Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
sie bei diesem Versuch dem Tod nicht entrinnen konnte.
Sie wollte Jazz und sich selbst noch nicht damit verletzen, vielleicht gab es noch eine andere Möglichkeit.
Die Mädchen und der Hund wurden von den Zwillingsschwestern zum Tor gebracht, die verborgene Sonne schien schwach und ein leichter Wind zog um sie herum. Es roch nach blühenden Blumen und nach den prächtigen Tannen.
„Was für ein Empfang!“, dachte Jazz laut und da sah sie, das ganze Hohe Volk mit kleinen Windlichtern am Wegesrand stehen. Sie schauten glücklich zu ihnen hinüber.
Jedes Windlicht bestand aus kleinen Kristallen, die wie Mosaikteilchen zusammengefügt waren und jedes hatte eine andere Farbe. Die verschiedene Muster und Farben warfen leichte Schatten in die Gesichter des Hohen Volkes.
„Wie schön!“ Jazz war überwältigt und bevor sie ängstlich das Tor betrat, fragte sie die Zwillinge Nymre und Rylen, wo Ali denn wäre.
Synchron antworteten sie, dass Ali mitten in der Nacht abgereist wäre.
„Er wollte sein eigenes Leben Leben“, traurig schaute sie in die grünen Augen des Schäferhundes und verlor sich darin. Das letzte was die Mädchen sahen, war wie das Hohe Volk sich vor ihnen verbeugte, Rylen übergab Almo ein kleines Paket mit Lebensmitteln und wünschten ihnen noch einmal viel Glück.
Sie winkten ihnen ein letztes mal zu, nur Mina schaute sie hasserfüllt an und hätte ihnen am liebsten ihren Mittelfinger entgegengestreckt.
„Wie hinterhältig ihr doch alle seit!“, dachte sie.
Sie waren es Schuld, dass Mina innerlich zerrissen war und nicht wusste wo ihr der Kopf stand. Mina würde für jede noch so kleine Kleinigkeit ihnen die Schuld daran geben.
Sie hatten es nicht anders verdient und dann reisten sie endlich, wenn auch mit gemischten Gefühlen ab.
Kapitel 6: Bekanntschaften
Als sie das Tor verlassen hatten, fanden sich Jazz, Almo, Mina und ihr neuer und ständiger Begleiter in einer Art Tunnel und nicht wie von ihnen erwartet im Irrwald wieder.
Obwohl es stockdunkel gewesen war, wussten sie nach dem Abtasten des Portals, dass es kein zurück mehr gab.
Das Tor bestand nur noch aus einer Wand aus Erde, Steinen und dicken Wurzeln. Genervt schlug Mina dagegen.
„Hier kommen wir nicht raus.“
„Wenn es keinen Eingang mehr gibt, muss es ja einen Ausgang geben. Ich denke mal nicht, das Fysan uns hier vermodern lässt- dafür bist du zu wichtig“, warf Almo ein und der Hund bellte, sein Bellen schallte durch den Ganzen Tunnel.
„Dir wird nichts geschehen!“, dachte Mina sarkastisch, „Und auch nicht Jazz, ich werde wie es aussieht für euch alle sterben! Ja ich bin sehr wichtig.“
Almo tastete sich vorsichtig an der Wand entlang, der Erdboden war übersät von kniehohen Felsen und Splitt.
„Scheiße, das dauert ewig bis wir hier raus sind!“
Mühselig setzten sie einen Fuß vor den anderen.
Jazz bedankte sich ironisch für die Fackeln, die das Hohe Volk ihnen mitgegeben hatten und fluchte.
„Ich komm mir wie ein beschissener Maulwurf vor, man sieht überhaupt nichts.“
Mina und Almo fingen an zu lachen.
„Ich finde das überhaupt nicht witzig!“, zischte sie und knickte mit ihrem Fußknöchel um.
Ein lautes „Scheiße!“, drang durch den Tunnel, Jazz wimmerte etwas und spielte ihren Schmerz mit Witz herunter.
„Lauft ohne mich…los. Ich bin verletzt!“ Mina musste wieder lachen und tastete sich zu ihr weiter.
„Guck nicht so viele Filme“, und reichte ihrer Freundin eine Hand um ihr auf zu helfen.
„Ich werde nicht ohne dich gehen“, dramatisierte Mina, „aber Huckepack werde ich dich nicht tragen, vergiss es!“
„Du feistes Stück!“, knurrte Jazz und tat so, als wäre sie beleidigt gewesen und tastete sich einfach weiter. Ihr Knöchel schmerzte und sie hatte nicht die geringste Lust weiter zu gehen.
„Wegen euch Sklaventreibern wird mein Knöchel zu einem Elefantenfuß mutieren“, wieder lachten Almo und Mina.
„Ja lacht nur, das ist mein ernst. Ich werde bald nur einen Schuh tragen können…“
„Übertreibe es nicht Jazz!“ Lachte Mina weiter und auch Almo lachte schallend mit ihnen.
Doch Jazz motzte immer noch und schien gar nicht mehr aufhören zu wollen.
„Ja, lacht nur. Und Mina, übertreibe du es besser nicht Auserwählte!“ Sofort hielt sie sich eine Hand vor den Mund und hoffte, dass niemand weiteres im Tunnel war.
„Jazz!“ Zischte Almo
Weitere Kostenlose Bücher