Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
warnend. „Schrei es doch am besten noch lauter, vielleicht hat Arestles es noch nicht wirklich wahrgenommen.“
Nach einer guten halben Stunde machten sie eine Pause, nur der Hund schien noch gut in Form zu sein.
Ihre Hände taten vom ständigen tasten und hinfallen weh.
„Was denkt ihr wann wir hier raus sind?“, fragte Almo die anderen beiden und rieb sich ihre schmerzenden Finger.
Jazz wollte gerade sarkastisch antworten, als der Hund wieder anfing zu bellen und tiefer in den Tunnel hinein lief.
Almo hievte sich hoch und klatschte kurz und vorsichtig in die Hände, „Ja super, Ladys - der Hund ist weg!“ Almo versuchte Mina und Jazz zum weitergehen zu animieren, mit viel Geduld willigten die beiden dann endlich ein.
Sie tasteten weiter die Tunnelwände ab und riefen nach ihm.
„Hund“, grölte Mina und Jazz lachte so laut auf, dass es sich so anhörte, als stände noch eine ganze Armee von mehreren Jazz hinter ihnen.
„Es wäre glaub ich nicht schlecht gewesen, wenn du ihm einen Namen gegeben hättest Mina!“, meinte Jazz abfällig.
„Da ist schon was dran!“, seufzte Mina. „Aber ich wollte ja keinen Hund…ihr seht ja selbst, dass die nur Ärger machen!“
„Ich wüsste zu gern warum Fysan dir einen Hund geschenkt hat. Jazz und ich, nicht dass ich jetzt eifersüchtig wäre Mina, aber wir haben nichts bekommen.“
„Du bist eifersüchtig Almo!“, trällerte Mina. „Ich bin die Auserwählte!“
Bei dem Wort Auserwählte zog sich ihr Herz zusammen und sie konnte nicht glauben, dass dies nun wirklich die Realität war.
„Mich interessiert dein gestriges Gespräch mit dem König viel mehr, wie dieser Hund. Also in diesem Moment. Du weißt das ich Tiere mag…“ jammerte Jazz.
„Ich weiß Jazz, Fysan gab mir nur ein paar Tipps um mich besser in der Rolle der Auserwählten zu Recht zu finden.“
Mina log und Jazz wusste das, nicht umsonst wäre sie heute Morgen so aufbrausend in die Halle gestürmt.
„Was ist gestern Abend bloß passiert?“, grübelte sie und stolperte fluchend weiter.
Die Mädchen schwiegen bis ihre weitere Aufmerksamkeit dem lauten bellen des Hundes geschenkt wurde und sie weiter durch den dunklen Tunnel gingen.
Nicht weit vom Tunnel entfernt, schritt ein Junger Mann Mitte dreißig durch das kniehohes Gras.
Er musterte mit seinen braunen Augen kritisch seine Umgebung und schleichend bewegte er sich fort. Seine rechte Hand hatte er an dem schwarzen Schaft seines Schwertes gelegt und da würde sie auch noch eine weile Ruhen. Er war kein Schwertkämpfer oder dergleichen. Sondern nur ein einfacher heranwachsender junger Mann. Seine beige Jacke die ihm bis zu Hüfte ging, war voller Dreck und bedeckte seinen leicht zerrissenen braunen Baumwollpullover.
Auf seinen Rücken lastete ein großer olivgrüner Feldrucksack in dem sein letztes Hab und Gut und etwas Proviant verstaut gewesen war. An ihm hatte er eine Isomatte befestigt, die bei jedem Schritt leicht hin und her schwankte. Er war müde und sein Rücken schmerzte, so langsam überkam ihm der Wunsch eine kleine Pause zu machen. Seine Füße wurden schwer und die Schritte wurden langsamer.
„Ich brauch wirklich eine Pause“, dachte er verzweifelt, denn der letzte Kampf vor ein paar Stunden saß immer noch in seinen Knochen.
Gegen fünf Ads hatte er gekämpft, da sie sein Schwert konfiszieren wollten, doch er beharrte auf das Familienerbstück und widersetzte sich und floh.
Zum Glück hatte er nur einige blaue Flecken davongetragen und wahrscheinlich den linken Daumen gebrochen. Denn er pochte und so langsam machte ihn dieses andauernde Pochen wahnsinnig.
Als er einige Minuten weiter gegangen war, fiel ihm dieser Hügel auf, auf dem eine alte Trauerweide stand, deren Äste eine Art Vorhang gebildet hatten.
„Perfekt, besser kann es ja nicht sein“, murmelte er und blickte noch einmal nach hinten.
Dann verschwand er hinter den Zweigvorhang, nahm seinen Rucksack ab und lehnte sich an den Baumstamm.
Zuerst brachte er seinen linken Daumen in Ordnung, er musterte ihn kritisch, er war mehr als nur schief. Aber trotzdem stellte er zu seinem Glück feste, dass er nur ausgerenkt war. Er verzog kurz den Mund, griff mit der anderen Hand nach den linken Daumen und renkte ihn mit einem lauten Knacken und einem leichten Aufschrei wieder ein.
Erleichtert schloss er die Augen, strich sich durch seinen blond braunen Lockenschopf und döste etwas vor sich hin.
Er wusste ja nicht, dass er bald Besuch bekam.
Im
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