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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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versetzte die Schauspieler absichtlich in Aufruhr und Panik, um dann die Gruppendynamik gnadenlos für seine Zwecke auszunutzen. Zwischen Hendrik und Duncan als Laertes und Horatio würde es nur so scheppern – davon konnte die Inszenierung nur profitieren. Ob Alain den Hamlet wirklich schaffen konnte, würde die Zeit zeigen. Die Ophelia traute sie Anita durchaus zu, da würde der aufgebrachten Dana Danvers die Königin Gertrud schon schwerer fallen. Pippa kicherte innerlich. Die Mutter von Hamlet spielen zu müssen, verbannte die kokette Schauspielerin aus der Sparte der jungen Liebenden für immer ins reife Frauenfach. Dumm gelaufen: Dana hatte nicht nur sinnlos Geld ausgegeben, um ihre Jugendlichkeit zu erhalten, sondern auch völlig umsonst um von Kestrings Gunst gebuhlt.
    Sir Michael? Der alte erfahrene Bühnengaul würde seine Aufgabe souverän meistern. Und Barbara-Ellen wusste genau: Es gab keine kleinen Rollen, es gab nur kleine Schauspieler.
    Unauffällig musterte Pippa Hendrik Rossevelt, der mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl lümmelte und enttäuscht vor sich hin brütete.
    Für Chris freute sie sich. Er ahnte nicht einmal, wie viel Talent in ihm schlummerte. Und wenn von Kestring ihm erlaubte, so richtig komisch zu sein, dann mussten alle aufpassen, dass er ihnen nicht die Show stahl.
    Sir Michael erhob sich und sagte: »Ich möchte mich für den Moment verabschieden, liebe Kollegen, wir treffen uns dann am Freitag. Ich freue mich auf unsere gemeinsame Arbeit. Pippa, wir sehen uns in Stratford, nicht wahr? Lysander sagte, du kommst Donnerstag in sein Büro.«
    Pippa nickte und beobachtete lächelnd, wie Michael Hornsby den Raum verließ, eskortiert von Paw, der sein Schläfchen beendet hatte und mit einem eleganten Satz von Barbara-Ellens Schoß gesprungen war.
    »Damit ist die Runde wohl aufgehoben«, sagte Barbara-Ellen und zupfte ein paar rote Haare von ihrer dunklen Hose. »Und, Pippa, was hältst du von den Besetzungsideen meines Gatten?«
    »Ich … ich … darüber steht mir kein Urteil zu«, stammelte Pippa überrumpelt.
    Die Schauspielerin schüttelte amüsiert den Kopf. »Was denn – so vernichtend?«
    »Na ja … ich bin überrascht. Ich hätte damit gerechnet, dass … du die Gertrud bekommst, um nur ein Beispiel zu nennen.«
    »Da kennst du meinen Mann schlecht. Das wäre ihm viel zu vorhersehbar.«
    Für den Abend hatten sich Debbie und Pippa im Pub verabredet, um gemeinsam den Tag Revue passieren zu lassen. Kurz bevor Pippa die Freundin abholte, rief Hetty Wilcox an und erzählte von der Überfahrt über den Kanal und ihrer Ankunft bei Janne. Ihre Patentochter lebte in Belgien und arbeitete dort für eine Zeitungsagentur. Den Abend würden die beiden in der Innenstadt von Brügge bei einem reichhaltigen Schokoladenfondue verbringen.
    Die lebhafte Schilderung ihrer Großmutter ließ Pippa das Wasser im Munde zusammenlaufen und weckte ihren Appetit. Sie beeilte sich, mit Debbie ins Pub zu kommen.
    Als sie den Schankraum betraten, strebte Debbie gleich den runden Tisch am offenen Feuer an.
    »Da ist Nicola!«, rief sie. »Komm, wir setzen uns zu ihr.«
    Nicola Balhatchet war in ihrem Alter, sie hatte schwarze schulterlange Haaren und leuchtend grüne Augen. Sie lachte gerne und hatte eine Engelsgeduld mit allem, was andere nervös machte. Bereits seit etlichen Jahren führte sie den Dorfladen, der außerdem die Poststelle und ein gemütliches Café mit Internetanschlüssen war. Ihr Kuchen war legendär, genau wie ihre Freundlichkeit und die Tatsache, dass sie über alles und jeden Bescheid wusste. Sie war die unangefochtene Informationszentrale des Dorfes.
    »Hallo, ihr beiden, wie waren eure ersten Arbeitstage?«, fragte Nicola, als sie sich mit ihren Cider-Gläsern an ihren Tisch setzten.
    »Willst du die ganze Hitliste der Katastrophen oder reicht dir als Zusammenfassung ein großes, kollektives Stöhnen?«, fragte Pippa.
    Nicola lachte. »Bei dir kann ich mir das gut vorstellen, denn einige deiner Schützlinge sind schon in mein kleines Imperium eingefallen.«
    Debbie rückte näher an Nicola heran. »Interessant, erzähl mal. Wie sind die so in freier Wildbahn?«
    Nicola überlegte einen Moment, dann sah sie die beiden Freundinnen verschwörerisch an. »Okay, ratet. Ich habe zwei überregionale Zeitungen, drei Ansichtskarten plus Briefmarken für den Kontinent, Mundspray, Kondome und – Katzenfutter verkauft. Wer aus der Truppe wollte was?«
    »Katzenfutter?« Debbie sah

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