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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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auch?«
    »Wahrscheinlich.« Er zündete sich eine Zigarette an und nahm einen tiefen, ungleichmäßigen Zug. »Ich hoffe, dass wir einen solchen Quatsch nicht noch einmal drehen müssen. Von jetzt an tu uns bitte allen den Gefallen und behalte deine pubertären Sex-Fantasien für dich.«
    Ihr Traum zerplatzte. Er hatte alles nur gespielt. Nichts davon war echt gewesen. Weder seine Küsse noch sein Wispern noch die sanfte, zärtliche Berührung. Mit einem leisen Schmerzensschrei verwandelte sie sich wieder in das hässliche Entlein, raffte ihren Rock und stürzte in Richtung ihres Wohnwagens.
    Dash hatte aus einer Entfernung von wenigen Metern alles mitverfolgt. Er hatte gesehen, wie Dillon sie geschickt so platziert hatte, dass die Kameras sie aus verschiedenen Winkeln hatten erfassen können, und er konnte sich nicht erinnern,
wann er zum letzten Mal ein so übermächtiges Bedürfnis verspürt hatte, einem anderen Menschen wehzutun. Doch all das ging ihn nichts an, sagte er sich. Verdammt, er selbst hatte Frauen schon weitaus Schlimmeres angetan. Aber Honey war noch keine Frau, und als Dillon sich bückte, um sein Drehbuch aufzuheben, ging Dash entschlossen auf ihn zu.
    »Du bist ein echtes Arschloch, Schönling.«
    Eric funkelte ihn aus zusammengekniffenen Augen böse an. »Ich habe nichts als meinen Job gemacht.«
    »Ach ja? Und was ist das für ein Job?«
    »Schauspieler.«
    Dash ballte seine Hand zur Faust. »Bastard wäre sicher eine bessere Beschreibung.«
    Eric warf seine Zigarette zu Boden. »Los, Alter. Nun schlag schon zu.« Unter seinem Hemd spannte er angriffsbereit die Muskeln an.
    Doch Dash war nicht besonders beeindruckt. Dillon hatte Hollywood-Muskeln, aufgebaut in teuren Fitness-Studios statt durch harte Arbeit und regelmäßige Kneipen-Schlägereien. Die Muskeln waren ebenso Show wie die Küsse, die er Honey gegeben hatte.
    Und dann sah Dash den glitzernden Schweiß auf Erics Stirn. Er hatte schon häufig Männer aus Angst schwitzen sehen, doch in ihren Augen war zugleich ein wilder, entschlossener Ausdruck gewesen. Dillon hingegen sah einfach verzweifelt aus.
    Ihm wurde bewusst, dass Eric geradezu danach lechzte, sich mit ihm zu prügeln, und mit einem Mal war das Bedürfnis, auf ihn einzuschlagen, verschwunden - ebenso plötzlich, wie es gekommen war. Einen Augenblick stand er reglos da, dann schob er sich den Stetson aus der Stirn und bedachte Dillon mit einem langen, ruhigen Blick.
    »Ich schätze, für heute lasse ich es gut sein. Schließlich will ich mich nicht von einem jungen Burschen wie dir vor allen in Verlegenheit bringen lassen.«

    »Nein!« Eine Ader an Erics linker Schläfe schwoll gefährlich an. »Nein! Das können Sie nicht machen. Sie …«
    »Bis dann, Schönling.«
    »Gehen Sie nicht …«
    Die Bitte erstarb auf Erics Lippen, denn Dash hatte sich bereits von ihm abgewandt. Er zog eine weitere Zigarette aus der Packung und sog zitternd den Rauch in seine Lungen ein. Coogan hatte noch nicht einmal genug Respekt vor ihm, um sich mit ihm zu prügeln.
    In diesem Moment gestand er sich endlich ein, dass er für Dash Coogan nicht Verachtung, sondern Bewunderung empfand - nicht als Schauspieler, sondern als Mann. Nun, da es zu spät war, wurde ihm bewusst, dass er sich wie früher von seinem Vater auch von Coogan nichts als Anerkennung wünschte. Denn Dash war nicht nur Fassade, sondern ein echter Mann.
    Der Rauch seiner Zigarette drohte ihm die Luft abzuschnüren. Er musste einfach weg von diesem grauenhaften Ort. Irgendwohin, wo er wieder Luft bekam. Plötzlich sah er das Bild eines flehenden, leuchtend blauen Augenpaars vor sich. Um vor ihnen zu fliehen, schob er sich unsanft an den Gerätschaften und Technikern vorbei und verließ den Set. Doch die Augen verfolgten ihn unbarmherzig. Sie sehnte sich so verzweifelt nach Liebe, dass sie über diesem Verlangen sogar ihren Selbsterhaltungstrieb vergaß. Statt gegen ihn zu kämpfen, hatte sie sich einfach völlig wehrlos von ihm über den Rand der Klippe stoßen lassen.
    Seine Lungen brannten. Sie war einfach dämlich. Sie war so furchtbar dämlich. Sie kannte noch nicht mal das oberste Gebot für Märchen - dass kleine Mädchen sich auf keinen Fall in schwarze, böse Prinzen verlieben durften.

Der Gipfel
    1983

12
    Liz Castleberrys Strandparty zum vierten Juli war bereits in vollem Gange, als Honey den silberfarbenen Mercedes Benz 380 SL, den sie nach dem dritten erfolgreichen Jahr der Serie erstanden hatte, zwischen einem Jaguar

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