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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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außer Ihnen wusste davon?«
    »Niemand, soweit ich weiß.«
    »Nicht einmal Johannes Berkel?«, fragte Sam Wilson. »Er war immerhin jahrelang sein engster Mitarbeiter.«
    »Nein. Er hat Johannes zwar als Laufburschen missbraucht, aber nicht, um Kokain zu besorgen. Hasso hat die Mischung zu Hause in Berlin zubereitet, immer in größeren Mengen. Dann hat er sie portionsweise in Zellophan gewickelt und in bleiummantelte Filmdöschen gesteckt. Nicht einmal Drogenspürhunde am Flughafen sind ihm auf die Schliche gekommen. Das hat ihn unglaublich erheitert.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Rebecca Davis drehte eine Zigarettenschachtel in den Händen und zog damit Sams gierigen Blick an. »Wie lange machte er das schon?«
    »Mindestens zehn Jahre, denke ich. Einen genauen Zeitpunkt kann ich Ihnen allerdings nicht mehr sagen.«
    »Er war also an diese spezielle Mischung aus Nikotin und Kokain gewöhnt …« Die Kommissarin lächelte schief. »Ich bin ja auch an meine tägliche Nikotindosis gewöhnt. Für einen Nichtraucher, der diese Menge in einer Portion zu sich nimmt, könnte sie durchaus tödlich sein …«
    Barbara-Ellen setzte sich aufrecht hin. »Moment mal – wieso Nikotin? War in der Mischung auch Nikotin?«
    Der Sergeant nickte. »Natürlich. Ist in Schnupftabak nicht immer Nikotin enthalten?«
    »Nein!«, rief Barbara-Ellen aufgeregt. »Ich weiß ganz sicher, dass er nikotinfreien Schnupftabak benutzte, er wollte nicht von zwei Substanzen abhängig werden. Mein Mann hat nie geraucht, und er hat nie normalen Schnupftabak verwendet. Hasso war nicht an Nikotin gewöhnt.«
    Rebeccas Augen weiteten sich überrascht. »Das ist doch mal eine interessante Information! Damit dürfte die Möglichkeit ausgeschlossen sein, dass Ihr Mann die Mischung aus Versehen falsch dosiert hat.« Ihr Blick wurde streng, als sie die Anwesenden nacheinander ansah. »Und das bleibt unter uns.«
    Sam Wilson stand auf und nickte. »Was sagen wir den anderen, Detective Inspector?«
    »Alles andere, Sergeant Wilson. Wenn niemand wusste, was in dem Fläschchen war, dann wusste auch keiner, dass von Kestring nikotinfreien Schnupftabak konsumierte.«
    »Außer dem Mörder«, sagte Freddy.
    Rebecca Davis nickte ihm zu. »Dennoch Nikotin zu verwenden, war sein erster Fehler.«
    Barbara-Ellen zog sich in ihr Zimmer zurück, während die anderen zum Harmony House hinübergingen.
    »In Hideaway ist ja was los«, flüsterte Freddy Pippa zu, »wie machst du das bloß, immer mitten unter Mördern zu landen?«
    »Du tust gerade so, als würde ich mir diese Situationen per Mord-Radar suchen«, fauchte Pippa zurück. »Außerdem: immer? Bisher gab es in meinem Leben nur die Morde von Schreberwerder. Purer Zufall, dass ich gerade dort war. Und jetzt? Wieder Zufall.«
    Freddy lachte leise. »Für einen Polizisten mindestens ein Zufall zu viel. Wenn du nicht meine Schwester wärst, würde ich mir allmählich Gedanken machen.«
    »Falls dieser Ausnahmezustand eintritt, halte ich dir einfach ein Sandwich unter die Nase und bin wieder in Sicherheit«, frotzelte Pippa.
    Sie hatten das Hotel erreicht und stiegen die Treppe zur Eingangstür hinauf. Als sie durch die Tür traten, erhob sich Phoebe gerade aus dem Sessel und verkündete: »Uns zu streiten oder Trübsal zu blasen bringt uns nicht weiter. Ich werde versuchen, Lysander zu erreichen, und ihn bitten, sofort zurückzukehren. Er hat Entscheidungen zu treffen. Ohne Zweifel muss das Projekt weitergehen.«
    Das versammelte Ensemble sah den Eintreffenden neugierig entgegen. Sam Wilson klärte sie über das Obduktionsergebnis und von Kestrings jahrelangen Kokainkonsum auf.
    Dana verzog spöttisch den Mund und sagte: »Er hat aus Versehen eine Überdosis genommen? Das nenne ich einen würdelosen Abgang. Aber es passt zu ihm.«
    Phoebe runzelte die Stirn und bedachte Dana mit einem strafenden Blick, den diese mit einem Achselzucken quittierte.
    »Ein wirklich tragischer Fehler.« Sam Wilson stellte sich breitbeinig hin und verschränkte die Arme vor der Brust, als wolle er durch seine Haltung demonstrieren, dass er in offizieller Funktion vor ihnen stand.
    Chris holte Gläser für die Neuankömmlinge aus der Bar und fragte überrascht: »Koks? Ist das nicht total Achtziger?«
    »Genau das habe ich auch gesagt!«, entfuhr es Freddy spontan, und die beiden Männer tauschten einen anerkennenden Blick.
    Na toll, dachte Pippa, zwei von der Sorte …
    »Weiß Barbara-Ellen schon Bescheid?«, fragte Berkel besorgt.

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