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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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und fast faltenlos. Heute sah er mit seiner grauen Haut und dem leicht aufgedunsenen Gesicht locker 20 Jahre älter aus. Ohne Frage hatte ihm die ganze Sache am übelsten mitgespielt. Sophie versuchte zu begreifen, was ihr dieser Artikel eigentlich sagte. Eine Maskenbildnerin war an besagtem Abend tot und mit einer Kopfverletzung in Victors Park aufgefunden worden. Von wem? Von Rubens selbst? Warum hatte man ihn verhaftet?
    »Ben! Komm schnell!«
    Ronja stürmte zuerst in ihr Arbeitszimmer. Dann folgte Ben.
    »Was ist denn los? Ich bin beinahe von der Leiter gefallen, so hast du gebrüllt!«
    »Ben, wir müssen mit Rubens sprechen.«
    »Jetzt gleich?«
    »Sofort. Ich will wissen, warum er uns das nicht gesagt hat.«
    »Was nicht gesagt hat?«
    Sophie deutete auf den Computerbildschirm.
    Ben las den Artikel und pfiff durch die Zähne. »Ich könnte mir vorstellen, dass er nicht mehr daran erinnert werden will.«
    Sophie sprang auf. »Dass er mal verdächtigt wurde, eine Frau erschlagen zu haben?«
    »Ruhig Blut, Sophie. Er ist vorläufig festgenommen worden. Mehr steht da nicht. Was immer damals geschehen ist, Rubens hat wohl nichts mit dem Tod der Frau zu tun gehabt. Sonst hätte man ihn verurteilt. Wahrscheinlich war es ein Unfall.«
    Sophie war schon fast aus der Tür. »Jetzt komm! Rubens soll uns das selbst erzählen.«
     
    *
     
     
    Tina legte den kleinen Finn in die Strandmuschel und deckte ihn mit einem Handtuch zu. Der kleine Kerl war von der Seeluft und dem Laufen im Sand so k.o., dass er sich freiwillig zu einem Mittagsschläfchen entschlossen hatte. Sie waren gleich nach dem Frühstück zum Strand bei Flügge an der Westküste aufgebrochen. Die Kinder liebten es dort. Antonia und Paul bauten seit Stunden Burgen und Kanäle. Tina lächelte. Sie selbst hatte früher mit ihren Eltern oft an diesem Strand gespielt. Und später, als junge Frau, waren die ersten Septemberwochenenden seit 1995 reserviert. Tausende kamen dann auf die Wiese bei Flügge und feierten das Jimi Hendrix Revival Festival, ein Open-Air-Konzert, dem toten Musiker zu Ehren. Sogar ein Gedenkstein erinnerte an Hendrix, der 1970 auf der Ostseeinsel sein letztes Konzert gab. Stefan und sie gingen jedes Jahr hin. Nur ganz so wild wie früher feierten sie nicht mehr, seit sie Kinder hatten. Und natürlich verbot sie es sich, als Frau eines Kommissars auch nur an einen Joint zu denken. Tina musterte Stefan. Er gab vor, zu lesen. Da er aber selten eine Seite umblätterte, ging Tina stark davon aus, dass er einfach nur vor sich hin grübelte. Sie wusste, dass der Krone-Fall ihm zu schaffen machte.
    »Schatz?«
    Keine Reaktion.
    »Kommissar Sperber!«
    Jetzt blickte er auf.
    »Meine Güte, Stefan. Es ist Sonntag. Familientag. Kannst du jetzt vielleicht mal für ein paar Stunden deine Arbeit vergessen?«
    Stefan sah sie schuldbewusst an.
    »Würde ich gerne, meine Schöne. Komm her.«
    Sie kuschelte sich an ihren Mann. Gemeinsam beobachteten sie ihre spielenden Kinder.
    »Was ist los?«
    Stefan knurrte leise. »Diese Crown-Sache. Wir kommen da nicht wirklich weiter. Schölzel hat sich gestern noch einmal diesen Maskenbildner vorgenommen. Der hat zugegeben, zusammen mit der Krone gekokst zu haben. Sonst hatte er nichts Neues. Feller hat herausgefunden, dass Victor Rubens schon einmal vorläufig festgenommen wurde.«
    Tina sah ihn überrascht an. »Warum denn das?«
    »Bei einer Premierenparty in seiner Villa war eine Frau verunglückt. Rubens hat sich damals wohl merkwürdig verhalten. Keine Ahnung. Er wurde schnell wieder entlassen. Die Kollegen kümmern sich um diese alte Geschichte. Der ganze Fall ist einfach merkwürdig. Ohne die Briefe, die wir von Sophie haben, würden wir uns gar nicht mehr mit der Sache beschäftigen. Die Spuren laufen alle ins Leere.«
    Sophie! Gutes Stichwort. Tina beschloss, sie sofort anzurufen. Vielleicht hatte Sophie etwas herausgefunden. Sie schnappte ihr Telefon. »Ich geh mal ein paar Schritte.«
    Stefan nickte und versprach, die Kinder im Auge zu behalten.
    Tina lief den weitläufigen Strand entlang und wählte Sophies Nummer. Sie meldete sich sofort.
    »Tina. Wie geht es euch?«
    »Uns geht es super. Wir sind am Strand und genießen das herrliche Wetter. Bist du im Auto unterwegs?«
    »Ich? Ja. Ben und ich …«
    Tina wartete, dass Sophie weitersprechen würde.
    »… wir machen einen Ausflug.«
    »Wie schön. Wo seid ihr denn?«
    »Tina, bitte frage nicht weiter. Ich will dich nicht anlügen, aber ich kann dir

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