Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips

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bildlich vorzustellen, wie die Achterbahn über den höchsten Punkt hinausschoss und sie zurücktrug an einen Ort, an dem sie sicher und geborgen war.

15
    Am ersten Weihnachtstag flogen Honey und Dash zusammen nach Tulsa zur Hochzeit seines Sohnes. Während des Fluges sprachen sie fast überhaupt nicht miteinander, und sie kam zu dem Schluss, dass er die Einladung bereits wieder bereute. Sie hätte ihm sagen müssen, dass sie ihn nicht begleiten konnte, doch wie gewöhnlich war sie ihm in der Hoffnung, ein paar Krumen Zuneigung zugeworfen zu bekommen, wie ein kleiner Hund gefolgt.
    Doch als sie aus dem Flugzeug stieg, sagte sie sich, dass im Grunde alles besser war, als die restlichen Feiertage mit ihrer Familie zu verbringen. Selbst die Geburtstagsparty vor drei Wochen am Set hatte den Schmerz über das, was vorgefallen war, nicht zu lindern vermocht. Seit dem verhängnisvollen Abend hatte sie den Großteil ihrer Zeit zu Hause zurückgezogen in ihrem Zimmer zugebracht.
    Auf dem Flughafen von Tulsa wimmelte es von Touristen, von denen zahlreiche unweigerlich Dashs hoch gewachsene Gestalt mit dem Stetson und der alten Lederjacke erkannten, während sie sich anonym durch das Gedränge schob. Mit ihrer großen Sonnenbrille und den verführerisch zerzausten schulterlangen Haaren erkannte niemand sie als die freche kleine Göre Janie Jones.
    Sie hatte ihr Outfit nicht nur deshalb gewählt, weil es sich so sehr von Janies Garderobe unterschied, sondern auch, weil sie wusste, wie sehr es ihm missfiel, wenn sie sich feminin kleidete.
Zu ihrem weiten goldbraunen Pullover, der immer wieder über ihre Schulter rutschte, trug sie eine schmal geschnittene schwarze Lederhose, einen goldenen Gliedergürtel, passende goldene Ohrringe und flache schwarze Schuhe, deren Spitzen mit bronzefarbenen Steinen verziert waren. Eine Pelzjacke über ihrem Arm vervollständigte das verführerische Ensemble, dem man ansah, wie teuer es gewesen war.
    Wie vorhergesehen, hatte Dash bei ihrem Anblick das Gesicht verzogen. »Ich verstehe wirklich nicht, warum du so was anziehen musstest. Verdammt, diese Hose ist eindeutig viel zu eng.«
    »Tut mir Leid, Daddy«, hatte sie spöttisch erwidert.
    »Ich bin nicht dein Vater!«
    »Dann hör auf, dich wie einer zu benehmen.«
    Er hatte sie mit einem ärgerlichen Blick bedacht und sich von ihr abgewandt.
    Inzwischen wurde er von einer Horde Touristen umringt. »Wir lieben Ihre Serie, Mr. Coogan.«
    »Könnte ich vielleicht ein Autogramm für meine Tochter haben? Sie möchte eines Tages selbst Schauspielerin werden. Sie ist zwar erst acht, aber ￚ«
    »Diese Janie ist wirklich einsame Spitze. Ist sie im wirklichen Leben auch ein solcher Satansbraten?«
    Dash blickte über seine Schulter zu Honey hinüber, die sich ein wenig abseits hielt und ihrerseits, wenn auch nicht ihrer Berühmtheit wegen, von mehreren Männern umringt wurde. »Allerdings.«
    Später, als sie ihren Mietwagen bestiegen, schalt er sie erneut. »Ich begreife einfach nicht, weshalb du nicht etwas Anständiges anziehen konntest. Die Kerle haben dich angestarrt, als ob du - ach, ich weiß nicht.«
    »Als ob ich deine Gespielin des Monats Dezember wäre?«
    Statt einer Antwort legte er den ersten Gang ein und lenkte den Lincoln auf die Straße.
    Um neunzehn Uhr sollte die Hochzeit stattfinden. Sie hatten
Zimmer in dem Hotel reserviert, in dem später der Empfang gegeben werden sollte. Honey stellte fest, dass ihre Zimmer auf verschiedenen Etagen lagen, als befürchtete Dash, sich in ihrer Nähe eine widerliche Krankeit zu holen Sie brachten ihre Koffer auf die Zimmer, ehe sie zu Wanda Ridgeways Haus fuhren.
    Thoroughbred Acres gehörte zu dem neuen Villenviertel von Tulsa. Sie passierten die eleganten Säulen links und rechts der bewachten Einfahrt in das Wohnviertel, und Honey fiel auf, dass sämtliche Straßen nach berühmten Rennpferden benannt waren. Das große im Kolonialstil erbaute Haus der Ridgeways lag im Seattle Slew Way. Obgleich es erst zwölf Uhr mittags war, brannten die Weihnachtsgirlanden an der Veranda, und neben der Haustür standen ein paar antike Milchkannen mit frischen grünen Zweigen. Als Honey Dash die Treppe hinauf folgte, rief sie sich ins Gedächtnis, was sie über ihn und seine erste Ehefrau wusste.
    Er und Wanda hatten sich kennen gelernt, als er als Rodeoreiter in ihre kleine Heimatstadt in Oklahoma gekommen war. Als er weitergereist war, war sie schwanger gewesen, was sie ihm jedoch erst drei Monate später