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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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erwähnenswert wäre, ohne dass …«
    »Bitte akzeptiere meinen Wunsch«, fiel Sir Michael Lysander ins Wort. »Entweder das Buch erscheint so, wie es ist – oder gar nicht.«
    Ich muss mich unbedingt bemerkbar machen, dachte Pippa und sagte: »Hallo? Ich möchte nicht stören, aber …«
    »Pippa, kommen Sie doch bitte herein!«, rief Lysander und kam zur Tür, um sie in Empfang zu nehmen. »Meine Vorzimmerdame ist beim Zahnarzt, die Ärmste, deshalb …«
    Mit einer Handbewegung bat er Pippa in sein Büro. Sir Michael erhob sich höflich, um Pippa zu begrüßen, während Lysander einen zweiten Stuhl holte.
    »Bitte nehmen Sie Platz«, sagte er und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch.
    »Ich kann später noch einmal wiederkommen«, bot Pippa an. »Ich laufe gern noch ein wenig durch die Stadt.«
    »Wir haben alles geklärt. Lassen Sie uns lieber über Sie sprechen. Wie gefällt Ihnen die Arbeit mit den Schauspielern? Ich hörte, der Ausflug am letzten Sonntag war recht abenteuerlich?«
    »Debbie!«, sagte Pippa. »Sie hat alles brühwarm erzählt.«
    »Nicht nur. Auch unser geschätzter Michael hat die Blessuren seiner Kollegen bemerkt.«
    »Die waren ja auch nicht zu übersehen«, sagte dieser. »Um ehrlich zu sein, habe ich mich ein wenig geärgert, dass ich nicht dabei war. Wann hat man schon mal eine bühnenreife Schlägerei in authentischer Kulisse – köstlich.« Er sah nachdenklich aus dem Fenster. »Ich bewundere Hettys Mut, noch einmal ganz neu anzufangen. Für meinen Ruhestand wünsche ich mir auch einen Ort, an dem ich mich heimisch fühlen kann. Einen Ort wie Hideaway.« Nach ein paar Sekunden Pause stand er auf und sagte: »Wie dem auch sei. Ich lasse euch jetzt allein. Bis morgen, Pippa.«
    Smith-Bates begleitete Sir Michael aus dem Raum, und Pippa beobachtete durch die Bürotür, wie sich die beiden Männer in einer exakt gleichen Geste über ihr Haar strichen, nachdem sie sich zum Abschied die Hand geschüttelt hatten. Da kann man mal sehen, dachte Pippa, wie intensive Zusammenarbeit aufeinander abfärbt. Hoffentlich fange ich durch die Nähe zu von Kestring nicht eines Tages mit Schnupftabak an …
    Die Formalitäten waren schnell erledigt, und Pippa war glücklich, dass Lysander ihr für das Unterhaltungsprogramm der Gruppe freie Hand ließ.
    »Und jetzt gehen wir essen«, sagte Lysander, nachdem sie die Geldangelegenheiten geklärt hatten.
    Gleich neben dem Festivalbüro befand sich das berühmte Dirty Duck, in dem die Akteure der Royal Shakespeare Company nach den Vorstellungen in Stratfords Theatern einzukehren pflegten, um einen Absacker zu trinken, die Vorstellungen des Tages zu diskutieren und mit dem begeisterten Publikum zu plaudern.
    Lysander und Pippa holten sich ihre Getränke am Tresen und ergatterten einen Tisch am Fenster.
    »Und jetzt erzählen Sie, Pippa. Wie gefällt Ihnen der Job? Ich möchte alles wissen.« Smith-Bates erhob das Glas. »Aber vorher: Ich bin Lysander.«
    Pippa nickte zögernd. Sie fand die Vorstellung seltsam, Debbies Vater nach all den Jahren plötzlich beim Vornamen zu nennen. Sie stieß mit ihm an und sagte: »Lysander ist ein so schöner Name.«
    »Nicht, wenn man ihn trägt«, parierte Smith-Bates trocken, »und besonders nicht bei einer Mutter wie Phoebe, die Wert darauf legte, jedem zu erzählen, dass ich das Ergebnis einer Mittsommernacht bin – und deshalb gar nicht anders heißen konnte.«
    »Das sieht ihr ähnlich!« Pippa lachte. »Ich habe deine Mutter immer für ihre Ehrlichkeit und ihren Mut bewundert. Es kann nicht einfach gewesen sein, dich nach dem Tod deines Vaters allein aufzuziehen.«
    »Für wen: für sie oder für mich?«, fragte Lysander und trank sein Glas in einem Zug aus. »Ich hole uns jetzt beiden noch einen Cider, und dann erzählst du.«
    Pippa biss sich auf die Lippen. Ich sollte mir angewöhnen zu denken, bevor ich rede. Der unerwartete Freitod des erfolgreichen Schauspielers Dorian Bates hatte in den Fünfzigern die Boulevardblätter bewegt, war aber später weder von Hetty noch Phoebe jemals wieder erwähnt worden. Stattdessen hatten beide versucht, den Jungen vor dem Mitleid anderer zu beschützen.
    Als Lysander zurückkam, räusperte Pippa sich verlegen. »Es tut mir leid. Ich bin ein Trampel. Ich wollte nicht …«
    Lysander winkte ab. »Das ist lange her. Mein Vater konnte sich ein Leben ohne das Theater nicht vorstellen, aber er hielt den Druck der Öffentlichkeit nicht aus. Was glaubst du, weshalb ich

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