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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Überlebenskünstler auf.«
    Im Pub floss der Cider in Strömen. Da längst Sperrstunde war, hatte Tom Barrel die fröhliche Runde zur geschlossenen Gesellschaft erklärt.
    Als Freddy, Chris und John Napier sich nach einem Sitzplatz umsahen, blieb ihnen nur ein Tisch, an dem Hendrik Rossevelt saß und schweigend über seinem Bier brütete.
    »Dürfen wir?«, fragte Chris, aber Hendrik sah nicht einmal auf, sondern zuckte nur mit den Schultern. Die Männer setzten sich.
    »Sag mal, Junge, bist du nicht der Enkel von Hetty Wilcox?«, fragte John Napier.
    Freddy nickte und stierte begehrlich auf Napiers Pommes, da seine eigene Portion bereits den Weg in seinen unergründlichen Magen gefunden hatte.
    »Greif zu, Junge«, forderte Napier ihn auf und fügte hinzu: »Wann kommt sie denn zurück?«
    »Oma Will?« Freddy stopfte sich Pommes in den Mund und spülte mit reichlich Cider nach. »Die fühlt sich in Berlin sauwohl. Kein Wunder, Berlin ist ja auch klasse. Ich wünschte , noch mehr von euren Damen würden das so sehen.« Sein Blick flog zu Nicola, die mit Anita und Duncan am Tresen stand. Das frischgebackene Pärchen hielt sich eng umschlungen. »Und wenn die Liebe zuschlägt … nein, ich glaube nicht, dass Oma so schnell nach Hideaway zurückkommen wird.«
    John Napier erstarrte. »Die Liebe? Wieso Liebe?«, fragte er alarmiert.
    Freddy, der nichts von der Veränderung in Napiers Miene mitbekommen hatte, sagte unbekümmert: »Viktor Hauser, der Vater von Pippas bester Freundin Karin. Oma ist total hingerissen. Ist ständig mit ihm unterwegs oder bei ihm auf der Insel.« Freddy stürzte sich in eine ausschweifende Beschreibung von Viktor Hausers Domizil auf der idyllischen Garteninsel Schreberwerder. »Ich wette, Pippa ist das nur recht«, schloss er seinen Monolog ab, »je verliebter Oma ist, desto länger kann Pippa hierbleiben.«
    Mit einer heftigen Bewegung schob Napier seinen Teller endgültig über den Tisch zu Freddy.
    »Hetty ist eine wunderbare Frau«, sagte Chris. »Niemand, der sie kennenlernt, mag sie wieder gehen lassen.«
    »Aber dem einen gelingt es, sie zu halten, und dem anderen nicht«, philosophierte Napier wehmütig. »Ich wünschte, ich würde das Geheimnis kennen, wie eine Frau wie Hetty …«
    »… oder Debbie …«, warf Chris sehnsüchtig ein.
    »… oder Nicola zu erobern ist«, sagte Freddy, griff ungestüm nach seinem Cider und stieß dabei Hendriks Bierglas um.
    Das Bier schwappte über dessen Unterarm und floss über den Tisch. Während Freddy sich mit einer Serviette bemühte, die Flüssigkeit vom Tisch aufzunehmen, wischte Chris ungeschickt an Rossevelts Armen herum und schob dabei dessen durchnässte Ärmel bis zum Ellenbogen hoch. Erstaunt starrten die Männer am Tisch auf die langen, blutig verschorften Kratzer, die Hendriks Unterarme verunzierten. Mit einer brüsken Bewegung zog Hendrik Rossevelt die Ärmel wieder bis zu seinen Handgelenken herunter und verließ wortlos den Tisch.
    Der Weg zum Hühnerstall war dunkel. Pippa verfluchte sich, dass sie vergessen hatte, die Vorhänge am Küchenfester zu öffnen, um wenigstens etwas Licht in den Garten zu lassen. Sie nahm sich vor, Freddy darum zu bitten, das defekte Licht über der Hintertür zu reparieren. Aus dem benachbarten Garten drang ein Geräusch, und Pippa blieb erschrocken stehen.
    »Phoebe, bist du das?«
    »Ich wollte dich nicht erschrecken«, antwortete Phoebes Stimme über ihr. »Ich will nur mein Schlafzimmer lüften, bevor ich mich hinlege.«
    Pippa sah hoch und entdeckte Phoebes schemenhaften Umriss vor dem schwachen Licht aus deren Schlafzimmerfenster.
    »Sag mal«, Phoebe dämpfte die Stimme und lehnte sich aus dem Fenster, »kannst du versuchen, Hettys Patentochter in Belgien zu erreichen?«
    »Janne? Wieso das?«
    »Ich bekomme Lysander einfach nicht an die Strippe. Janne könnte für uns in dieser Kulturabteilung der EU nachfragen, wann er dort erwartet wird. Es wäre schön, wenn sie die Nachricht hinterlässt, dass er sich umgehend bei uns melden soll.«
    »Das macht sie bestimmt«, sagte Pippa, »ich rufe sie morgen früh an.«
    Langsam gewöhnten sich Pippas Augen an die Dunkelheit. Durch die geöffnete Tür drang nur wenig Licht in den Hühnerstall, aber Pippa erkannte Umrisse. Die Hühner und Bastard hockten als dunkle Flecken auf ihrer Schlafstange. Obwohl sie keine Anstalten machten, ihre Plätze zu verlassen, beschloss Pippa, Körner in die Hühnertröge zu füllen. Mit leisem, schläfrigem Gackern

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