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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Wir gehen dann mal. Melden Sie sich bitte, wenn wir kommen sollen.«
    »Nicht, wenn ich es verhindern kann«, zischte Hendrik.
    »Leider können Sie das nicht«, sagte Phoebe spitz. »Solange Lysander nicht hier ist, fungiert Pippa als seine Vertretung.«
    »Ach, und die weiß, was jetzt zu tun ist?«, höhnte Hendrik. »Oder tut sie das, was Sie ihr einflüstern?«
    »Aber das ist ja eine wunderbare Idee, Rossevelt!«, rief Sir Michael munter und ignorierte damit völlig Hendriks Sarkasmus. »Wie sieht es aus, Phoebe? Möchtest du nicht die Regie übernehmen? Ich würde gern mal wieder mit dir arbeiten – und diesmal alles richtig machen.«
    »Die Obduktion hat ergeben, dass sich nicht nur auf Herrn von Kestrings Ober- und Unterarmen, sondern auch auf der Kopfhaut viele frische Kratzer befanden, wie von den Krallen eines Tieres«, sagte Sam Wilson.
    Sein Handy hatte die fröhliche Titelmelodie der Miss-Marple-Filme gespielt und damit Pippa unterbrochen, die ihren Bruder und Barbara-Ellen mit ein paar lockeren Worten miteinander bekannt gemacht hatte. Pippa sah, dass Freddy am liebsten zu seiner angebeteten Göttin gestürzt wäre, um sie zu trösten, als der Sergeant ihnen das Ergebnis der Obduktion mitteilte, aber Sam wich nicht von Barbara-Ellens Seite.
    »Der Rechtsmediziner nimmt an, dass von Kestring mit einer Katze gespielt hat …«
    »Spielen würde ich das nicht nennen. Hasso und ich stritten darüber, dass ich ihn trotz … oder gerade wegen Carlitos Tod verlassen wollte.« Barbara-Ellen erinnerte sich sichtlich ungern an die Situation, ihr Gesicht verzog sich schmerzvoll. »Jedenfalls beugte Hasso sich sehr dicht über mich und packte meinen Arm. Peter Paw lag auf meinem Schoß und glaubte wohl, ich würde bedroht. Er wollte mich nur verteidigen.« Sie schauderte. »Seitdem weiß ich, dass Katzen knurren und kreischen können.«
    Im Cosy Cottage herrschte Totenstille, bis Barbara-Ellen mit brüchiger Stimme sagte: »Aber das wird ja wohl kaum der Grund für Hassos Tod sein. Ein wildgewordener Kater kann erschrecken, aber davon bekommt man keinen Herzinfarkt. Und schon gar nicht mit Verzögerung.«
    Sam Wilson zeigte mehr Einfühlungsvermögen, als Pippa aus gemeinsamen Jugendzeiten erinnerte. Auf ein Nicken Rebeccas hin nahm er Barbara-Ellens Hand und fuhr fort: »Er ist zwar an einem Infarkt gestorben, aber die Ursache war der Schnupftabak. Er war versetzt.« Sam Wilson machte eine Pause, als fürchte er sich vor dem nächsten Wort. »Mit Kokain.«
    Zu aller Überraschung lächelte Barbara-Ellen. »Welche Ironie des Schicksals. Er hat sich also selbst umgebracht, wenn auch unabsichtlich.«
    Rebecca Davis runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das?«
    »Sein Tick mit dem mongolischen Schnupftabaksfläschchen. Den hatte er sich ausgedacht, um aufzufallen. Er suchte nach etwas, was ihn von seinen Kollegen unterscheidet, damit die Presse sich an ihn erinnert. Dieser Regisseur trägt immer einen bestimmten Schal, jener einen auffälligen Hut – aber das reichte ihm nicht, verstehen Sie?«
    Alle schüttelten den Kopf.
    »Das Hantieren mit dem Fläschchen zog Aufmerksamkeit auf sich. Ein Schal hängt einfach um den Hals, aber das Schnupfen ist eine Aktion, die Blicke auf sich zieht. Hasso hat sogar monatelang nach einem besonders exotischen Behältnis gesucht, bis er endlich auf dieses Fläschchen stieß. Es ging ihm um ein Alleinstellungsmerkmal.«
    »Er nahm Schnupftabak, um sich interessant zu machen?«, fragte Pippa.
    »Nicht nur.« Barbara-Ellen wand sich verlegen. »Es gab ihm die Möglichkeit, gleichzeitig etwas Verbotenes zu tun und damit seine Beobachter und Kritiker zu verhöhnen, wie er fand.« Sie zögerte und blickte in die fragenden Gesichter um sich herum. Dann sagte sie leise: »Er mischte den Schnupf tabak immer mit Kokain.«
    »Ich höre wohl nicht richtig!«, rief Rebecca Davis. »Er hat vor meinen Augen Koks gezogen?«
    »Wenn das nicht total Achtzigerjahre ist«, entfuhr es Freddy, »das nimmt doch heute kein Mensch mehr.«
    »Ich wünschte, er hätte das auch so gesehen«, erwiderte Barbara-Ellen traurig. »Es war nicht nur illegal, es hat ihn auch süchtig gemacht. Ich habe alles versucht, ihn davon abzubringen.«
    »Das erklärt natürlich auch, warum er nach dem Schnupfen immer so aufgedreht war«, warf Pippa ein. »Ich habe gedacht, es liegt am Nikotin, das macht doch auch euphorisch, oder?«
    »Geht so«, sagte Rebecca Davis, »mich beruhigt es. Sagen Sie, Barbara-Ellen, wer

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