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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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irritiert aus. »So schlecht ist Chris’ Hotelküche nun wirklich nicht, dass man lieber …«
    Pippa schüttelte den Kopf. »Das ist leicht. Das war Barbara-Ellen. Die hat ihr Herz heute an Peter Paw verloren, er ist um so vieles anschmiegsamer als ihr Mann. Und der wollte wahrscheinlich die internationalen Zeitungen, um zu überprüfen, ob dort bereits etwas über Hamlet Reloaded berichtet wird.«
    »Bingo.« Nicola hob den Daumen.
    »Das Mundspray kann nur für unseren französischen Schönling sein – der würde sich niemals dabei erwischen lassen, dass er nach Rotkohl und Sonntagsbraten riecht. Dass er Zeitungen liest oder Ansichtskarten schreibt, traue ich seinem Intellekt nicht zu«, sagte Debbie bissig.
    »Es ist ja auch nicht sein Hirn, für das sich eine Frau beim Anblick dieses Adonis interessiert«, schwärmte Nicola versonnen.
    »Wer könnte für die Ansichtskarten in Frage kommen?«, überlegte Pippa laut.
    »Ich gebe zu, dass ich ein gewisses Insiderwissen habe«, verkündete Debbie, »als ich heute Morgen bei Nicola meinen Latte trank und meine E-Mails abrief, habe ich gesehen, wie Miss Danvers – so heißt sie doch? – Karten schrieb und in den Postkasten warf.«
    »So viel Heimatverbundenheit hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Ein Punkt für Dana«, sagte Pippa, die sich mit schlechtem Gewissen daran erinnerte, dass sie ihren Patenkindern Lisa und Sven regelmäßige Berichterstattung versprochen und bisher keinen Finger gerührt hatte.
    »Bleiben noch die Kondome.« Nicola sah gespannt von Pippa zu Debbie. »Wer will zuerst?«
    »Wenn es nicht von Kestring war, dann kann es eigentlich nur Hendrik gewesen sein«, vermutete Debbie. »Obwohl ich mich frage, für wen er sie brauchen sollte.«
    Nicola schüttelte den Kopf.
    »Duncan«, legte Pippa selbstsicher nach, erntete aber wieder Kopfschütteln.
    »Anita?«, rief Debbie ungläubig.
    Nicola sonnte sich in ihrem Wissen, beugte sich dann über den Tisch, so dass die drei die Köpfe zusammenstecken konnten, und flüsterte: »Carlos Kwiatkowski!«

m nächsten Morgen konnte Pippa Carlos Kwiatkowski trotz aller Bemühungen nicht abschütteln. Seine Anhänglichkeit ließ sie permanent an Nicolas Information denken, dass er Kondome gekauft hatte. Würde er sie tatsächlich in die peinliche Lage bringen, erklären zu müssen, dass ihre Gastfreundschaft nicht die Option eines Aufenthalts im Bett der Gastgeberin beinhaltete?
    Carlos begleitete sie zum Hühnerfüttern und beobachtete genau, wie Pippa aus versteckten Winkeln des Stalles Eier hervorholte.
    »Frische Eier. Herrlich. Kann ich heute hier frühstücken?«, fragte er .
    »Du machst den Kaffee, während ich Rowdy und Peter Paw versorge«, sagte Pippa gottergeben. »Und jetzt rück raus mit der Sprache. Was willst du wirklich?«
    »Du triffst heute Smith-Bates. In Stratford. Kann ich mitkommen?«, fragte er. »Du könntest mir die Stadt zeigen.«
    Die Stadt zeigen – klar. Pippa war davon überzeugt, dass Carlos nur Gelegenheiten suchte, sie über das Ensemble auszufragen, denn natürlich kannte er Stratford wie seine Westentasche. Er war ein Shakespeare-Experte, und dazu gehörte auch, Aufführungen in der Heimatstadt des Barden zu besuchen und über sie zu schreiben.
    »Du kannst mich hinfahren – und dann verschwinden«, antwortete sie freundlich, aber bestimmt. »Dann spare ich mir den Bus, und du hast jede Chance, dich einer Stadtführung anzuschließen.«
    Sofort wechselte er das Thema. »Was meinst du, geht da was zwischen Anita und Duncan?«
    »Ich bin für die Betreuung der Gruppe zuständig – nicht ihre Anstandsdame. Mich interessiert so etwas nicht.«
    Carlos schüttelte amüsiert den Kopf. »Mich schon. Klatsch und Tratsch sind die Würze meines Berufes. Zwischenmenschliches – das wollen die Leute lesen.«
    »Und ich dachte, es geht dir um objektive Berichterstattung. Ich war schon fast geneigt, in dir den seriösen Theaterkritiker zu sehen.«
    Kwiatkowski verschluckte sich vor Vergnügen und hustete.
    »Und weil das so ist, will ich die Leute mit kleinen Leckerbissen in die Vorstellungen locken«, sagte er. »Der Eintritt zahlt sich leichter, wenn man einen Skandal gratis dazubekommt. Du siehst: Für Shakespeare tue ich alles.«
    Pippa sah den Journalisten spöttisch an. »Du bist zu gut für diese Welt.«
    Pippa stieg aus dem Auto und wartete darauf, dass Carlos abschloss. Sie parkten direkt an der Holy Trinity Church in Stratford-upon-Avon.
    Pippa sah auf die Uhr.

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