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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Schaumresten beklebte Glas wieder zurück auf den Schreibtisch stellte, blieb sein gedankenversunkener Blick noch für einen Moment an der Zimmerdecke kleben. Er schloss die Augen, faltete die Hände im Nacken, dehnte seinen verspannten Oberkörper. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel fuhr plötzlich seine flache rechte Hand auf eine vor ihm liegende Akte mit der Aufschrift ›Gustav Wackernagel‹ hernieder.
    „Was soll’s! Also nochmal alles von vorne!“, feuerte er sich selbst an. „Irgendwo in diesem ganzen Papierberg muss doch ein Hinweis, eine Spur versteckt sein, die uns endlich ein Stück weiterbringt!“
    Er schlug den Aktenordner auf, las die verschiedenen chronologisch geordneten Schriftstücke mit schnellen Augenbewegungen quer und verschaffte sich auf diese Weise einen geschwinden Überblick.
    Zu Beginn der Ermittlungen war der langjährige Lebensgefährte der Frauenbeauftragten eine gewisse Zeit lang mit einem begründeten Anfangsverdacht behaftet gewesen, schließlich konnte man aus der Tatsache, dass er von Helene Bender-Bergmann testamentarisch zum Alleinerben gekürt worden war, ein nicht gerade unbedeutendes Tatmotiv ableiten. Allerdings musste diese Arbeitshypothese recht schnell verworfen werden, denn trotz intensivster Bemühungen war es den Beamten nicht gelungen, Wackernagels Alibi zu widerlegen.
    Vor etwa einer Woche war plötzlich erneut Bewegung in diese Angelegenheit gekommen, wartete die Testamentseröffnung doch mit einer gewaltigen Überraschung auf: Helene Bender-Bergmann hatte nämlich ein paar Tage vor ihrem gewaltsamen Ableben bei einem Notar ihr Testament ändern lassen – und zwar dahingehend, dass sie verfügte, Gustav Wackernagel keinen einzigen Cent ihres nicht unbeträchtlichen Vermögens vererben zu wollen, sondern bekundete, mehreren sozialen Institutionen ihre gesamte Hinterlassenschaft zu vermachen.
    Durch diesen Umstand war zwar für ihren Lebensgefährten das bisherige Tatmotiv entfallen, so er denn etwas von der Testamentsänderung gewusst hatte. Aber wenn er davon Kenntnis gehabt haben sollte, leuchtete natürlich sofort mit grellen Farben ein anderes, ebenfalls klassisches Mordmotiv auf: Wut und Hass, angesichts der Tatsache, dass er quasi über Nacht mit einem Federstrich enterbt worden war.
    Tannenberg hatte jedoch gegenüber Gustav Wackernagel außer einem mehr als vagen Tatverdacht nichts Greifbares in der Hand, das eine Festnahme gerechtfertigt hätte. Also unterzog man das Alibi des Meteorologen einer erneuten intensiven Prüfung.
    Die recht aufwändigen Nachforschungen führten allerdings nicht zu einer Entkräftung, sondern vielmehr zu einer weiteren Absicherung des Alibis, denn Wackernagel erinnerte sich plötzlich daran, dass er genau in der fraglichen Zeit von einem Förster in der Wetterstation auf dem Weinbiet besucht worden war – was der betreffende Waidmann auch eidesstattlich versicherte.
    Damit war Gustav Wackernagel eindeutig aus dem Spiel, dachte Tannenberg, klappte die Akte zu und warf sie rechts neben seinen Schreibtisch auf den Boden. Wer bleibt also noch übrig?
    Jemand aus der Verwandtschaft? Ein Erbschleicher, der sich mit einem Mord ihr Vermögen unter den Nagel reißen wollte? Blödsinn! Erstens war das Testament, das Wackernagel zum Alleinerben bestimmt hatte, bereits vor vielen Jahren notariell beurkundet worden. Und zweitens hat Geiger die wenigen Verwandten ja abgecheckt. Die wussten von diesem Testament und hatten deshalb verständlicherweise den Kontakt zu ihr abgebrochen. Nicht mal einer von denen war bei der Beerdigung gewesen.
    Wer kommt sonst noch als möglicher Täter in Betracht? Dieser frustrierte Kollege der Frauenbeauftragten? Quatsch! König ist zwar zugegebenermaßen ein Heißsporn und hätte möglicherweise auch ein Motiv gehabt. Aber für den Abend, an dem die Bender-Bergmann ermordet wurde, hat auch er ein hieb- und stichfestes Alibi vorzuweisen. Also, wer bleibt übrig? – Niemand!
    Erneut wischte sich Tannenberg den Schweiß aus dem Gesicht. Er verließ seinen Bürosessel, begab sich in den Vorraum und nahm eine neue Flasche Weizenbier aus dem Kühlschrank. Auf seinem Rückweg verweilte er einen Augenblick lang kopfschüttelnd vor dem bunten Geländeplan der Gartenschau, den er an die Pinwand geheftet hatte.
    Was hat das nur alles mit dieser verdammten Gartenschau und diesen ekligen Dinosauriern zu tun?, zermarterte er sich sein Hirn.
    Er nahm wieder an seinem mit Akten überladenen Schreibtisch Platz und zog

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