Dinner fuer drei Roman
sie von niemandem so abhängig gewesen wie jetzt von diesem Mann, der ihre größte Stärke und zugleich ihre größte Schwäche war.
Sie verlagerte ein wenig ihr Gewicht, um sich dem Druck seiner Gürtelschnalle zu entziehen, während ihr wieder einfiel, dass sie ihn unterbrochen hatte. »Also, was hast du von Eric gehört?«
»Oh, ja. Offensichtlich ist er gestern Abend mit seinem Wagen auf dem Mulholland Drive kerzengerade in ein Kurve gefahren. Dieser dämliche Idiot war sturzbetrunken.«
»Ich hoffe, es ist ihm nichts Schlimmes passiert.«
»Ich glaube, er ist ziemlich schwer verletzt worden. Ein paar gebrochene Knochen und was weiß ich noch alles. Glücklicherweise war niemand sonst beteiligt.«
»Es fällt einem ziemlich schwer, echtes Mitleid zu empfinden,
findest du nicht auch? Schließlich hat er gerade einen Oscar gewonnen, ist reich und erfolgreich, auf dem Höhepunkt seiner Karriere und hat zwei kleine Töchter. Wie konnte er nur so etwas tun?«
»Vergiss nicht, dass er das Kind reicher Eltern ist. Ich bezweifle, dass er je wirklich um etwas kämpfen musste. Menschen wie er haben für gewöhnlich keinen besonderen Tiefgang.«
»Aber es ist seltsam, dass sich jemand, der offensichtlich derart oberflächlich ist, so auf seine Rollen einlassen kann. Manchmal rinnt mir, wenn ich ihn in einem seiner Filme sehe, ein regelrechter Schauder über den Rücken.«
»Das hat nichts mit seiner Leistung als Schauspieler zu tun. Das liegt einfach daran, dass du deine Schwärmerei für ihn immer noch nicht ganz überwunden hast.«
Lachend warf sie sich an seine Brust und schleuderte ihn rücklings auf das Sofa, sodass er mit dem Kopf gegen die Wand des Wohnwagens prallte.
»Verdammte kleine Höllenkatze«, murmelte er an ihrem Mund.
Sie zog die Zipfel seines Hemds aus seiner Hose. »Wie viel Zeit haben wir noch, bevor du wieder auf dem Set sein musst?«
»Nicht viel.«
»Egal.« Sie zog den Reißverschluss seiner Jeans herunter. »In letzter Zeit hast du immer derart schnell geschossen, dass ich sicher bin, dass wir es schaffen.«
Er griff hinter sich und zog die Jalousie vor dem Fenster herunter. »Willst du damit etwa sagen, dass ich kein Stehvermögen habe?«
»Was wohl sonst?«
Seine Hände glitten unter ihren Pullover und öffneten ihren BH. Dann ließ er seinen Daumen über ihre Brustwarze gleiten. »Wenn du nicht ständig herumzappeln und stöhnen würdest, würde ich vielleicht länger durchhalten.«
»Ich stöhne nicht. Ich ᅳ« Ihr entfuhr ein Stöhnen. »Oh, das ist nicht fair. Du weißt, dass ich an der Stelle besonders empfindlich bin.«
»An dieser und an ungefähr hundert anderen Stellen.« Innerhalb weniger Minuten hatte er ein halbes Dutzend dieser Stellen ausfindig gemacht.
Leidenschaftlich und unter fröhlichem Gelächter gaben sie sich einander hin. Anschließend legte Honey ihren Kopf auf seine Brust und dachte unter Tränen: Danke, lieber Gott, dass du mir diesen Mann gegeben hast. Vielen, vielen Dank.
Als er sie wieder verlassen musste, schloss Dash die Tür sorgfältig hinter sich ab. Sie öffnete die Jalousie, um zu sehen, wie er mit dem wiegenden, breitbeinigen Gang, den sie so liebte, den Weg hinunterging. Ihr geliebter Cowboy. Wenn sie ihn nur davon überzeugen könnte, ein Baby mit ihr zu bekommen, wäre sie zweifellos bis an ihr Lebensende wunschlos glücklich.
Der Ausblick aus dem Fenster war grau und deprimierend. Die Fahrzeuge und Wohnwagen des Drehteams standen eng nebeneinander auf der anderen Straßenseite auf dem Parkplatz einer inzwischen geschlossenen Glühbirnenfabrik. Die Backsteinmauern des Fabrikgebäudes waren über und über mit Obszönitäten und Botschaften diverser Gangs besprüht. Wie immer bei Außenaufnahmen hatte sich eine kleine Gruppe von Zuschauern eingefunden, um die Dreharbeiten zu verfolgen: Kinder, die die Schule schwänzten, Menschen aus den Geschäften der Umgebung und ein paar Landstreicher. Sogar ein Straßenverkäufer schob sich durch die Menge und bot Eiscreme an.
Dennoch ließ sie sich von der fröhlichen Atmosphäre nicht täuschen. Dash hatte Recht, wenn er Vorsicht walten ließ. Dies war eine gefährliche Gegend. Als sie am Morgen den Wohnwagen verlassen hatten, war ihr Blick als Erstes auf eine zerbrochene Spritze auf dem schmutzigen Asphalt gefallen.
Sie wandte sich vom Fenster ab und trat an den Tisch, auf dem ihre Hausarbeit für den Literaturkurs lag. Ohne große Begeisterung blickte sie auf die verstreuten Blätter
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