Dinner fuer drei Roman
Kampf tatsächlich wert ist. Außerdem ist die Flasche nicht mein einziges Problem. Ich kann auch mit Frauen nicht umgehen, meine eigenen Kinder hassen mich, ich bin jähzornig und interessiere mich für niemanden außer für mich selbst.«
»Das glaube ich nicht.«
»Du solltest es aber besser glauben«, erklärte er barsch. »Ich bin ein selbstsüchtiger Bastard und habe nicht die Absicht, in absehbarer Zeit irgendwas daran zu ändern.«
Er trat aus dem Haus, und ihr blieb keine andere Wahl, als ihm zu ihrem Wagen zu folgen. Ihr wunderbarer, gemeinsamer Tag war ruiniert, und auf eine gewisse Weise trug wieder einmal sie die Schuld daran.
11
Die Crew war freudig überrascht, als Honey am Montagmorgen mit drei Dutzend Rice-Crisp-Plätzchen und einer Schoko-Sahne-Torte am Set erschien.
»Wirklich clever, Schätzchen«, erklärte Liz Castleberry, während sie sich einen Tropfen Glasur von der Unterlippe leckte. »Bestechung durch Schokolade.«
»Ich will niemanden bestechen«, erwiderte Honey, alles andere als glücklich darüber, dass ausgerechnet Liz sie durchschaut hatte.
Sie wartete zwei Tage, ehe sie mehrere Dutzend selbst gebackener Schokoladen-Plätzchen mitbrachte. Das stundenlange
Backen nach einem anstrengenden Arbeitstag hatte sie derart erschöpft, dass sie zwischen den einzelnen Szenen immer wieder einschlief, doch inzwischen erntete sie immer häufiger ein Lächeln von der Crew, und sie kam zu dem Schluss, dass sich das Opfer lohnte. Dash plauderte während des Tages ab und zu mit ihr, ohne sie jedoch weder erneut auf seine Ranch einzuladen noch die Möglichkeit eines nochmaligen gemeinsamen Ausritts zu erwähnen. Wofür sie sich die Schuld gab.
Der Februar zog ins Land. Die Drehbuchautoren begannen ihr verzweifelte Nachrichten zu schicken, dass sie sich mit ihnen treffen sollte, doch sie zerriss sie allesamt, ohne sie auch nur zu lesen. Vielleicht lud Dash sie ja doch noch einmal ein, wenn sie ihm bewies, dass sie den Mund halten konnte. Doch als die Tage vergingen, ohne dass irgendetwas geschah, geriet sie allmählich in Panik. Schon bald würde die Drehpause beginnen, sodass sie ihn über Monate hinweg noch nicht mal am Set sehen würde.
Nach einem wieder einmal entsetzlichen Wochenende mit ihrer Familie, in dessen Verlauf sie Sophies endloses Gejammer und Bucks ständige Rülpser hatte ertragen müssen, begannen an einem Montag Mitte März die Dreharbeiten für die letzte Folge der Saison.
Connie Evans, die Stylistin, musterte sie skeptisch. »Diese Ringe unter deinen Augen werden immer schlimmer, Honey. Gut, dass die Dreharbeiten bald vorbei sind. Sonst hätte ich demnächst zu härteren Bandagen greifen müssen.«
Während Connie die dunklen Schatten mit Make-up abdeckte, griff Honey nach dem Umschlag mit ihrem Namen, der vor ihr auf dem Tisch lag. Eigentlich hätte ihr das Drehbuch für die Woche spätestens am Samstagnachmittag per Boten zugestellt werden müssen, doch in letzter Zeit bekam sie es immer häufiger erst, wenn sie montags am Set erschien. Was hatten die Drehbuchautoren wohl in dieser Woche mit ihr vor? Da sie ihre eindringlichen Bitten, endlich wieder mit ihnen zu reden, noch immer ignorierte, konnte sie nur hoffen,
dass sie sich nicht an ihr rächten, indem sie Janie in einen Bienenstock fallen lassen würden oder so etwas.
Während der letzten Folgen hat Buck im Mittelpunkt gestanden. In einer hatte er eine leidenschaftliche Romanze mit einer älteren Frau, einer Freundin von Eleanor, gehabt. Das Drehbuch hatte seine dunkle Sinnlichkeit derart in den Vordergrund gehoben, dass Honey beim Zusehen vor lauter Aufregung den Fernseher hatte abschalten müssen.
Während Connie weiter ihr Make-up auftrug, zog Honey das neue Drehbuch aus dem Umschlag und starrte auf den Titel. »Janies Tagtraum.« Das klang gar nicht so übel.
Zehn Minuten später jedoch sprang sie von ihrem Stuhl und stürmte aus der Garderobe, um Ross zu suchen.
Als Honey den Gang hinunterstürzte, erschien Liz in einem zarten pinkfarbenen Frottee-Morgenmantel in der Tür ihrer eigenen Garderobe. Als sie Honeys Gesicht sah, streckte sie eilig eine Hand aus, zog sie in den Raum und schob gleichzeitig die Tür mit der Hüfte zu. »Was soll das?« Honey befreite sich aus ihrem Griff.
»Ich gebe dir eine Minute Zeit, um dich zu beruhigen.«
Honey ballte die Fäuste. »Ich brauche mich nicht zu beruhigen. Ich bin vollkommen ruhig. Und jetzt gehen Sie mir endlich aus dem Weg.«
Liz lehnte mit dem Rücken an
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