Dinner fuer drei Roman
dachte, du … das heißt, ich habe gehofft, du …«
»Du willst mich doch nicht anpumpen, oder?«
Ihre sorgfältig geplante Rede war auf einen Schlag vergessen. »Was ist daran so schlimm? Du hast doch bestimmt irgendwo ein paar Millionen auf dem Konto, und ich bräuchte höchstens zweihunderttausend.«
»Das ist alles? Warum zücke ich dann nicht einfach umgehend mein Scheckbuch?«
»Natürlich zahle ich dir das Geld zurück.«
»Klar. Mit der Achterbahn wirst du ein Vermögen machen. Was meinst du, in welchen Raten du mir den Betrag zurückzahlst? Vielleicht fünf Dollar die Woche?«
»Ich habe nicht die Absicht, das Geld für die Raten mit Black Thunder zu verdienen. Ich weiß, dass ich damit keinen Gewinn erzielen werde. Aber sobald ich mit dem Wiederaufbau fertig bin und Black Thunder wieder läuft, werde ich ᅳ« Sie fing an zu stottern. Die Sache war noch schwieriger, als sie befürchtet hatte. Während sie sprach, war ihr bewusst, dass sie das Einzige preisgab, was ihr noch etwas bedeutete. »Ich werde noch heute Abend meinen Agenten anrufen. Ich werde wieder anfangen zu arbeiten.«
»Das glaube ich dir nicht.«
Ihr Magen verkrampfte sich. »Ich muss. Wenn die Schauspielerei das Einzige ist, womit ich Black Thunder wieder zum Laufen bringen kann, werde ich es tun.«
»Dann kommt ja am Ende vielleicht doch noch etwas Gutes dabei raus.«
»Was willst du damit sagen?«
»Du hättest nie mit der Schauspielerei aufhören dürfen, Honey. Du hast dir noch nicht einmal die Chance gegeben herauszufinden, was du alles kannst.«
»Ich kann die Janie Jones spielen«, erwiderte sie heftig. »Aber das ist auch schon alles. Ich bin keine Schauspielerin, sondern eine Persönlichkeit, genau wie Dash.«
»Woher willst du das wissen?«
»Ich weiß es eben einfach. Früher habe ich immer mit angehört,
wie ihr alle über Internalisierungstechniken, affektives Gedächtnis, die Schule von Bukarest und so geredet habt. Von all diesen Dingen habe ich nicht die geringste Ahnung.«
»Das sind doch nur Vokabeln. Sie haben nicht das Geringste mit Talent zu tun.«
»Ich will mich nicht mit dir darüber streiten, Eric. Alles, was ich sage, ist, dass ich dir das Geld zurückzahlen werde. Ich werde meinen Agenten ein paar todsichere Verträge für mich abschließen lassen - Kino, Fernsehfilme, Werbung ᅳ, alles, was gut bezahlt wird. Bis die Leute herausfinden, dass ich nicht Meryl Streep bin, und die Job-Angebote weniger werden, hast du dein Geld mit Zinsen von mir zurück.«
Er starrte sie entgeistert an. »Du würdest dein Talent so billig verkaufen?«
»Ich verkaufe wohl weniger Talent als ein gewisses Maß an trauriger Berühmtheit, findest du nicht auch?«
Seine Lippen wurden schmal. »Warum greifst du nicht einfach zum Telefonhörer und rufst bei einem der großen Herrenmagazine an? Die würden dir ein Vermögen für ein paar Nacktfotos bezahlen. Denk darüber nach. Dann hättest du das Geld, das du für die Restaurierung deiner Berg-und-Tal-Bahn brauchst, und sämtliche Kerle in ganz Amerika könnten sich beim Anblick der nackten Janie Jones einen runterholen.«
Dies war ein Schlag unter die Gürtellinie, doch sie würde ihm nicht zeigen, wie sehr er sie damit getroffen hatte. »Wie viel würden sie mir denn deiner Meinung nach bezahlen?«
Er knüllte die Papiertüte zusammen und warf sie mit einem angewiderten Schnauben vor sich auf den Boden.
»Das war nur ein Scherz«, erklärte sie mit angespannter Stimme. »Du hast mit einem Mal so frömmlerisch geklungen.«
»Ich bin mir nicht so sicher, ob es wirklich nur ein Scherz war. Wenn Nacktfotos der einzige Weg wären, um an das Geld zu kommen, würdest du sie dann nicht doch machen lassen?«
»Ich schätze, ich würde zumindest darüber nachdenken.«
»Ich wette, dass du das würdest.« Er schüttelte den Kopf. »Verdammt, ich glaube, du würdest es tatsächlich tun.«
»Und wenn schon. Mein Körper bedeutet mir nichts mehr.«
Für den Bruchteil einer Sekunde spannte er sich an, und sie nahm an, dass er an die Art und Weise dachte, wie sie sich ihm angeboten hatte. Dies war ihre Chance, ihm indirekt zu sagen, dass das Zusammensein mit ihm für sie völlig bedeutungslos gewesen war.
»Mein Körper ist nicht wichtig, Eric. Er bedeutet mir nichts mehr. Seit Dashs Tod ist er mir einfach vollkommen egal.«
»Das würde ihm bestimmt nicht gefallen.«
Sie wandte sich ab.
»Oder?«
»Ja, ja, ich schätze, du hast Recht.« Sie atmete zitternd ein. »Aber
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