Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
werden.
Rylen selbst sah schon selbst wie eine Königin aus, obwohl sie nur ein schlichtes weißes Gewand mit silberner Stickerei trug.
Ihr schwarzes und langes Haar hatte sie hochgesteckt und es war mit einem schlichten und zarten Efeukranz geschmückt, dass einem Diadem glich.
An ihren zarten Ohrläppchen funkelten kleine Kristalltropfen, die wirklich wie Tränen ausschauten, je nach dem wie die Sonnenstrahlen darauf fielen, reflektierten sie verschiedene Farben an ihren Wangen.
Ali konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden, sie war einfach zu wunderschön gewesen, es gab bis jetzt in Alis Leben nicht viele Frauen die er jemals so angesehen hatte. Sofort musste er an die so gesehene Zwangsheirat denken, er merkte wie sein Herz sich etwas verkrampfte und als er an seine baldige Frau dachte, konnte er sich noch nicht einmal an deren Namen erinnern.
„Das ist wirklich traurig!“, dachte er und danach riss Rylen ihn aus seinen Bann.
„Schön euch wieder zu sehen, mein Freund!“, sie verbeugte sich anmutig und Ali erwiderte ihre Verbeugung, auch die von den anderen die hinzugekommen waren.
Im Hintergrund hörte Ali allerdings, wie weitere des Hohen Volkes tuschelten und die wartenden Mädchen an den Linden beobachteten.
„Glaubt ihr es ist wahr?“, streifte wieder durch die Runde und es wurde wieder getuschelt.
Ein großer schlanker Mann mit grauem Gewand, schulterlangen schwarzen Haaren und einem strengen Blick trat in die Runde und drängelte sich etwas nach vorn.
„Unmöglich, es heißt, dass es sich um einen Mann handelt!“
„Es kann genauso gut eine Frau sein- oder nicht Kysyn!“, versuchte eine andere ihm weiß zu machen, doch Kysyn schüttelte seinen Kopf und ging nun zu Ali und Rylen hinüber.
Auch er fragte Ali, ob die Mädchen seine Freunde waren.
Kratzbürstig brachte er nur ein: „Nur eine davon. Mehr kann ich euch wirklich nicht sagen!“ heraus.
Rylen und Kysyn blickten ihn irritiert an.
„Was wollt ihr damit sagen Ali?“, flüsterte Rylen, als ob sie nicht wollte, dass es die Mädchen hörten. Dabei lagen etliche Dimensionen zwischen ihnen, obwohl sie sich gegenüberstanden.
„Sagen wir es so, eine davon, unsere Wege haben sich zufällig gekreuzt“, etwas bedrückt schaute er sich noch einmal zu den Mädchen um, „irgendetwas stimmt mit der einen nicht!“, antwortete er. „Ihr wisst vielleicht was ich meine?“
„Viele eures Volkes sind grade wie ich verwirrt.“
„Wegen dem Mädchen, nicht Ali?“, und Kysyn zeigte auf Mina, die sich mit den anderen wieder auf die Steine gesetzt hatte und ungeduldig weiter wartete.
„Sie hat sogar mit dem Wald, in der Alten Sprache gesprochen…“
Ali wurde von aufstöhnenden Geräuschen und weiteren flüstern unterbrochen und auch er drängelte sich nun nach vorne und wollte wissen was dort los war.
Nichts hatte sich eigentlich an dem Szenario der Mädchen verändert, bis auf ein kleines Detail und dieses war, dass Mina sich die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammenband.
Man konnte nun eindeutig ihre Tätowierung sehen.
„Es stimmt also doch!“, dachte Ali und schaute Rylen an, die ohne ein Wort zum Tempel schritt, auch Kysyn folgte ihr und bat Ali mit zukommen.
„Wir müssen mit dem König sprechen!“, sagte Kysyn immer wieder, wie es schien, hatte er jeden Zweifel abgelegt und glaubte nun- wie die anderen.
Schnell schritten die drei den weiß gepflasterten Weg zum Tempel entlang und Ali grübelte weiter nach, bis Nymre, Rylens Zwillingsschwester ihn fast umrannte.
„Entschuldigt Ali, seid gegrüßt..“, sie verbeugte sich schnell, „ ich habe euch eine Nachricht vom König zu überbringen. Ihr möchtet bitte eure Freunde zum Tempel begleiten. Der König wünscht es so!“
„Es sind nicht alle meine Freunde!“, dachte er wie ein beleidigtes Kind und am liebsten hätte es Ali durch das ganze Tal geschrien, dennoch versuchte er gelassen zurück zu gehen und führte in Gedanken Selbstgespräche.
„Mein Gott, das geht wie ein Strohfeuer um.“
Alle anderen des Volkes gingen in der Zeit zum Tempel, denn wie es aussah würde es gleich eine Volkssitzung geben.
Jeder Schritt, den Ali machte schien schwerer zu werden und ihm wurde mulmig zumute, wäre er am besten nicht auf Almos Hilfeschrei eingegangen. Dann würde er soweit es ging, ein normales Leben führen.
Doch der König hatte es so gewünscht und als guter Freund, wollte er Fysan nicht widersprechen weder enttäuschen.
Vor dem Tor angekommen lauschte er,
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