Dinner fuer drei Roman
absichtlich Scherereien, doch das würde ohnedies niemand glauben.
»Wie wäre es mit einer Pause?«, schlug sie verzweifelt vor und sprang von der Schaukel, während Jack auf sie zukam.
Jack schüttelte den Kopf. »Honey, ich verstehe, dass du so etwas noch nie gemacht hast und du dich dabei ein wenig unbehaglich fühlst ᅳ«
»Ich fühle mich überhaupt nicht unbehaglich, sondern ganz prima.«
Offenbar kam er zu dem Schluss, dass es reine Zeitverschwendung war, sich mit ihr zu streiten, und wandte sich an Eric. »Wir haben mindestens zehn Folgen miteinander gedreht, und dies ist das erste Mal, dass Sie derart halbherzig bei der Sache sind. Sie scheinen sich überhaupt nicht zu konzentrieren. Was ist los?«
Zu Honeys Überraschung versuchte Eric nicht, sich zu verteidigen.
Stattdessen starrte er auf ein Stück Rasen, als versuche er, zu irgendeiner Entscheidung zu gelangen. Wahrscheinlich, ob er sie tatsächlich küssen konnte, ohne sich im Anschluss daran sofort übergeben zu müssen.
Als er wieder aufsah, hatte er seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst. »Also gut«, erklärte er langsam. »Sie haben Recht. Geben Sie uns bitte die Möglichkeit, ein wenig zu improvisieren … die Sache gemeinsam durchzugehen. Fangen Sie einfach an zu drehen, und dann lassen Sie uns einen Augenblick in Ruhe.«
»Wir haben nicht viel Zeit«, erwiderte Jack, ehe er resigniert die Arme hob. »Also gut. Schlimmer kann es wohl kaum werden. Bist du damit einverstanden, Honey?«
Sie nickte. Alles wäre besser als das, was sie bisher getan hatten.
Plötzlich wirkte Eric so entschlossen, als sei er tatsächlich zu einer Entscheidung gelangt. »Stellen Sie die Musik ein bisschen lauter, damit wir uns unterhalten können, ohne dass uns jeder hört.«
Jack nickte und kehrte an seinen Platz hinter der Kamera zurück, dann kam Connie herüber, frischte das Make-up auf, und innerhalb weniger Momente war die Luft erneut von den schluchzenden Klängen eines Geigenorchesters erfüllt.
Honeys Magen zog sich zusammen. Das Spray! Sie hatte es vergessen. Was, wenn sie aus dem Mund roch?
»Kamera an«, sagte Jack gerade laut genug, um ihn über die Musik hinweg hören zu können. »Und … Action.«
Sie wandte sich Hilfe suchend an Eric, der sie ausdruckslos anstarrte. Er wirkte alles andere als glücklich, doch dann schien er in sich hineinzuhorchen - etwas, das sie schon häufiger beobachtet hatte, wenn er sich auf eine schwierige Szene vorbereitet hatte, wenn auch noch nie zuvor aus dieser Nähe. Es war geradezu gespenstisch. Er wurde völlig still, und seine Miene wurde starr, als sei er nur noch eine leere Hülle seiner selbst.
Und dann begann seine Brust sich in einem sanften Rhythmus zu heben und zu senken. Er begann sich zu verwandeln, erst kaum merklich, doch dann immer deutlicher. Vor ihren Augen nahm er eine vollkommen neue Gestalt an. Das Eis schmolz aus seinen türkisfarbenen Augen, die harten Falten um seine Mundwinkel verschwanden, und statt des alten feindseligen Eric Dillon schien plötzlich ein sanfter, junger Gentleman vor ihr zu stehen. Er erinnerte sie an jemanden, doch erst nach einem Augenblick wusste sie, an wen.
Genau so hatte sie ihn sich in ihren Träumen immer vorgestellt.
Er nahm ihre Hand und zog sie unter den Baum. »Du solltest häufiger Kleider tragen.«
»Meinst du?«, fragte sie mit krächzender Stimme.
Er lächelte. »Ich wette, du trägst immer noch deine Jeans unter dem Ding.«
»Tue ich nicht!«, rief sie empört.
Er legte seine Hand auf ihre Taille und betastete sie sanft. »Stimmt, ich fühle keine Jeans.«
Sie begann zu zittern. Er war ihr so nahe, dass sie die Hitze seines Körpers durch die Spitze ihres Kleides hindurch fühlen konnte. »Sollte ich nicht auf der Schaukel sitzen?«, stammelte sie.
»Willst du das denn?«
»Nein, ich ᅳ« Sie wollte den Kopf senken, doch er legte eine Fingerspitze unter ihr schmales Kinn und zwang sie sanft, ihm weiter ins Gesicht zu sehen.
»Hab keine Angst.«
»Ich - ich habe keine Angst.«
»Ach nein?«
»Das hier ist nicht mein Traum«, erklärte sie unglücklich. »Das haben sich die Drehbuchautoren selber ausgedacht. Sie ᅳ«
»Wen interessiert das schon? Es ist ein wunderbarer Traum. Warum genießen wir ihn also nicht einfach?«
Seine Stimme klang so heiser und vertraulich, als wären sie die einzigen Menschen auf der Welt. Das Sonnenlicht, das durch die Blätter des Baumes fiel, tauchte sein Gesicht in lavendelfarbene
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