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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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Inszenierung im Vorfeld, um eine Produktion erfolgreich werden zu lassen. Blieb allerdings die Frage, wie weit eine PR-Strategie gehen durfte.
     

16
     
    Sophie parkte den Wagen am Holzdamm in St. Georg. Ben hatte sich einverstanden erklärt, gemeinsam mit ihr Lasse Anderson aufzusuchen. Sie nahmen Ronja an die Leine und liefen die letzten Meter zu Lasses Büro. Es befand sich in der obersten Etage eines alten mehrstöckigen Hauses. Sie klingelten.
    »Taka Tuka TV Productions. Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir möchten zu Lasse Anderson. Ist er im Haus?«
    »Kleinen Augenblick.«
    »Sagen Sie ihm, dass Sophie Sturm ihn sprechen muss.«
    Ein paar Sekunden später wurde die Tür geöffnet. Sophie und Ben nahmen den Fahrstuhl ins Loft.
    Lasse saß an seinem Schreibtisch. Die Beine lagen quer darüber.
    »Sophie, was kann ich für dich tun? Willst du die Gäste der nächsten geplanten Sendung wissen? Oder noch besser, hast du nicht gleich ein paar Promis, mit denen wir sofort eine neue Sendung produzieren können? Ich habe hier nämlich ein echtes Problem.«
    Sophie sah ihn wütend an. »Du hast ein Problem? Das tut mir sehr leid. Und ich bin mir sicher, dass Laura nicht tot umgefallen wäre, wenn sie gewusst hätte, dass es dir Probleme bereitet.«
    »Ach, scheiße, so habe ich das doch gar nicht gemeint. Kerstin, du kannst dann Feierabend machen.«
    Die junge Frau nickte lächelnd und packte ihre Sachen zusammen.
    »Kerstin ist meine einzige feste Mitarbeiterin. Sie macht die Disposition und die ganze Organisation. Ich habe noch zwei freie Redakteure, die sind aber heute nicht da.«
    »Ich habe frischen Kaffee aufgesetzt. Ich bin dann weg.«
    Kerstin verschwand im Fahrstuhl.
    »Das ist übrigens Ben. Ein guter Freund von mir. Und das ist Ronja.«
    Lasse klopfte der begeisterten Hündin den Rücken und gab Ben die Hand. Dann führte er sie zu einem großen Konferenztisch. Sie nahmen Platz.
    »Schönes Büro«, stellte Sophie fest.
    »Ich habe auch einen tollen Balkon. Du bist aber sicher nicht vorbeigekommen, um die Aussicht zu genießen!«
    Sophie schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht. Lasse, du musst uns einen Gefallen tun.«
    Lasse sah sie überrascht an. »Und der wäre?«
    »Die aufgezeichneten Bänder von der Show. Die habt ihr doch noch?«
    »Logisch. Ich hatte gehofft, ich könnte sie meistbietend verkaufen, aber kein Sender hat sich getraut, ein sterbendes Hollywoodsternchen zu zeigen.«
    Sophie schluckte ihren Ärger hinunter. Dass Lasse einmal so weit gehen würde, hätte sie nicht gedacht.
    »Wir müssen die Bänder sehen. Alle.«
    »Was? Ihr wollt euch die Bänder ansehen? Warum das?«
    »Lasse, bitte. Es ist wichtig.«
    »Erst sagst du mir mal, worum es hier eigentlich geht! Und wenn ich euch das Material tatsächlich ansehen lasse, dann nur mit mir zusammen, klar? Also, was läuft hier?«
     
    *
     
     
    Lasse führte sie in sein Studio. Sophie hatte ihm nichts von den Briefen erzählen müssen. Es hatte schon gereicht, einen bloßen Verdacht zu äußern, um seine Neugier zu wecken. Der Raum war zugestellt mit technischem Gerät. Neben diversen professionellen Videorekordern, dem Schnittplatz, Computern und zwei großen Monitoren fand sich gerade noch Platz für ein kleines Sofa. Sophie und Ben setzten sich. Ronja rollte sich zu ihren Füßen ein und döste.
    »Also gut. Das hier ist das Erste.« Lasse legte ein Tape ein und verdunkelte den Raum. »Da müssen Lauras Vorbereitungen in der Küche drauf sein«, erklärte er und startete das Band.
    Sophie fröstelte. Es war schwer zu ertragen, Laura plötzlich wieder so lebendig vor sich zu sehen. Sie sah großartig aus. Es war nur schwer vorstellbar, dass diese Frau kurze Zeit später tot zusammengebrochen war. Wer hätte denn so etwas ahnen können? Sophie lief es kalt den Rücken hinunter. Eine Person hatte es sogar sicher gewusst.
     Tape: Laura in der Küche:
    Laura stand an der Arbeitsfläche. Vor ihr lagen unter anderem Avocados, Tomaten, Staudensellerie und ein Stück Thunfisch. Sie wirkte sehr konzentriert. Ein Koch reichte ihr ein Messer und verriet ein paar Tipps. Lasse gab ihr die letzten Anweisungen, dann ging er aus dem Bild. »Ruhe. Wir drehen. Und bitte!«
    Laura strahlte auf Kommando. »Ich schneide jetzt den Thunfisch für meine Vorspeise.«
    Kein Zuschauer würde je erfahren, dass der Koch den ersten Gang bereits fertig zubereitet hatte. Laura würfelte die Zutaten nur für die Kamera. Sie stellte sich gar nicht ungeschickt an. Sie

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