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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ihr stets die freie Wahl zu lassen, seine freundlichen Fragen zu beantworten, sodass sie allmählich die anderen Menschen im Raum, die Lichter und die Kameras vergaß. Sie schlug die Beine übereinander, rieb sich die schmerzenden Zehen und erzählte ihm alles ganz genau - dass Onkel Earl gestorben, die Bobby Lee untergegangen und sie von Mr. Disney im Stich gelassen worden war. Das Einzige, was sie verschwieg, war Tante Sophies Geisteszustand, denn er brauchte nicht zu wissen, dass es in ihrer Familie eine Verrückte gab.
    Nach einer Weile hatte der Schmerz in ihren Zehen nachgelassen, doch als sie anfing, von ihrer Fahrt quer durch das
Land zu erzählen, zogen sich ihre Eingeweide abermals zusammen. »Haben Sie meine Cousine gesehen?«
    Er nickte.
    »Wie konnten Sie nur fünf Minuten mit ihr verbringen? Wie konnten Sie sie derart schlecht behandeln? Finden Sie nicht auch, dass sie wunderschön ist?«
    »Doch, sie ist wirklich hübsch. Ich kann verstehen, weshalb du so stolz auf sie bist.«
    »Und ob ich das bin. Sie ist ein hübsches, nettes Mädchen, und sie ist hierher gekommen, obwohl sie sich vor dem Casting halb zu Tode gefürchtet hat.«
    »Sie hat auch auf mich den Eindruck gemacht, als fürchte sie sich halb zu Tode, Honey. Sie wollte sich noch nicht einmal vor die Kamera setzen. Nicht jeder ist für eine Karriere beim Fernsehen geeignet.«
    »Sie könnte es schaffen«, erwiderte Honey starrsinnig. »Man kann alles schaffen, was man sich vornimmt.«
    »Du hast dich schon ziemlich lange im Leben durchgeboxt, nicht wahr?«
    »Ich tue, was ich tun muss.«
    »Klingt nicht so, als hättest du jemanden gehabt, der sich um dich kümmert.«
    »Ich kümmere mich um mich selbst. Und um meine Familie. Ich werde irgendwo ein Haus für uns finden. Einen Ort, an dem wir alle zusammen bleiben können. Und wir werden auch keine Sozialhilfe brauchen.«
    »Das ist gut. Niemand lebt gern auf Kosten anderer.«
    »Das Wichtigste im Leben ist, die Familie zusammenzuhalten, finde ich.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. In den Schatten hinter den Scheinwerfern nahm sie hin und wieder eine Bewegung wahr. Es war unheimlich, von diesen Leuten, die kein Wort sprachen, wie von einer Horde Geier beobachtet zu werden.
    »Weinst du jemals, Honey?«

    »Ich? Meine Güte, nein.«
    »Warum nicht?«
    »Wozu soll das gut sein?«
    »Ich wette, als kleines Kind hast du ab und zu geweint.«
    »Nur, nachdem meine Mutter gestorben war. Danach bin ich immer, wenn ich Probleme hatte, Achterbahn gefahren. Ich schätze, das ist einer der größten Vorzüge einer Achterbahn.«
    »Was?«
    Sie wollte nicht erzählen, dass sie sich in der Achterbahn Gott näher als gewöhnlich fühlte. »Achterbahnen geben einem neue Hoffnung. Die schlimmsten Tragödien, ja, ich schätze, sogar der Tod von einem Menschen lassen sich durch eine Fahrt in einer guten Achterbahn bewältigen«, sagte sie deshalb nur.
    Plötzlich hörte sie ein Geräusch, und sie bemerkte, dass Eric Dillon mit der flachen Hand die Metalltür aufschob und den Raum verließ.
    Der Mann ihr gegenüber verlagerte sein Gewicht auf dem Stuhl. »Ich möchte dich bitten, etwas für mich zu tun, Honey, und ich bin sicher, du erfüllst mir diese Bitte. In meinen Augen schulden die Leute hier dir einen Gefallen. Nachdem du den ganzen weiten Weg gemacht hast, nur um sie zu sehen, sollten sie dich und deine Cousine für ein paar Nächte in einem netten Hotel unterbringen. Das ist das Mindeste, was sie für dich tun können. Ihr bekommt jede Menge zu essen, werdet von vorn bis hinten bedient, und es wird alles vom Studio bezahlt.«
    Sie bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick. »Für diese Leute bin ich doch nicht mehr als eine Made in einem Stück fauligen Fleisch. Weshalb sollten sie also dafür bezahlen, dass Chantal und ich in irgendeinem tollen Hotel wohnen?«
    »Weil ich es ihnen sagen werde.«
    Seine Gewissheit erfüllte sie mit einer Mischung aus Bewunderung und Neid. Eines Tages wollte sie so mächtig sein
wie er, damit die Menschen immer genau das taten, was sie sagte. Sie dachte über das Angebot nach, entdeckte jedoch nirgends einen Haken. Außerdem konnte sie - ganz zu schweigen davon, dass sie so gut wie pleite waren - unmöglich nach South Carolina zurückfahren, ohne vorher etwas Anständiges zu essen und eine Nacht zu schlafen.
    »Also gut. Ich bleibe. Aber ich entscheide, wann ich wieder nach Hause fahren will.«
    Er nickte, und im nächsten Moment schien Leben ins Studio zu

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