Dinner fuer drei Roman
Schatten und ließ seine Mundwinkel und Augen abwechselnd auftauchen und wieder verschwinden. Sie hätte ihren Blick unmöglich von ihm lösen können, selbst wenn man sie gezwungen hätte.
»Wie sollen wir das anstellen?«, fragte sie ihn atemlos.
»Warum berührst du nicht erst einmal mein Gesicht, und dann berühre ich das deine?«
Ihre Hand begann zu zittern und seltsam zu prickeln. Sie wollte sie heben, doch es gelang ihr nicht.
Schließlich umfasste er sanft ihr Handgelenk, zog ihre Hand ein Stück hoch, und erst als sie an seiner Wange lag, überließ er sie sich selbst.
Ihre Fingerspitzen ertasteten das kleine Grübchen direkt unter seinem rechten Wangenknochen, ehe sie an seinem Kiefer entlang bis zu seinem Kinn hinunterglitten. Wie eine Blinde erforschte sie jeden Winkel seines unglaublichen Gesichts. Unfähig sich zu bezähmen, fuhr sie schließlich mit der Fingerspitze die Konturen seiner Unterlippe nach.
Lächelnd hob er seine Hand an ihren Mund, der unter der Berührung seiner Finger zu voller Schönheit erblühte. In seinen Augen glomm Bewunderung, sodass sich auch noch die letzten Knoten in ihren Eingeweiden auflösten und ihrer wahren Schönheit Platz machten.
»Ich werde dich jetzt küssen«, wisperte er.
Mit pochendem Herzen öffnete sie die Lippen. Er neigte seinen Kopf, und sein Atem strich weich über ihre Wange, als er sie so sanft an seine Brust zog, dass sie fürchtete, im nächsten Augenblick vor Glück und Wärme zu zerschmelzen. Sie spürte seine Lippen bereits den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie ihren Mund tatsächlich berührten. Im nächsten Moment drohte die Welt um sie herum zu versinken.
Bilder von Schlössern und Blumen und blütenweißen
Hengsten tanzten durch ihr Gehirn. Der Druck seiner züchtig geschlossenen Lippen war betörend weich. Es war, als stünde sie unter einem zauberhaften, unschuldigen Bann. Es war ein reiner, weder durch Unbeholfenheit noch durch Verlangen besudelter Kuss, ein Kuss, um eine schlafende Prinzessin zu erwecken, ein Kuss, wie es ihn nur im güldnen Netzwerk eines Traumes geben konnte.
Als sich ihre Lippen schließlich voneinander lösten, sah er sie lächelnd an. »Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie wunderschön du bist?«
Da ihre gewohnte Schlagfertigkeit sie im Stich ließ, schüttelte sie nur stumm den Kopf. Er zog sie unter der Eiche hervor in die Sonne, küsste sie noch einmal, streckte den Arm nach oben aus, pflückte mühelos ein Blatt und kitzelte damit ihre Nase.
Sie lachte leise auf.
»Ich wette, dass du überhaupt nichts wiegst.« Ohne ihre Antwort abzuwarten, zog er sie in seine Arme und begann sie langsam im Kreis zu drehen. Sie warf den Kopf in den Nacken, und ihr Lachen mischte sich mit der Brise und dem Sonnenlicht, das kleine, helle Funken in seinem dunklen Haar aufblitzen ließ.
»Ist dir noch nicht schwindlig?«, fragte er und stimmte in ihr Lachen ein.
»Nein … doch …«
Er stellte sie wieder auf die Füße, hielt jedoch ihre Taille fest umschlungen, damit sie nicht fiel, ehe er sie erneut im Kreis herumwirbelte. Schließlich zog er sie in seine Arme und küsste sie erneut.
Sie seufzte, als er am Ende von ihr abließ, während die Musik sie noch immer in ihren sinnlichen Bann zog. Er umfasste ihr Kinn, als könnte er nicht genug von ihr bekommen, wiegte sie wieder und wieder hin und her. Ihre Lippen prickelten, und das Blut begann in ihren Adern zu rauschen. Endlich verstand sie, was es bedeutete, eine Frau zu sein.
Sie blieben stehen. Er hielt sie noch immer fest und blickte über sie hinweg. »Habt ihr, was ihr braucht?«
Seine Stimme beförderte sie unsanft in die Wirklichkeit zurück. Sie klang anders, irgendwie härter.
»Und Schnitt!«, rief Jack zufrieden. »Fantastisch! Wirklich tolle Arbeit, ihr beiden. Vielleicht brauche ich noch ein paar Nahaufnahmen, aber dazu muss ich erst sehen, was wir schon haben.«
Eric trat einen Schritt zurück, und als er sich vor ihren Augen wieder in sein altes Ich zurückverwandelte, erschauderte sie. Sämtliche Wärme war aus seinem Blick gewichen. Er wirkte rastlos, gereizt, ja beinahe feindselig.
Sein Name schien nicht über ihre Lippen kommen zu wollen. »Eric?«
»Ja?« Es war nicht besonders warm, trotzdem standen dicke Schweißperlen auf seiner Stirn. Er ging zu einem der Regiestühle hinter den Kameras und griff nach seinen Zigaretten.
Unfähig sich zurückzuhalten, folgte sie ihm. »Ich - es - äh - es ist ziemlich gut gelaufen, findest du nicht
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