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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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waren.
     
    *
     
     
    Ben hatte ausgiebig gefrühstückt. Sophie hatte nicht zu viel versprochen. Ihr Kühlschrank war überfüllt mit Delikatessen. Er hatte es sich richtig gut gehen lassen. Anschließend hatte er Sophies Bett abgezogen und die Bettwäsche in der Badewanne eingeweicht. Nun saß er mit Ronja im Garten und las die Tageszeitung. Es wurde über Laura und ihren, wie die Zeitung es nannte, mysteriösen Tod berichtet. Es fielen berühmte Namen, wie Anna Nicole Smith und Heath Ledger, die ebenfalls an einem tödlichen Medikamentencocktail gestorben waren. Wenn er darüber nachdachte, dass Sophie von Mord ausging und bereits dabei war, diesen Ricky zu befragen, wurde ihm angst und bange. Warum hatte Laura Sophie diese Briefe zukommen lassen müssen? Ben wusste, dass es unmöglich war, Sophie aufzuhalten, wenn sie sich etwas fest vorgenommen hatte. Es blieb ihm wohl wirklich nichts anderes übrig, als ihr in dieser Angelegenheit zu helfen. Er würde ein Auge auf sie haben und aufpassen, dass sie sich nicht in ernsthafte Schwierigkeiten brachte. Ben hörte, wie Sophie den BMW rasant in der Auffahrt abbremste. Einen Moment später öffnete sie die Eingangstür und rief seinen Namen. Ronja schoss sofort begeistert ins Haus, als sie Sophies Stimme hörte. Die beiden kamen gemeinsam in den Garten zurück.
    »Ja, du bist aber auch eine Süße!«, rief Sophie und tollte mit Ronja herum.
    »Die Süße hat deine Bettwäsche ruiniert, wenn ich dich erinnern darf.«
    Sophie zuckte nur mit den Schultern.
    »Jetzt erzähl schon. Konnte der Maskenbildner Licht ins Dunkel bringen?« Er klang viel zu ironisch.
    »Interessiert dich das wirklich?«
    »Ja, es interessiert mich«, lenkte er ein. »Ich bin nur nicht glücklich bei dem Gedanken, dass du dich da einmischst.«
    Sophie ließ sich auf den zweiten Liegestuhl fallen und berichtete von ihrem Gespräch mit Ricky.
    »In der Zeitung reden sie von einem tödlichen Medikamentenmix.«
    »Was sollen die auch schreiben?« Sophie sah ihn erstaunt an. »Es weiß doch niemand was von den Briefen.«
    »Stimmt. Und genau das werden wir sofort ändern.« Ben stand auf und pfiff nach Ronja. »Lass uns jetzt nach Lübeck fahren und das ganze Zeug zu diesem Kommissar Sperber bringen.«
    »Du bist also dabei? Du hilfst mir?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht mache ich mir nur Sorgen, dass Sperber dich in der Luft zerreißt, wenn er erfährt, dass du Beweise zurückgehalten hast. Ich sehne mich bestimmt nicht danach, ihn wiederzusehen. Weißt du noch, wie der mich damals auf Fehmarn behandelt hat? Abgesehen davon bin ich wirklich der Meinung, dass du diese Briefe nicht im Haus haben solltest.«
    Ben behielt seinen nächsten Gedanken für sich. Wenn es sich tatsächlich um einen Mord handelte und der Täter irgendwie erfahren hatte, dass Sophie im Besitz der Briefe war, würde ihm das ganz sicher nicht gefallen.

15
     
    Stefan Sperber saß in seinem Büro in Lübeck und sah sich die Unterlagen an, die ihm die Kollegen aus Hamburg zugeschickt hatten. Sie hatten bei einem toten Stricher in einem Stundenhotel am Steindamm einen Zettel mit einer Adresse in Lübeck gefunden. Nun wollten sie wissen, ob der junge Mann der Schleswig-Holsteiner Polizei bekannt war. Stefan würde das prüfen lassen. Er überlegte gerade, welche Pizza er sich zum Mittagessen bestellen sollte, als sein Telefon schon wieder klingelte.
    »Sperber!«, meldete er sich gereizt.
    »Hallo, Stefan, hier ist Sophie!«
    Stefan schloss die Augen und zählte langsam bis drei. »Was willst du? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich jetzt mit dir über die genauen Umstände von Laura Krones Tod plaudere, oder?«
    »Nein, das denke ich nicht!«
    »Gut so. Also dann, Sophie, noch einen schönen Tag.«
    »Warte! Ich, also, ich habe da etwas für dich.«
    »Für mich? Ich komm da nicht ganz mit.«
    »Von Laura. Ich habe Briefe. Drohbriefe, um genauer zu sein.«
    »Drohbriefe? Willst du mich verarschen? Wie bist du da rangekommen?« Stefan stand auf und tigerte durch sein Büro.
    »Lauras Notar hat sie mir übergeben.«
    »Lauras Notar?« Stefan bemerkte, dass er sich wie ein Papagei anhörte. »Gut. Ich schlage vor, du bringst den Kram sofort hierher.«
    »Ich bin schon unterwegs!«
    Sophie hatte aufgelegt. Stefan starrte auf sein Handy. Wieso musste ausgerechnet Sophie über diese Briefe verfügen? Es gab doch Milliarden von Menschen. Es musste ein Fluch auf ihm liegen. Vielleicht hatte er ihr in einem früheren Leben etwas angetan,

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