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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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Laura hätte verfügt, dass Sophie im Falle ihres Todes zu informieren sei. Hatte Laura geahnt, dass sie sterben würde? Sophie fröstelte. Warum? Laura war jung und stand kurz vor einem neuen Highlight ihrer Karriere. In einer solch positiven Lebensphase dachte man doch nicht an den eigenen Tod. Sophie parkte an der Rothenbaumchaussee und ging die letzten Meter zu Fuß zur Kanzlei Hansen. Die Kanzlei befand sich im Hochparterre eines alten Jugendstilstadthauses. Sie wurde eingelassen und sofort in ein beeindruckendes Büro geführt. Hinter dem gewaltigen Schreibtisch aus Eiche saß ein Mann um die 60. Er sprang auf und reichte ihr die Hand.
    »Frau Sturm, es tut mir leid, dass wir uns unter so unglücklichen Umständen kennenlernen müssen. Bitte nehmen Sie Platz.« Er deutete auf eine antike Sitzgruppe.
    Sophie setzte sich in einen braunen Ledersessel. Wie aus dem Nichts kam eine zierliche junge Frau mit einem Tablett herein und stellte Kaffee und Mineralwasser auf den Tisch.
    »Ich verstehe nicht genau, warum ich hier bin«, erklärte Sophie.
    Sigmund Hansen nickte und nahm ebenfalls Platz. »Darf ich Ihnen etwas anbieten? Kaffee?«
    Sophie lehnte höflich ab. Sie wollte endlich wissen, was überhaupt los war.
    »Frau Krone ist bereits seit vielen Jahren meine Mandantin, müssen Sie wissen. Ich habe schon damals ihre Verträge mit den jeweiligen Produktionsgesellschaften geprüft, bevor es zur Unterschrift kam. Als sie mich jetzt kontaktierte, ging es nicht um ein neues Filmprojekt. Frau Krone ließ verfügen, dass ich Sie als Erste verständige, falls ihr etwas zustoßen sollte.«
    Sophie kam sich gerade selbst vor wie in einem schlechten Film.
    »Ich nehme an, Sie waren befreundet. Mein Beileid, Frau Sturm.«
    »Ich war dabei, als sie starb.«
    Sigmund Hansen sah sie mitfühlend an. Dann räusperte er sich. »Ich händige Ihnen nun die Unterlagen aus.«
    Der Notar reichte ihr einen braunen DIN-A4-Umschlag.
    »Möchten Sie vielleicht doch eine Tasse Kaffee?«
    »Nein, vielen Dank.« Sophie stand auf. Sigmund Hansen erhob sich ebenfalls. »Sie werden verstehen, dass ich jetzt nach Hause möchte, um den Brief in aller Ruhe zu lesen.«
    Der Notar nickte. Sophie gab ihm zum Abschied die Hand und marschierte zu ihrem BMW. Sie setzte sich auf den Fahrersitz, öffnete den nichtssagenden Umschlag mit zitternden Fingern und entnahm den Inhalt. Ein weißes kleines Kuvert, in dem Sophie einen persönlichen Brief von Laura vermutete und zwei bunt beklebte Blätter Papier. Sie wirkten wie eine Bastelarbeit aus dem Kindergarten. Sophie sah genauer hin. Es handelte sich zwar um eine Bastelarbeit, aber mit Kindergarten hatte das rein gar nichts zu tun. Ihr lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Die ausgeschnittenen Buchstaben hatte ein Erwachsener arrangiert. Ein Erwachsener, der Laura bis aufs Blut gehasst haben musste.
     
    *
     
    Lutz Franck deckte Lauras Leiche ab und streifte sich die Gummihandschuhe von den Händen.
    »Das war’s. Feierabend.«
    Stefan seufzte. »Fassen wir zusammen: Keine unnatürliche Todesursache.«
    »Eher ein unnatürlich ungesundes Leben, das so enden musste. Aber wir sollten selbstverständlich noch die Laborergebnisse abwarten. Ich kann erst dann etwas Genaueres sagen.«
    »Ja«, stimmte Stefan ihm zu. Robert Feller sagte nichts. Er war wieder etwas blass um die Nase. Lutz konnte nicht dagegen an. Er freute sich jedes Mal, wenn dieses Gesicht dieselbe Farbe hatte wie das weiße Designerhemd, das der Dressman-Kommissar ständig trug.
    »Ruf uns an, wenn das Labor fertig ist. Ihre Eltern warten auf die Freigabe der Leiche.«
    Lutz nickte und führte die Herren zur Tür. »Und kümmere du dich um deinen Kollegen. Der braucht was für den Kreislauf. Ich würde ja einen anständigen Schnaps empfehlen, aber Robert will sicher lieber Prosecco!«
    »Du mich auch«, zischte Feller und ging voraus zum Parkplatz.
    »Muss das immer sein?«, fragte Stefan genervt.
    Lutz hob unschuldig die Hände. »Es kommt einfach über mich. Es macht doch solchen Spaß.«
    Stefan knurrte mürrisch, doch Lutz konnte sehen, dass er ein Grinsen gerade noch verkneifen konnte. In seinem Büro klingelte das Telefon.
    »Geh mal lieber ran.«
    Lutz nickte, schloss die Tür hinter Stefan und ging zu seinem Schreibtisch. Sophie! Entnervt riss er den Hörer von der Gabel. »Ich warte schon seit Stunden auf deinen Anruf!«, grüßte er gereizt.
    »Jetzt werde nicht gleich ironisch. Ist doch klar, dass mir die Sache keine Ruhe

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