Dinner fuer drei Roman
hören.«
»Ja, klar.« Er streckte die Arme aus und wackelte mit den Hüften. »Und, bist du bereit für unsere große Liebesszene heute Nachmittag?«
»Es ist keine Liebesszene, sondern lediglich ein Kuss. Und ich schwöre dir, Todd, wenn du noch einmal versuchst, mir dabei die Zunge in den Hals zu schieben ᅳ« Sie sprach ihre Drohung nicht zu Ende aus.
»Ich werde es nicht tun, wenn du mir versprichst, dass du dafür am Wochenende mit mir ausgehst. Ein Freund von mir gibt eine Riesen-Weihnachtsparty. Es gibt jede Menge Gras und vielleicht sogar ein bisschen Koks. Hast du jemals einen Coco-Puff probiert? Du nimmst eine Zigarette und streust ᅳ«
»Ich nehme keine Drogen, und ich gehe auch nicht mit dir aus.«
»Du hängst immer noch an diesem Arschloch Eric Dillon, stimmt’s? Ich habe alles darüber gehört, wie du ihm immer nachgelaufen bist. Ich wette, du weinst dich jeden Abend in den Schlaf - jetzt, wo er eine andere aufgerissen hat und sogar mit ihr verheiratet ist.«
Sie schenkte ihm ein honigsüßes Lächeln. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein wunderbares Argument für aktive Sterbehilfe bist?«
Er verzog beleidigt das Gesicht. »Du solltest ein bisschen netter zu mir sein, Honey. Wenn nicht, könnte ich in Versuchung geraten, allen zu erzählen, dass du morgen nicht siebzehn, sondern schon achtzehn wirst.«
»Ich werde nicht achtzehn, sondern zwanzig, Todd.«
»Ja, klar.«
Sie gab es auf. Ross’ Lüge über ihr Alter war so weit verbreitet, dass kaum jemand die Wahrheit glaubte, selbst wenn sie ihm ihren Führerschein unter die Nase hielt. Während der letzten sechs Monate hatte anlässlich von Janies fünfzehntem Geburtstag ihr Gesicht die Titelseiten der Hälfte aller Teenie-Zeitschriften in ganz Amerika geziert. Das Ereignis hatte beinahe ebenso viel Presse bekommen wie die Herausgabe von Michael Jacksons neuem Album Thriller.
Sie ließ Todd einfach stehen und ging in Richtung ihrer Garderobe, um weiter an ihrer Hausarbeit zu schreiben. Zwei
der Drehbuchautorinnen unterbrachen ihr Geflüster, als sie an ihnen vorbeiging, und grinsten sie schelmisch an. Vor ein paar Jahren hätte sie wahrscheinlich geglaubt, dass sie etwas gegen sie im Schilde führten, doch inzwischen wusste sie, dass sie bestimmt nur an der Geburtstagsüberraschung beteiligt waren, die für sie geplant war. Sie plauderte kurz mit den beiden, und als sie weiterging, musste sie wieder an ihre erste Zeit am Set denken, als ihr die Drehbuchautoren wie die reinsten Götter vorgekommen waren. Doch seit sie und Dash Freundschaft geschlossen hatten, gehörte dies ein für alle Mal der Vergangenheit an.
Im Gegensatz zu ihrer Familie würden die Leute vom Set ihren Geburtstag ganz sicher nicht vergessen. Im Vorjahr hatten sie sie mit einer ledergebundenen Sammlung sämtlicher Drehbücher der Dash Coogan Show überrascht. Sie war zutiefst gerührt gewesen, obwohl sie sich zugleich gewünscht hatte, dass auch ihre Familie ein einziges Mal an ihren Festtag dächte. Eine einfache Karte als Geste würde schon völlig genügen.
Dash bog mit finsterer Miene um die Ecke.
»Was ist passiert?«
»Gerade hat mich Wanda angerufen. Sie schafft es einfach immer wieder, mich auf die Palme zu bringen.«
Sie war immer davon ausgegangen, dass Menschen nach der Scheidung aus dem Leben des anderen verschwanden, doch Dash schien in ständigem Kontakt zu seiner ersten Frau zu stehen. Natürlich hatten sie gemeinsame Kinder, was zweifellos eine gewisse Rolle spielte, doch da ihr Sohn bereits vierundzwanzig und die Tochter einundzwanzig war, konnte sie sich nicht vorstellen, worüber sie sich da noch unterhalten könnten. Normalerweise versuchte sie, nicht über seine Kinder nachzudenken, insbesondere da die beiden älter waren als sie selbst.
»Hast du mir nicht erzählt, dass Wanda nach eurer Scheidung wieder geheiratet hat?«
»Schon vor Jahren. Einen Typen namens Edward Ridgeway. Nicht Ed, o nein. Edward.«
»Und weshalb ruft sie dann ständig bei dir an?«
»Ich nehme an, aus Rache. Sie hat anscheinend immer noch das Gefühl, dass sie irgendwelche alten Rechnungen mit mir begleichen muss. Eben hat sie angerufen, um mir mitzuteilen, dass Josh am Tag nach Weihnachten heiraten wird.«
»Bis dahin sind es nur noch drei Wochen.«
»Ich finde es nett von ihr, mich wissen zu lassen, dass mein Sohn heiratet, du nicht auch? Jetzt muss ich wegen der Hochzeit nach Tulsa.« Er verzog grimmig das Gesicht.
»Dann bist du also gegen diese
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