Dinner fuer drei Roman
all diesen Frauen verheiratet zu sein.«
»Im Vergleich zu dir waren sie alle praktisch stumm.«
»Es wird die Autoren bestimmt interessieren, von Ihnen und Lisa zu hören.«
»Honey?«
»Ja?«
»Erinnere mich daran, dir kräftig den Hintern zu versohlen.«
»Das haben Sie bereits getan. Bilden Sie sich ja nicht ein, ich hätte es vergessen.«
Es war beinahe drei Uhr, als sie wieder zur Koppel zurückkehrten und die Pferde abkühlen ließen, ehe sie sie dem Stallburschen übergaben und Dash sie zu ihrem Wagen begleitete, der neben dem teilweise hinter einer Hortensienhecke versteckten Öltank geparkt war. Honey wünschte sich, der gemeinsame Nachmittag wäre nicht schon vorbei. Sie hasste den Gedanken, nach Hause zu fahren und sich wieder die endlosen Beschwerden ihrer Familie anhören zu müssen.
Ihr Magen knurrte, und plötzlich hatte sie eine Idee.
»Kriegen Sie jemals Lust auf selbst gebackene süße Brötchen? Auf diese dicken und watteweichen, aus denen eine Dampfwolke aufsteigt, wenn man reinbeißt? Und in deren Mitte die Butter zu einer kleinen goldenen Pfütze schmilzt, bevor man ein bisschen warmen Ahornsirup darüber gießt und ᅳ«
»Mir war bereits bewusst, dass du manchmal ziemlich gehässig bist, aber für sadistisch habe ich dich bisher nicht gehalten.« Neben dem Kofferraum ihres Wagens blieb er stehen.
»Ich schätze, ich habe Ihnen noch nie erzählt, wie gut ich kochen und backen kann. Genau so werden nämlich meine Brötchen immer.«
Ihm war deutlich anzusehen, dass er ihr kein Wort glaubte.
»Bisher hast du nicht gerade einen häuslichen Eindruck auf mich gemacht.«
»Sehen Sie, das zeigt nur wieder, was für eine schlechte Menschenkenntnis Sie haben. Ich koche seit Jahren für meine Familie. Meine Tante Sophie war immer zu müde, um uns etwas zuzubereiten, und mit zehn Jahren bekam ich eine Allergie gegen Fertiggerichte jeder Art. Also habe ich angefangen, ein bisschen herumzuexperimentieren. Nach kürzester Zeit war ich eine hervorragende Köchin. Allerdings koche ich keine ausgefallenen Dinge, sondern nur Hausmannskost.«
Sie zog die Autoschlüssel aus der Tasche und klimperte mit ihnen. »Oh, ich glaube, ich fahre jetzt ganz schnell nach Hause und backe frische Brötchen. Vielen Dank für die Einladung, Dash. Es war wirklich schön.«
Er schob die Daumen in die Hosentaschen und blickte zu Boden. Sie klimperte weiter mit den Schlüsseln. Er stieß mit einer Stiefelspitze gegen einen Stein. Sie legte die Schlüssel von der rechten Hand in ihre linke.
»Ich hätte nichts dagegen, wenn du dich in meiner Speisekammer umsehen würdest, ob alles da ist, was du brauchst.«
Sie riss die Augen auf. »Sind Sie sicher? Aber ich will mich bestimmt nicht aufdrängen.«
Knurrend marschierte er in Richtung Haus, während sie ihm grinsend folgte.
Die Küche war ein geräumiger, altmodischer und, dank der alten Eichenschränke und mandelfarben gestrichenen Wände, anheimelnder Raum. Summend suchte Honey die Zutaten für die Brötchen zusammen und legte ein Pfund Schinken vor sich auf den Tisch. Während sie anfing, das Mehl in einer Steingutschüssel abzuwiegen, schaltete Dash im angrenzenden Wohnzimmer den Fernseher an. Obwohl sie gegen seine Gesellschaft nichts einzuwenden gehabt hätte, genoss sie es, allein in seiner Küche herumzuwerkeln.
Eine Dreiviertelstunde später rief sie ihn an den antiken Eichentisch, der in einer Ecke stand. Onkel Earl hatte Unterhaltungen
während der Mahlzeiten nicht gemocht, deshalb bereitete es ihr keinerlei Schwierigkeiten, auch dann noch den Mund zu halten, als sie das saubere blaue Geschirrtuch von der Schüssel voll dampfender goldbrauner Brötchen zog.
Er legte sich zwei davon, zusammen mit einem halben Dutzend Schinkenscheiben, auf den Teller, und als er das erste Brötchen aufbrach, entwich aus seiner Mitte tatsächlich süß duftender Dampf, so wie sie es zuvor beschrieben hatte. Sie reichte ihm die Butter und einen Krug mit aufgewärmtem Sirup. Es war kein reiner Ahornsirup, doch etwas anderes hatte sie leider nicht gefunden. Die Butter wurde augenblicklich von dem weichen Brötchen aufgesogen, während sich ein gleichmäßiger Sirup-See darum bildete.
Sie füllte sich ebenfalls den Teller.
»Gut«, murmelte er, nachdem er das erste Brötchen gegessen hatte, und griff begierig nach dem zweiten.
Sie nahm einen Schluck von dem frisch gekochten Kaffee. Er war ihr ein wenig zu stark, doch sie wusste, dass Dash ihn so am liebsten mochte.
Als er
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