Dinner fuer drei Roman
Mehrzahl ihrer Probleme hatte sich bis heute nicht gelöst.
Erst vor kurzem war es ihnen gelungen, ihre finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden. Statt das Geld, das sie mit in die Ehe gebracht hatte, zu sparen, hatte sie einen Großteil seiner Schulden beim Finanzamt beglichen, und obwohl er wütend gewesen war, als er es herausgefunden hatte, tat ihr kein einziger Cent des Geldes Leid. Schließlich waren die Schulden bezahlt gewesen, und sie hatten beginnen können, Geld für ihre Zukunft beiseite zu legen.
Nicht überwunden hingegen war der Einbruch seiner Karriere. Auch wenn er ihre Sorge mit einem Schulterzucken und der Bemerkung abtat, er sei ohnehin nie ein besonders guter Schauspieler gewesen und jede Arbeit sei gute Arbeit, machte es sie traurig, mit ansehen zu müssen, dass er gezwungen war, Rollen in zweitklassigen Fernsehfilmen anzunehmen wie dem, den er im Augenblick drehte.
Vielleicht war er tatsächlich kein besonders vielseitiger Mime, doch in ihren Augen war er etwas viel Bedeutenderes. Er war eine Legende, der letzte der einsamen Individualisten, die, auch wenn sie auf verlorenem Posten kämpften, für Ehre und Anstand eintraten. Wie sehr sie das Geld auch hätten gebrauchen können, sie hätte niemals zugelassen, dass er eine Rolle annahm, die diesem Image einen Abbruch tat.
Sie schnupperte an seinem Hemd, während sie darüber nachdachte, dass der größte und einzige unlösbare Konflikt zwischen ihnen beiden in Dashs Weigerung bestand, ein Kind zu bekommen. Immer wieder tauchte dieses Thema wie ein
unwillkommener Besucher in ihren Gedanken auf. Sie sehnte sich nach seinem Baby, träumte von Korbwiegen und Strampelhosen und einem süßen kleinen flaumbedeckten Köpfchen. Doch er behauptete, er sei zu alt für ein Baby und hätte obendrein bereits bewiesen, dass er keine Ahnung hatte, wie man ein auch nur halbwegs guter Vater war.
Inzwischen glaubte sie ihm diese Ausreden nicht mehr. Sie wusste, dass er einfach nur Angst hatte, ihr könnte bei der Geburt etwas zustoßen, und dass er sie zu sehr brauchte, um ein solches Risiko einzugehen. Wie jedoch kämpfte man am besten gegen eine Angst an, die in Liebe begründet war?
Er spielte mit einer ihrer Locken. »Beinahe hätte ich vergessen, es dir zu erzählen. Offenbar kam vor ein paar Stunden in den Nachrichten etwas über Eric Dillon.«
»Dieser arrogante kleine Bastard.«
»Dillon ist mindestens einen Meter achtzig groß. Ich verstehe also nicht, weshalb du ihn klein nennst.«
»Mit einem Meter achtzig ist er immer noch zehn Zentimeter kleiner als du. Das heißt, dass er zumindest für mich klein ist.«
»Das ist eine ziemlich enge Definition des Begriffes klein, vor allem, wenn sie von einem Menschen kommt, der ohne Leiter nicht einmal das oberste Regal in seiner eigenen Küche erreichen kann.«
»Nun, zumindest scheinst du nichts dagegen einzuwenden zu haben, dass ich ihn einen Bastard genannt habe. Seit er letzten Monat den Oscar gewonnen hat, ist er wahrscheinlich sogar noch unerträglicher als früher.«
»So schlimm war er nun auch wieder nicht, Honey. Du solltest nicht ihm die Schuld daran geben, dass du in ihn verliebt warst und er seine gesamte Freizeit darauf verwenden musste, sich vor dir zu verstecken.«
»Ich war nicht in ihn verliebt, Dash Coogan. Ich habe bestenfalls für ihn geschwärmt. Du warst derjenige, in den ich damals schon verliebt war.«
Er sah sie grinsend an. »Ich habe mir etwas überlegt. Wie fändest du es, wenn wir im Sommer nach Alaska fahren und auf dem Chilkoot Trail wandern würden?«
»Das ist eine wunderbare Idee. Ich wollte schon immer mal nach Alaska.«
»Wir müssen aber nicht dorthin. Auch wenn ich kein Millionär bin, kann ich dir trotzdem etwas Besseres bieten als ein schlichtes Zelt. Wenn du also lieber nach Paris oder sonst wohin fliegen möchtest ᅳ«
»Das möchte ich auch gern. Aber nicht mit dir. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass du dich dort die ganze Zeit über den Verkehr und die Tatsache, dass alle Französisch sprechen, aufregen würdest. Vielleicht fliege ich einfach mit, wenn Liz ihre nächste Europareise macht.«
»Das klingt durchaus vernünftig.«
Sie lächelten einander an, da sie beide genau wussten, dass sie niemals ohne ihn irgendwohin fahren würde. Sie hatte ihre gesamte Kindheit ohne einen Menschen verbracht, der sie geliebt hatte, und nun, da sie Dash gefunden hatte, wollte sie mit niemand anderem außer ihm zusammen sein. Selbst als kleines Mädchen war
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