Diner des Grauens
daran.«
Duke nahm den Löffel und schlug damit gegen seine Schü s sel.
»Ist ja schon gut. Verdammt, du verlierst ein paar Fi n ger, und deinen Sinn für Humor gleich mit. Nicht dass du je beso n ders viel davon gehabt hättest.«
Sie setzten sich wieder an die Theke.
»Soso, Kühe. Wie viele?«
»Sechs.«
Earl pfiff. »Das klingt nicht gut.«
»Und ich glaube nicht, dass sie tot waren, als sie sich ve r wandelten. Sie waren zu frisch. Was immer in sie gefahren ist, es wirkte, als sie noch gelebt haben.«
»Glaubst du, das ist ansteckend?«
»Wir haben die Kadaver zur Sicherheit verbrannt, aber L o retta hat ihre Zombies ja auch eingeäschert. Das scheint das Ganze nicht zu stoppen.«
»Verdammte Scheiße.«
Beide Männer wussten, was zu erwarten war, wenn sich di e se Sache weiterhin unkontrolliert ausbreitete. Vor allem, wenn sie sich nicht auf bereits tote Dinge beschränkte. Earl, der weder lebendig noch tot war, und Duke, der übernatürliche regenerative Kräfte besaß, waren gegen Zombifizierung immun. Die normalen Einwohner von Rockwood aber nicht.
»Vielleicht sollten wir einfach weiterfahren«, schlug Earl vor, »bevor das alles hier … unerfreulich wird.«
»Jep. Sollten wir wohl.«
Beide wussten, dass sie das nicht tun würden. Welche bösen Mächte hier auch immer am Werk waren, nur sie hatten die Chance, sie aufzuhalten. Wenn sie jetzt jedoch gingen, waren die braven Bürger von Rockwood mit Sicherheit verloren. Wenn sie nicht zu einer Stadt voller schwankender Zombies wurden, waren sie zumindest zu Munitionsmangel und einem dramatischen Immobilien-Wertverlust verurteilt. Duke und Earl brachten es einfach nicht fertig.
Außerdem: Ihr Benzintank war fast leer und sie waren vol l kommen pleite.
»Ich denke, es wird Zeit, Hector anzurufen.«
Duke nickte. »Kann nicht schaden.«
Earl bat darum, Lorettas Telefon benutzen zu dürfen. Sie war einverstanden, nachdem er ihr erklärt hatte, dass das helfen konnte, ihr Problem zu lösen. Der Vampir setzte sich mit einem Notizblock neben das Telefon.
»Wen ruft er an?«
»Nur diesen Typen, den wir in El Paso kennen«, antwo r tete Duke. »Ein Hexenmeister.«
»Gelehrter der Metaphysik«, korrigierte ihn Earl.
»Was auch immer. Er weiß alles über dieses ganze Zeug hier.«
»Tatsächlich? Warum habt ihr ihn dann nicht schon fr ü her angerufen?«
»Uns war nicht klar, wie ernst die Lage ist.«
»Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin sicher, wenn ich es Hec erkläre, wird er … – Hey Hec. Ich bins, Earl. Wir haben hier ein großes Problem mit wandelnden Leichen und hatten gehofft, du könntest uns aushelfen.«
Während Earl sein ausführliches Telefongespräch abw i cke l te, wischte Loretta flüchtig den Boden. Und weil er nichts Besseres zu tun hatte, half ihr Duke dabei. Sie arbeiteten in einem unbehaglichen Schweigen, das nur von dem Geräusch brauner Mopps, die auf Fliesen trafen, und Earls Hälfte des Telefongesprächs unterbrochen wurde. Schließlich, so sehr Duke auch versuchte, es zu vermeiden, endete es doch damit, dass sie ihre Mopps gleichzeitig auswrangen.
Loretta blickte ihn unsicher an. »Ich möchte nicht, dass Sie sich wegen heute Morgen unwohl fühlen. Wenn es jemandem peinlich sein sollte, dann mir.« Sie kicherte. »Ich habe Sie ein bisschen zu heftig angemacht. Wirklich, ich war schlimmer als eine Zwei-Dollar-Hure.«
»So schlimm war es auch wieder nicht«, antwortete D u ke.
»Doch, das war es. Die Sache ist nämlich die: Ich habe zwar Bedürfnisse, aber das gibt mir noch lange nicht das Recht, sie Ihnen aufzuzwingen. Ich verstehe, wenn ein gut aussehender junger Kerl wie Sie nichts zu tun haben will mit einer Frau von meinen … Ausmaßen.«
Duke knurrte unbehaglich. »Das ist es nicht.«
»Na, na, ich bin eine erwachsene Frau. Sie müssen sich keine Sorgen um meine Gefühle machen.«
Er tauchte seinen Mopp in den Eimer. Sie hatte natürlich Recht. Halbwegs. Aber es war mehr als das.
»Schauen Sie. Das ist nicht der Grund. Sie sind eine g u te Frau, Loretta. Und ich bin, na ja, ich bin, was ich bin.«
Sie beugte sich näher zu ihm und flüsterte: »Sie meinen, Sie … können nicht?«
Duke prallte zurück. »Natürlich kann ich. Verdammt gut s o gar. Es ist nur mein … Zustand.«
»Macht es Sie gefährlich, wenn Sie … ?«
»Ja. Naja, wenn ich zu erregt bin … kann das Ganze … ri s kant werden.«
Das war eine glatte Lüge. Er verwandelte sich nicht g e gen seinen Willen. Seine Ungeheuer-Gestalt
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