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Diner des Grauens

Diner des Grauens

Titel: Diner des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Arschloch!«
    Er schlug sich mit dem Block an die Schläfe und rang um eine Antwort. Es gab nur eine einzige. Er hatte es versaut. Etwas war schief gegangen. Er hatte sie verloren. Vielleicht sogar getötet.
    Earls Herz hämmerte donnernd in seiner Brust. Er war mit seinen Selbstgesprächen zu beschäftigt, um es zu bemerken.
    »Verdammt! Keine Panik, Earl. Bleib ruhig. Es ist in Or d nung. Alles ist in Ordnung. Ihr gehts gut. Sie ist nicht tot.« Er zuckte beim bloßen Gedanken daran zusammen und wiederho l te den letzen Satz wie eine Beschwörung. »Sie ist nicht tot. Sie ist nicht tot. Sie ist nicht tot.«
    Niedergeschlagenheit überwältigte ihn. Er schlug auf einen hölzernen Grabstein ein. Der knickte ab und sprang davon.
    »Verflucht, Earl, du dummes Arschloch! Denk nach!« Er hielt inne und zwang sich, sich lange genug zu konzen t rieren, um einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen. »Hector! Er wird wissen, was zu tun ist. Ja. Er weiß es sicher.«
    Er stürmte vom Friedhof und in Richtung Diner, wä h rend er sein Mantra wiederholte, um nicht verrückt zu werden. »Sie ist nicht tot. Sie ist nicht tot. Sie ist nicht tot.«
    *
    In der Dunkelheit von Make Out Barn riefen die alten Götter nach Tammy. Das war nichts Neues. Sie hatten schon immer zu ihr gesprochen. Sogar, bevor sie über ihr Schicksal gestolpert war. Sie hatte nur nicht genug g e wusst, um sie zu verstehen. Aber der Weg öffnete sich – und was einst ein quengelndes Flüstern gewesen war, bestand nun aus tausend schnatternden Stimmen. Die alten Götter waren nahe. Ihre Zeit war nah.
    Morgen Nacht.
    Ihr dimensionales Gefängnis wurde schwächer. Genug, dass sie zu Tammy, ihrer letzten Befreierin, mit einem Vorgeschmack auf die Gottheit, die sie erwartete, durc h dringen konnten. Es hatte Nebenwirkungen. Das ständige Dröhnen in ihrem Kopf erschwerte das Denken. Und etwas, eigentlich viele Dinge, glitschten in ihrem Magen herum.
    Das Necronomicon erwähnte es. Die alten Götter waren uralt und mächtig. Ihre Energien veränderten jedes me n schliche Wesen, das sie einlud. Nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Kein Sterblicher konnte seinen Verstand bei solch einer Belastung behalten.
    Aber wer brauchte schon Zurechnungsfähigkeit, wenn er die ultimative Macht besaß.
    Sie hob ihren Magic Eightball aus dem kleinen Hügel Frie d hofserde und drehte die schwarze Kugel um. Das dreieckige Ding stieg zur Oberfläche auf.
    »Earl, wo bin ich?«
    Sie warf den Magic Eightball in ihren Rucksack und nahm die Sammlung exotischer Zutaten heraus, die man brauchte, um den Staub des Wachen Schlafes zu erzeugen. Sie hatte eine saftige Eilzustellungsgebühr für ihre letzte Katalogbestellung bezahlt und war erfreut, als eine einf a che braune Schachtel in ihrem Tempel auf sie wartete. Crazy Ctharl war nicht nur verlässlich, sondern kam auch schnell zu Potte.
    Der Staub würde mit den Sterblichen fertig werden, die sich ihr entgegenstellten. Ihn selbst zusammenzumischen sparte Geld, auch wenn es mehr Arbeit bedeutete. Was Duke betraf, so enthielt ihre letzte Lieferung ein Glas Kobolde. Und wenn all diese Hindernisse beseitigt waren, würde Earl tagsüber ganz einfach zu pfählen sein.
    Da gab es nur noch ein letztes Problem. Um den Durc h gang zu öffnen, musste jemand geopfert werden. Ein Opfer zu b e kommen war einfach. Aber die Opferung musste ihren Fo r schungen nach von jemandem ausgeführt werden, der »nicht wusste, was er tat«. Jemanden dafür zu beza h len, dass er es tat, zählte auch nicht. Die höheren Mächte ließen sich nicht tä u schen. Sie musste jemanden durch einen Trick dazu bringen, es zu tun. Es gab immer einen Haken. Klar, wenn es so einfach wäre, wären die alten Götter auch nicht noch immer wegg e sperrt.
    Chad meldete sich aus der dunklen Ecke zu Wort, in der er kauerte. »Mistress Lilith?«
    Ihr Kopf fuhr bei dem plötzlichen Geräusch herum, und er hatte Gelegenheit, ihr lange und gründlich in die Augen zu schauen. Sie waren vollkommen schwarz. Kein Schi m mern. Keine Iris. Nur tintenschwarze Dunkelheit. Er war sich nicht einmal mehr sicher, dass sie überhaupt noch Augen hatte. Ihre Augenhöhlen konnten genauso gut leer sein.
    »Was, Chad?«
    »Nichts.«
    Sie konnte seine Angst riechen, die ein Beben durch i h ren Körper schickte. Sie lächelte und atmete tief, tief ein. Sie kra b belte auf Händen und Knien zu ihm hin.
    »Braucht Big Jimmy Liebe?«
    Sein Herz schlug schneller, als sie näher kam. Sie kon n te j e den

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