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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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dass ich das zugeben muss, aber wie du beim Brötchenholen auf neue Hinweise stößt, das verstehe ich wirklich nicht.«
    Sophie lächelte geheimnisvoll. Obwohl sie ein paar Zentimeter kleiner war als er selbst, hatte er das Gefühl, dass sie auf ihn herabsah.
     
    *
     
     
    Sophie legte die Tüte mit den Croissants auf den gedeckten Tisch. Ben hatte sich alle Mühe gegeben, stellte sie erstaunt fest. Sogar Orangensaft mit Eiswürfeln gab es. Er schien ihre Auseinandersetzung ebenfalls zu bedauern. Also gut. Schwamm drüber. Sie würde nicht darauf herumreiten. Sie war auch zu aufgewühlt.
    »Erzähl schon«, bohrte Ben.
    Sophie nippte an ihrem Milchkaffee. »Rate mal, wen ich beim Gassigehen an der Elbe getroffen habe?«
    Ben sah sie mit gespielter Neugier an. »Den Osterhasen?«
    »Ne, Robert Feller. Du erinnerst dich?«
    Ben riss die Augen auf. »Du fragst mich allen Ernstes, ob ich mich an diesen aalglatten Designerbullen erinnere? Der Typ wollte mich verhaften. Feller hat immer auf ›guter Cop‹ gemacht. Kommissar Sperber spielt einem zumindest kein Theater vor. Er ist tatsächlich genau so, wie man sich den bösen Part eines Ermittlerduos in einem amerikanischen Thriller vorstellt: cholerisch und übellaunig, aber zumindest berechenbar. Dieser Feller macht gern auf gut Freund. Er war und ist einfach ein verlogener und versnobter Pinsel.«
    »Bist du fertig?«, fragte Sophie beleidigt.
    Ben nickte und atmete tief durch.
    »Ja. Also gut, du hast Kommissar Feller getroffen.«
    »Genau.«
    »Was macht der denn morgens an der Elbe?«
    Sophie lachte. »Er führt den schneeweißen und unglaublich dümmlich getrimmten Königspudel seiner frisch operierten Mutter aus, um nicht enterbt zu werden.«
    Ben grinste. »Was du nicht sagst. Ich finde, das passt zu ihm.«
    Sophie ignorierte den Kommentar. »Erinnerst du dich, was Marcello Mari uns in der Bar über sein Verhältnis zu Laura erzählt hat?«
    »Sie hatten keinen Kontakt mehr oder so ähnlich.«
    Sophie nickte. »Stimmt genau, das hat er gesagt!«
    »Aber?«, fragte Ben müde.
    »Die Polizei hat die Telefonlisten überprüft. Er hat mindestens einmal täglich mit ihr gesprochen!«
    Jetzt hatte sie Bens volle Aufmerksamkeit.
    »Wow! Marcello Mari hat also gelogen!«
    Sophie nickte nachdenklich. »Das steht fest. Die entscheidende Frage ist, warum?«

20
     
    Ricky rauchte seine dritte Zigarette an diesem Morgen und trank den zweiten Espresso dazu. Er fühlte sich noch immer schlapp und übermüdet. Seit dieser Sache mit der Crown ging es ihm nicht besonders gut. Er bekam die Bilder nicht aus dem Kopf. Diese schöne Frau, sein perfektes Make-up und dann der Notarzt und das Ende. Zum Glück hatte er seinen nächsten Job erst am Abend. Er würde die Gäste einer Talkshow schminken. Bis er in der Maske des Senders sein musste, hatte er genug Zeit, sich ein bisschen zu erholen. Ricky beschloss, sich ein langes Bad zu gönnen und anschließend im Café Gnosa in der Langen Reihe ein nettes Frühstück zu sich zu nehmen. Er musste etwas essen, sonst würde er bald zusammenklappen. Er war bereits dabei, das Wasser einzulassen und ein edles Badesalz zuzufügen, als das Telefon klingelte. Leise fluchend drehte er den Hahn zu und ging zurück ins Wohnzimmer, um das Gespräch anzunehmen.
    »Ricky hier«, meldete er sich bemüht fröhlich.
    »Kriminalpolizei hier«, antwortete ein Mann sachlich.
    Die Polizei? Ricky ließ sich erschrocken auf sein Sofa sinken.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Kommissar Sperber. Ich spreche doch mit Richard Kramer?«
    »Ja.«
    »Wir müssten Sie noch mal befragen. Es tut uns leid, wenn das unpassend kommt, aber wie sich herausgestellt hat, waren Sie am besagten Abend immer wieder für längere Zeit mit Laura Krone oder Crown in der Maske.«
    Ricky nickte und bemerkte, wie lächerlich das eigentlich war. Der Kommissar konnte ihn schließlich nicht sehen.
    »Sind Sie noch dran?«
    »Ja, natürlich. Ich bin nur etwas überrascht. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Zeugen sind äußerst wichtig für uns. Vielleicht erinnern Sie sich noch an ein paar Kleinigkeiten, die für die Aufklärung der Todesumstände entscheidend sein könnten. Mein Kollege Kommissar Schölzel wird Sie aufsuchen. Wann passt es Ihnen?«
    Ricky versuchte, sich zu konzentrieren. »Ich bin erst wieder für heute Abend gebucht. Mir wäre es am frühen Nachmittag am liebsten.«
    »Das lässt sich einrichten. Vielen Dank.«
    »Bis dann«, antwortete Ricky, aber dieser Sperber hatte

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