ein Genie. Sie war eine sehr überzeugende Lügnerin, denn zwei weitere Wachleute spielte sie genau wie die anderen beiden zuvor aus. Nur dieses Mal sollten sie einen Gefangenen umsiedeln und Mina dafür die Zelle überlassen. Seth und Melinda stützten sie und es sah aus, als wäre sie ruhig gestellt und gefügig. Um es noch echter aussehen zu lassen, ließ Mina einen langen Spuckfaden von ihren Lippen baumeln, verdrehte leicht die Augen und redete leises und wirres Zeug vor sich hin.
„Und das hat Xel wirklich gesagt?“, fragte einer, der ein Kreuz wie ein Schrank besaß und Seth nickte.
„Also holt den da raus, wir haben auch noch andere Dinge zu erledigen“, antwortete er forsch und fasste Mina härter beim Arm.
Etwas mürrisch öffneten sie die Zellentüre, der Gefangene drehte durch und wehrte sich mit Händen und Füßen, doch nach einem kurzen Schlag mit dem Schlagstock sackte er in sich und wurde aus der Zelle gerissen. Die beiden lachten und Melinda und Seth setzten Mina in die freie Zelle und Melinda tat so, als würde sie die Türe abschließen.
Als die Wachmänner außer Sichtweite waren, liefen sie weiter, doch die anderen Gefangenen protestierten und randalierten. „Das hattest du aber nicht in deinen Plan miteinbezogen oder Melinda“, dann lief Mina der schweigenden Melinda hinterher und erhaschte zu viel von ihrer Umgebung.
In diesem Block sah es noch schlimmer und finsterer aus wie in ihrem zuvor.
Es war dreckig, es stank nach Kot, Urin und anderen widerlichen Gerüchen. Außerdem stapelten sich die Gefangenen hier, die abgemagert an den Türen randalierten oder verstört in ihren Ecken saßen. Einer war sogar gerade dabei seinen eigenen Kot zu essen, bevor er anfing zu schreien und verlangte dass sie ihn mitnehmen sollten. Es war erschreckend und Mina schämte sich dafür, dass sie keinen dieser armen Seelen half.
Doch hätten sie sich so einen dummen Fehler erlaubt, hätten sie den Aufzug nicht in Anspruch nehmen können. Denn der Wachmann, der gerade seinen Runde ging, war gerade um die Ecke verschwunden. Eilig kramte Seth einen Pass vor und ließ diesen an einem kleinen Schalter einscannen.
Es piepste und die drei
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