Dinner fuer drei Roman
wirklich in zu sein«, hatte der Makler ihr erklärt. »Aber Beverly Hills ist trotzdem Beverly Hills.«
Es war Honey vollkommen egal, was gerade in war oder ob ihr neues Heim in Beverly Hills lag. Es war hübsch und gemütlich, der perfekte Ort, um mit einer Familie darin zu leben. Vielleicht würde jetzt ja alles besser werden. Sie schlang die Arme um den Körper und versuchte sich über das Haus zu freuen und nicht daran zu denken, dass so gut wie alles andere in ihrem Leben falsch lief. Die Konflikte am Set, die Art, wie die Leute hinter ihrem Rücken über sie sprachen. Einer der Regisseure hatte sich bei Ross beschwert, weil sie einige Male zu spät gekommen war und alle auf sie hatten warten müssen. Dabei waren es nicht alle gewesen, sondern nur Dash Coogan. Und sie hatte ihn zweimal absichtlich warten lassen, weil sie es satt hatte, dass er sie derart ignorierte, vor allem, seit er in der Presse quasi als Vater des Jahres tituliert wurde.
Das Geräusch eines Wagens, der in die Einfahrt bog, riss sie aus ihren Gedanken. Sie drehte sich um und sah ihren Agenten aus seinem BMW steigen und über den Hof gehen. Arthur Lockwoods drahtiges rotes Haar und sein leuchtend roter Bart wirkten im abendlichen Zwielicht dunkler als gewöhnlich. Sie respektierte ihn durchaus, obwohl die Tatsache, dass er zwei College-Abschlüsse hatte, sie einschüchterte. Und mit seinem Bart konnte sie sich ebenfalls nicht anfreunden.
»Haben Sie sich schon eingelebt?«, fragte er.
»So allmählich. Eine der Verkäuferinnen aus diesem schicken Möbelgeschäft kümmert sich um die Einrichtung.«
»Ein wirklich hübsches Haus.«
»Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Pampelmusenbaum.« Sie führte ihn neben das Haus, wo er den Baum bewunderte, und trat schließlich mit ihm durch die Hintertür auf die gläserne Veranda. Die Angestellte des Möbelhauses war noch nicht sehr weit gekommen, sodass lediglich ein alter Klappstuhl auf der Veranda stand. Honey blickte in den kleinen Garten. Sie würde eine Hängematte zwischen zwei der Bäume hängen und sich einen Grill zulegen, wie sie ihn in der Fernsehwerbung immer sah.
Arthur klimperte mit dem Kleingeld in seiner Hosentasche. »Honey, in ein paar Wochen fängt die Drehpause an, und dann haben Sie bis Ende Juli frei. Es ist noch nicht zu spät, um das Angebot von TriStar anzunehmen.«
Plötzlich empfand Honey die milde abendliche Brise als unangenehm kühl. »Ich will keine Kinofilme drehen, Arthur. Das habe ich Ihnen doch bereits gesagt. Ich will während der Drehpause meinen Unterricht zu Ende führen, damit ich vor Drehbeginn meinen Highschool-Abschluss machen kann.«
»Sie arbeiten mit einem Privatlehrer. Da kommt es doch wohl auf ein paar Monate mehr oder weniger nicht an.«
»Für mich schon.«
»Sie machen einen Fehler. Auch wenn die Coogan Show im Augenblick der große Renner ist, wird es nicht immer so bleiben. Deshalb sollten Sie anfangen, für die Zukunft zu planen. Sie besitzen ein natürliches Talent, Honey. Die Rolle in dem TriStar-Film wird das allen beweisen.«
»Ein vierzehnjähriges Mädchen, das an Krebs stirbt. Genau das Richtige, um die Amerikaner aufzumuntern.«
»Es ist ein tolles Drehbuch.«
»Sie ist ein reiches Mädchen, Arthur. Ich könnte niemanden je davon überzeugen, dass ich ein reiches Mädchen bin.« Der Gedanke, eine andere Rolle als die der Janie Jones zu spielen, jagte ihr eine Heidenangst ein. Egal, was die Kritiker über sie sagten, ihr war absolut klar, dass sie keine wirkliche Schauspielerin war. Sie spielte nur sich selbst.
»Sie verkaufen sich unter Ihrem Wert, Honey. Sie haben echtes Talent, und Sie wären wunderbar in dieser Rolle.«
»Vergessen Sie’s.« Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie verächtlich Eric darauf reagieren würde, wenn er jemals mitbekäme, dass sie versuchte, ein vierzehnjähriges reiches Mädchen zu spielen, das an Krebs starb.
Allein der Gedanke an Eric tat ihr weh. Wenn sie nicht gerade miteinander vor der Kamera standen, tat er, als existierte sie überhaupt nicht. Und auch Dash hatte außerhalb der
Dreharbeiten seit dem Tag vor drei Wochen, als sie versucht hatte, hinter den Felsen mit ihm zu sprechen, kein Wort mehr mit ihr gewechselt. Die Einzige, die ihr nie aus dem Weg zu gehen schien, war Liz Castleberry, und Honey nahm an, dass das allein an ihrem Golden Retriever lag. Mitzi war so ziemlich die einzige Freundin, die Honey bisher gewonnen hatte. Sie blickte in den Garten, und ein tiefes Gefühl der
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