Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
Vom Netzwerk:
nacheinander an.
    »Barbara-Ellen hatte recht: Carlos Kwiatkowski wurde definitiv ermordet.«

as Telefon auf dem Nachttisch schrillte beharrlich. Jeder Ton bohrte sich schmerzhaft in Pippas Großhirnrinde. Wie Glocken einer Kathedrale hallte das Schrillen in ihrem Kopf wider und ließ jeden Nerv in ihrem Körper vibrieren. Pippa stöhnte und presste ihre Augenlider fest zusammen, in dem vergeblichen Versuch, die Außenwelt und ihre Geräusche damit auszusperren. Sie blinzelte vorsichtig und sah, dass hinter den geschlossenen Vorhängen helles Sonnenlicht lauerte.
    Behutsam streckte sie sich und registrierte, dass Peter Paw nicht wie gewöhnlich auf ihrem Bett lag und auf ihr Erwachen reagierte, indem er lautstark nach Frühstück verlangte. Sie tastete nach dem Telefon und murmelte: »Na, den hat der Hunger wohl schon aus dem Bett getrieben …«
    »Ich vermute, du sprichst von Paw«, sagte Hetty fröhlich am anderen Ende der Leitung, »oder sollte ein Mann in dein Leben getreten sein, von dem ich noch nichts weiß?«
    »Grandma! Guten Morgen.« Pippas Stimme war belegt, und sie räusperte sich, bevor sie weitersprach: »Was gibt es denn so früh am Tag?«
    »Früh?«, fragte Hetty. »Selbst wenn ich die Zeitverschiebung berücksichtige, fängt eure Probe in dreißig Minuten an.«
    Pippa warf einen Blick auf die Uhr und stöhnte.
    »Zum Stellen des Weckers hat es gestern Nacht nicht mehr gereicht«, erklärte sie. »Aber das ist kein Problem: Die Probe fällt heute ohnehin aus, wir haben im Ensemble einen Geburtstag zu feiern.«
    Pippa erzählte ihrer Großmutter vom vorhergehenden Abend, an dem Phoebe, Debbie, Nicola und sie nicht nur bis tief in die Nacht hinein Anitas Geburtstag geplant, sondern dabei auch sämtliche Alkoholvorräte des Hauses geplündert hatten.
    »Freut mich, dass Phoebe Gast in meinem Haus war, das letzte Mal ist viel zu lange her«, sagte Hetty. »Du solltest dir für die Zukunft merken, Kind: Niemals Cider mit anderen Alkoholika mischen. Ungestraft kann das nur Phoebe – und natürlich ich. Aber du weißt ja, was ich bei einem Kater empfehle. Ölsardinen, einen halben Löffel Maggibrühe und eine kalte Dusche.«
    »Brrrr. Schon der Gedanke …«
    Hetty hatte recht. Pippa fiel ein gewisser Morgen auf Schreberwerder ein, ein Bad in der eiskalten Havel … und die darauffolgende Aufklärung eines feigen Mordes.
    Als hätte ihre Großmutter den Gedanken gehört, sagte sie: »Ich bin hingerissen von Schreberwerder, Dear. Sogar im Winter ist die Insel bezaubernd. Und Viktor Hauser ist genauso, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Ich bin nah dran, mir dort eine Parzelle zu kaufen.«
    »Das wäre großartig! Welche?«
    »Das hängt davon ab, wie sich der Verkauf von Cosy Cottage weiter gestaltet. Lysander rief gestern Abend an. Er kommt morgen zu mir, um mit mir darüber zu reden.«
    Brüssel, Berlin … der kommt ganz schön rum, ging es Pippa durch den Kopf.
    »Und wieso jetzt Lysander? Interessiert der sich auch für dein Haus?«, fragte Pippa verwirrt. »Was ist denn mit Sir Michael? Der hat sich gestern extra deine Telefonnummer geben lassen.«
    »Hat er das?«, fragte Hetty leichthin. »Bisher hat er sich deswegen nicht gemeldet. Aber viel wichtiger ist: Lysander erzählte mir, Carlos Kwiatkowski sei tödlich verunglückt und jemand habe dabei nachgeholfen. Das tut mir so leid, Liebes.«
    »Ja, wir sind alle schockiert«, sagte Pippa und berichtete, was sie beim Packen von Kwiatkowskis Sachen entdeckt hatte. »Barbara-Ellen tut mir leid. Sie war so nah an der Erfüllung ihrer Wünsche.«
    »Kümmere dich um sie – oder gib Peter Paw den Auftrag. Er ist ein großartiger Seelentröster. Ist er noch immer nicht von seinem Frühstück zurück? Ich würde so gern sein Schnurren hören.«
    »Moment.«
    Pippa hielt den Hörer ein Stück weg und rief: »Paw? Paw, komm mal hoch!«
    Sie lauschte einen Moment, aber nichts rührte sich.
    »Tut mir leid, Grandma«, sagte sie in den Hörer, »entweder er ist schon auf Tour, oder er hat die Nacht bei Barbara-Ellen verbracht.«
    »Bisher konnten ihn nur Katzendamen über Nacht weglocken. Barbara-Ellen muss eine wirklich bemerkenswerte Person sein.«
    Pippa holte tief Luft und zog die Vorhänge mit einem Ruck auf. Geblendet schloss sie für einen Moment die Augen und sah dann hinaus. Über Nacht war frischer Schnee gefallen, und die Welt jenseits des Fensters glitzerte unter den Strahlen der Sonne, die von einem stahlblauen Himmel schien. Jeder Halm,

Weitere Kostenlose Bücher