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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Davis.
    »Lysander warf mir vor, ich wolle das Andenken seiner Eltern beschmutzen. Er glaubte, ich hätte einer DNA-Analyse zugestimmt. Ich hasste von Kestring für das, was er angerichtet hat.« Er schwieg einen Moment und sagte dann hastig: »Deshalb fasste ich den Entschluss, von Kestring zu töten.«
    Beinahe wäre Pippa der Napf aus der Hand gefallen, aber Phoebe brach in Gelächter aus und rief: »Was für ein Blödsinn! Du könntest dir nicht einmal direkt neben einem vollen Fass ein Glas Cider organisieren – geschweige denn, flüssiges Nikotin besorgen! Du bist außerhalb des Theaters völlig hilflos.«
    Sir Michael protestierte nicht, und man sah ihm an, dass Phoebe mit dieser Charakterisierung ins Schwarze getroffen hatte.
    Phoebe wurde wieder ernst, und ihr Gesicht bekam einen sanften Ausdruck. »Du denkst, Lysander hat von Kestring auf dem Gewissen und ist untergetaucht. Deshalb willst du ihn decken. Du hast tatsächlich mehr Vatergefühle als ich mütterliche – mir wäre so etwas nicht im Traum eingefallen. Jetzt sag der netten Kommissarin, dass du es natürlich nicht warst, und dann gehen wir beide endlich proben. Aber sieh dich vor: Shakespeare und ich führen ein strenges Regiment.«
    Sir Michael wirkte in Sekundenschnelle um Jahre jünger. Er strahlte und küsste Phoebe die Hand, die seinen fragenden Blick mit einem Nicken beantwortete.
    Pippa ging auf Zehenspitzen an dem Paar auf dem Sofa vorbei und zwinkerte Rebecca zu.
    »Diese Schauspieler schaffen mich«, flüsterte Rebecca und verdrehte die Augen. »Kann mir jemand sagen, was ich jetzt machen soll?«
    »Einfach gehen«, flüsterte Pippa zurück, »hier ist der Vorhang gefallen.«
    »Da bist du ja schon«, sagte Freddy enttäuscht, als Pippa die Beifahrertür öffnete. »Wir haben uns gerade so nett unterhalten.«
    Pippa beugte sich vor und sah Barbara-Ellen auf dem Rücksitz, die fragte: »Du hast doch nichts dagegen? Ich möchte mit nach Cheltenham. Ich möchte helfen.«
    Freddy lenkte den Wagen sicher über die engen Straßen der hügeligen Landschaft. Nur auf wenigen Feldern lag noch Schnee, überall sonst war er der milden Witterung der letzten Tage gewichen. An den Straßenrändern blühten bereits die ersten Schneeglöckchen.
    »Hier ist es wunderschön, sogar im Winter«, sagte Barbara-Ellen plötzlich und durchbrach das Schweigen. »Ich möchte nicht zurück nach Berlin. Dort wartet nichts als eine leere Wohnung auf mich. Ich habe keinen weiteren Vertrag gemacht, weil ich für die Zeit nach Stratford …« Ihre Stimme wurde unsicher, und sie räusperte sich. »Denkt ihr, eure Großmutter würde mir das Cottage vermieten, wenn sie in Berlin bleibt?«
    »Ich kann sie ja mal fragen«, antwortete Pippa und hielt sich hastig am Haltegriff der Tür fest, da Freddy eine Tankstelle entdeckt hatte und ohne Vorwarnung mit quietschenden Reifen von der Straße auf die Auffahrt bog.
    Auf das Foto von Kwiatkowski hin schüttelten die beiden Mitarbeiter synchron den Kopf, und Freddy kaufte die aktuelle Ausgabe des PaperRazzi, um Barbara-Ellen ein wenig aufzumuntern. Die Schauspielerin blätterte durch das Magazin und rief dann: »Das ist doch Alain! Hier steht, dass Born to be sweet abgesetzt wird. Die Einschaltquoten sind im Sinkflug.«
    »Dann wäre der schöne Alain Bettencourt ohne das Stipendium also arbeitslos«, sagte Freddy.
    »Das hat er aber ganz anders erzählt«, murmelte Pippa und dachte: Das Stipendium war nicht nur eine Sprosse auf seiner Karriereleiter, es sollte die Karriere sichern …
    In der Bibliothek des Hotels herrschte aufgeregtes Stimmengewirr, nachdem das Ensemble von Phoebe und Sir Michael erfahren hatte, dass die Proben wieder aufgenommen wurden. Bis auf Hendrik waren alle erfreut, dass Phoebes Rollenverteilung der ursprünglichen entsprach.
    Rebecca Davis hatte einige Mühe, sich Gehör zu verschaffen, und räusperte sich mehrmals laut. Schließlich war sie sich der allgemeinen Aufmerksamkeit sicher und sagte: »Auch ich habe noch zu arbeiten. Deshalb möchte ich Sie nacheinander um Einzelgespräche bitten.«
    »Einzelgespräche!« Hendriks Stimme troff vor Geringschätzung. »Was für eine typisch britische Umschreibung für Verhöre.«
    »Ich sagte Gespräche, Herr Rossevelt«, sagte Rebecca ruhig. »Für Vernehmungen beordere ich Sie auf mein Revier. Hier und jetzt möchte ich mich mit Ihnen unterhalten.« Sie sah in die Runde und nickte Anita zu. »Frau Unterweger, kommen Sie bitte mit?«
    In ihrem Zimmer im

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