Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
Vom Netzwerk:
Einflugsluken für die Tauben. Wegen der vielen Federn um ihn herum sah es auf den ersten Blick aus, als wäre unter seinem Gewicht ein daunengefülltes Kopfkissen geplatzt. Wie ein wohlgenährter Pascha auf seinem Diwan schaute der rote Kater ihnen schläfrig entgegen, und sein ohnehin beeindruckender Bauch wölbte sich deutlich runder als drei Tage zuvor. An Paws Kopf klebten zwei blutige Daunenfedern. Wie zur Bestätigung für seine allumfassende Zufriedenheit riss er sein Maul weit auf und zeigte beim Gähnen die beeindruckenden Werkzeuge, die der einen oder anderen unvorsichtigen Taube zum Verhängnis geworden waren.
    »Du liebe Güte«, keuchte Sam, »hoffentlich lebt Speedy noch!«
    »Wer ist denn jetzt Speedy?«, fragte Rebecca Davis und seufzte. »Bitte nicht noch eine Leiche – weder tierisch noch menschlich.«
    »Speedy ist die Wettflugtaube der Familie Bloom – sie hat bisher noch jedes Rennen gewonnen«, erklärte Sam. »Ein Wunder, dass Amanda sie nicht im Wohnzimmer hält – aber sie will das Vieh abhärten. Sie träumt davon, Speedy beim Million Dollar Pigeon Race in Südafrika starten zu lassen und zweihunderttausend Dollar abzuräumen. Sie spart seit Jahren für die tausend Dollar Antrittsgeld.« Er schüttelte sorgenvoll den Kopf.
    »Darum kümmern wir uns, wenn es hell ist«, entschied Rebecca kategorisch.
    Da Duncan der Größte unter ihnen war, hob er Paw vom Sims herunter. Taubendreck und Staub rieselten auf ihn herab. Seine Augen weiteten sich überrascht, als er das Gewicht des Katers spürte. Peter Paw hing gemütlich auf Duncans Arm und ließ träge den Schwanz baumeln. Pippa streckte die Arme aus, um den Kater in Empfang zu nehmen, aber Duncan schüttelte den Kopf.
    »Wie willst du mit diesem Gewicht auf dem Arm die Leiter herunterkommen? Wir bilden eine Menschenkette und reichen ihn von einem zum nächsten. Geh du nur ganz nach unten.«
    Pippa kletterte hinunter in den ersten Stock und rief durch die Öffnung: »Wir haben ihn, und es geht ihm gut!«
    Die wartenden Menschen im Erdgeschoss brachen in Jubel aus und schlugen sich gegenseitig auf die Schulter. Die Dorfbewohner klatschten, und Tom Barrel griff sich seine Cecily und machte mit ihr ein paar Polkaschritte.
    »Von wegen Gescharre der Vögel«, sagte Anita. »Hätten wir richtig hingehört, hätte Peter Paw mit uns Geburtstag feiern können.«
    Als Pippa ins Erdgeschoss hinunterstieg, nahm sie strahlend die begeisterten Glückwünsche der Wartenden entgegen.
    »Wir müssen ihn sofort füttern«, sagte Barbara-Ellen und wischte sich ein paar Freudentränen von der Wange.
    »Äääh … ich denke, das wird nicht nötig sein.«
    Pippa wandte sich wieder der Leiter zu, denn Rebecca, die auf halber Höhe stand, bekam von Freddy gerade den Kater heruntergereicht. Die Constables stützen ihre Vorgesetzte diskret, als sie rückwärts und freihändig die letzten Sprossen überwand. Dann legte sie Peter Paw in Pippas Arme. Der Kater kuschelte sich an Pippa und verstärkte sein Schnurren zu einem Geräusch, das wie der blubbernde Motor einer Harley Davidson im Leerlauf klang.
    Dr. Mickleton warf nur einen flüchtigen Blick auf Paw, bevor er konstatierte: »Kerngesund – bis auf das Übergewicht.«
    »Aber er muss fürchterlichen Durst haben«, gab Pippa zu bedenken.
    Der Tierarzt schüttelte den Kopf. »Einen besseren Durstlöscher als Taubenblut kann ich mir in seiner Lage nicht vorstellen.«
    »Taubenblut?« Amanda Bloom drängte sich durch die Menge, um besser sehen und hören zu können. »Und was klebt denn da an seinem Kopf?«
    Chris reagierte sofort: Er pflückte die blutigen Daunen ab und ließ sie in seiner Jackentasche verschwinden.
    »Das habe ich gesehen, Chris Cross!« Amanda Bloom stemmte empört die Hände in die Seiten. »Hat dieser Kater etwa Tauben gefressen? Wenn Speedy etwas passiert ist, dann …«
    »Wenn Speedy so dumm war, sich von Paw fressen zu lassen, wäre sie für das Rennen in Sun City eh nicht clever genug gewesen«, sagte John Napier.
    Bei diesen Worten lachte Hendrik Rossevelt laut auf. »Sie wollen am Million Dollar Pigeon Race teilnehmen?«
    Amanda fuhr zu ihm herum. »Was dagegen?«
    »Nichts für ungut, meine Liebe«, schoss Hendrik zurück, »aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine kleine Dorftaube dort auch nur den Hauch einer Chance hat.«
    Rebecca Davis hörte dem kleinen Disput der beiden aufmerksam zu, aber ehe die wütende Amanda Bloom noch etwas sagen konnte, kehrten Sam und Duncan

Weitere Kostenlose Bücher