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Diner des Grauens

Diner des Grauens

Titel: Diner des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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mit den Fingern an der Innenseite ihres Schenkels entlang. Das klappte. Er setzte sich neben sie und sie nahm seine malträtierte Hand.
    »Es tut mir Leid, Baby. Habe ich dir wehgetan?«
    »Schon in Ordnung.«
    »Das hätte ich nicht tun sollen.« Behutsam küsste sie se i ne Fingerspitzen, eine nach der anderen. »Verzeihst du mir?«
    Er streckte die Unterlippe vor und stieß mit dem Absatz g e gen das Bett. »Ich weiß nicht. Vielleicht.« Er weigerte sich immer noch, sie anzusehen.
    Sie beugte sich näher zu seinem Ohr und brachte den sinnl i chen Tonfall, den sie in stundenlanger praktischer Anwendung perfektioniert hatte, zur Anwendung. »Komm schon, Chad. Sei nicht sauer.«
    Sein Kopf drehte sich ihr langsam zu, bis ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. Sie zog sich ein kleines bisschen zurück. »Überlass die Sorgen um die Details mir. Das ist mein Job.«
    Sie konnte jeden einzelnen Tropfen Speichel in seinem Mund verdunsten hören. »Und was ist mein Job?«, fragte er trocken.
    »Dein Job ist, dafür zu sorgen, dass ich glücklich bin.«
    Er holte tief Luft und öffnete den Mund, um etwas zu erw i dern. Tammy legte einen Finger auf seine geöffneten Lippen.
    »Kannst du das, Chad? Kannst du dafür sorgen, dass ich glücklich bin? Denn wenn ich glücklich bin, dann wirst du auch glücklich sein.« Sie unterdrückte ein Würgen. »Sehr, sehr glücklich.«
    Wenn sie es schaffte, ihn zu küssen, würde er wieder ihr g e hören. Aber ihr Vater hatte strenge Regeln, was die Dinge betraf, die in ihrem Zimmer erlaubt waren. Fummeln stand nicht auf dieser Liste und sie ging keine unnötigen Risiken ein.
    Chads hormonüberschwemmter Verstand kämpfte da r um, einen einzigen zusammenhängenden Gedanken zu formen. Tammy ließ ihm die Zeit, die er brauchte, um diesen einen zustande zu bringen. Schließlich sah er ihr doch in die Augen und von dort aus streifte sein Blick über ihre Lippen, die Brust, dann über alle anderen Körperteile auf dem Weg nach unten zu ihren Zehen.
    »Okay, aber ich mag es nicht, wenn du mich dumm nennst.«
    »Natürlich. Das hätte ich nicht tun sollen. Es wird nicht wi e der geschehen.«
    Chad grinste dümmlich und bestätigte ihr damit, dass er wi e der ganz ihr gehörte.
    Ihre Zimmertür öffnete sich und ihr Vater streckte se i nen Kopf gerade lang genug in den Raum, um ihr zu sagen, dass es halb zehn war. Keine Jungs nach neun Uhr dreißig. Das war eine weitere der sinnlosen Regeln ihres Vaters. Sie konnte mitten in der Nacht mit Chad herumhängen, solange es nur nicht in ihrem Zimmer geschah. Es machte nichts, dass das der einzige Ort auf der Welt war, wo sie niemals eines der Dinge tun würden, gegen die ihr Vater etwas hatte. Und es war egal, dass sie und Chad außerhalb des Hauses schon tausendmal herumgevögelt hatten. Elterliche Regeln hatten wenig mit Logik zu tun. Es waren nur Vo r schriften, die sie selbst hatten durchleiden müssen, als sie Kinder waren, und die sie deshalb auch ihrem eigenen Nachwuchs auferlegen mussten. Das Leben war eben ein endloser Kreislauf. A führte zu B führte zu C bis hin zu Z, das in einer Schleife zurück zu A führte. Die Welt war eine schlechte Fernsehserie, die in endlosen Wiederholungen feststeckte und dringend abgesetzt gehörte. Was ein Grund war, weshalb Tammy sich so darauf freute, sie zu beenden.
    Chad sammelte seine Bücher und Hausaufgaben z u sammen. Sie brachte ihn zu seinem Motorrad.
    »Hey, wie kommt es eigentlich, dass du nie was von deinem Magiezeug bei deinen Eltern anwendest?«, fragte er, während er aufstieg.
    Sie hätte ihn fast wieder dumm genannt, biss sich aber auf die Lippen.
    »Weil dieses Magiezeug nicht so einfach ist, wie ich es au s sehen lasse.«
    »Ja, aber ich wette, du könntest diesen Gedankenkon t rolle-Kram bei ihnen ganz einfach anwenden. Nur, um sie loszuwe r den.« Er wedelte mit seinen Fingern vor ihr herum und machte ein ernstes Gesicht.
    Seine Unwissenheit war auf eine lächerliche Art fast süß. Einen Moment lang vergaß sie, wie sehr er ihr auf die Nerven ging.
    Er startete den Motor. »Und, willst du morgen irgen d was machen?«
    In Chads Lexikon hieß »Irgendwas« ungefähr eine Stunde irgendwo herumzuhängen und dann einen Ort zum Ficken zu finden. Er war sowieso fällig für einen Versö h nungs-Fick.
    »Wie wärs mit heute Abend?«
    »Was ist mit deinem Vater?«
    »Das ist ihm egal.« Sie kicherte. »Hauptsache, wir sind nicht in meinem Zimmer.« Sie hüpfte hinter ihm auf

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