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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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ihre Eier abzulegen. Körperöffnungen. Augen, Mund und Nase waren beliebte Plätze. Es würden noch andere Insektenarten folgen und irgendwann würden die ersten Maden über die Leiche kriechen. Sophie verfluchte den Tag, an dem sie sich aus reiner Neugier mit diesem Thema ein bisschen genauer auseinandergesetzt und im Internet gegoogelt hatte. Sie versuchte, an etwas anderes zu denken. Aber an was? Das Steak von gestern Abend? An den dicken Brummer, den sie vor ein paar Tagen in ihrer Küche totgeschlagen hatte? Was ihr auch in den Sinn kam, alles hatte in irgendeiner Form mit dem Tod zu tun. Sie bildete sich sogar ein, bereits einen süßlichen Geruch wahrzunehmen. Sophie hoffte inständig, dass Stefan sich beeilen würde. Ben war zurück zu Rubens’ Villa gegangen, um dort auf die Polizei zu warten und den Beamten den Weg zu zeigen. Außerdem musste Ronja dringend aus dem überhitzten Wagen. Sie selbst wollte die Leiche im Auge behalten und zufällige Spaziergänger aufhalten, die sich zu einem fröhlichen Picknick an den See aufmachten. Niemand kam vorbei. Sophie lauschte dem Summen der Schmeißfliegen. Es war sehr heiß und sie hatte Durst. Sophie war unendlich erleichtert, als sie entfernt die Wagen kommen hörte. Selbst Stefan konnte die Situation nicht schlimmer machen. Sie musste hier dringend weg. Wenige Minuten später stapften die Beamten den Trampelpfad entlang. Sophie sprang auf. Ben führte den Tross an. Gleich dahinter lief Stefan.
    »Warum arbeitest du eigentlich nicht als Leichenspürhund? Das ist doch nicht mehr normal.«
    Sophie war zu erschöpft, um auf Stefans gewöhnungsbedürftigen Humor einzugehen.
    »Hallo, Stefan. Sieh dir den Rubens doch erst selbst an. Mal sehen, ob du anschließend noch so komisch bist.«
    Stefan nickte. »Das mach ich. Und ihr bleibt bitte hier. Wir müssen ein Protokoll aufnehmen.«
    Sophie sah sich um. Irgendwie hoffte sie, Robert Feller zu entdecken. Leider erkannte sie nur Schölzel. Die Kommissare und die Beamten kamen nach ein paar Minuten zurück. Man wollte auf die Spurensicherung warten, erklärte Stefan. Sophie stellte fest, dass ihm tatsächlich nicht mehr nach Witzen zumute zu sein schien.
    »Gut, dass du mich angerufen hast. Das ist wirklich kein schöner Anblick.«
    »Ich würde jetzt gerne fahren.«
    »Könnt ihr gleich. Sophie, kein Wort zur Presse. Ist das klar?«
    Sie nickte nur.
    »Was wolltet ihr hier eigentlich? Wieso bist ausgerechnet du mal wieder zur rechten Zeit am Ort des Geschehens?«
    »Wir wollten Rubens …« Sophie biss sich auf die Zunge. Sie konnte schlecht Robert Feller verpetzen. »Ich bin im Internet auf diese alte Geschichte gestoßen. Und da …«
    »Und da wolltest du mal wieder die Miss Marple raushängen lassen?« Stefan schnappte nach Luft. »Du bist doch irre, Sophie. Wenn du dich langweilst, dann geh doch ins Nagelstudio. Mach irgendetwas, was Frauen deiner Kategorie so machen. Yoga. Botox-Party …«
    »Botox-Party? Ich glaube nicht, dass ich so was nötig habe!«
    Stefan sah sie merkwürdig an. »Stimmt. Du hast ja vor, jung zu sterben. Auf Fehmarn hätte es vor einem Jahr klappen können. Es war ganz knapp. Muss ich deinem Erinnerungsvermögen auf die Sprünge helfen? Damals war die Situation verdammt ernst. Ein paar Minuten später wärst du tot gewesen. Du hast anscheinend nichts dazugelernt in puncto jung sterben. Aber wem sag ich das? Wer früher stirbt, ist länger tot. Mach so weiter, Sophie. Vielleicht schaffst du es ja diesmal.«
     
    *
     
    Ricky saß in einem Café in Winterhude und gönnte sich ein kleines Gläschen Prosecco. Er hatte gleich einen Job auf Kampnagel. Das Theater buchte ihn oft und er liebte es, die Schauspieler für die Bühne zu schminken. Es war ein ganz anderes Arbeiten als für das Fernsehen. Die Kamera brachte alles nah an den Bildschirm zu Hause. Auf der Bühne musste das Make-up dramatisch sein. Selbst in der letzten Reihe mussten die Zuschauer das noch sehen können. Seine Mutter hatte auch am Theater angefangen. Wenn er heute Bühnen-Make-up machte, fühlte er sich ihr auf wunderbare Weise verbunden. Ricky winkte gerade den Kellner heran, um die Rechnung zu begleichen, als er Marcello Mari aus einem Taxi steigen sah. Ricky fragte sich, was Mari hier zu suchen hatte. Neugierig geworden, fingerte er schnell das Geld aus dem Portemonnaie. Er warf es auf den Tisch und folgte Mari. Marcello ging die Gertigstraße entlang in Richtung Barmbek. Genau seine Richtung. Aber warum ließ sich Mari

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