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Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Kiefern. Retief stellte fest, daß sie tatsächlich wütend waren.
    »Ich bin Fith von der Terrestrischen Abteilung im Außenministerium«, erklärte der größere Groacianer in lispelndem Terranisch. »Darf ich Shluh vorstellen, von der Inland-Polizei.«
    »Setzen Sie sich, meine Herren«, sagte Retief. Sie nahmen ihre Plätze wieder ein. Miß Meuhl trippelte nervös herum und setzte sich dann schließlich auf eine Stuhlkante.
    »Oh, es ist so nett, Sie …«, begann sie.
    »Lassen Sie das«, unterbrach Retief. »Diese Herren sind heute nicht hergekommen, um Tee zu trinken.«
    »Das ist wahr«, krächzte Fith. »Offengestanden, ich habe eine höchst beunruhigende Meldung erhalten, Herr Konsul. Ich werde Shluh bitten, sie zu wiederholen.« Er nickte dem Polizeichef zu.
    »Vor einer Stunde«, begann Shluh, »wurde ein Groacianer mit schweren Prellungen ins Krankenhaus eingeliefert. Auf Befragen dieses Individuums kam heraus, daß er von einem Ausländer überwältigt und geschlagen worden war – einem Terraner, um genau zu sein. Nachforschungen meiner Abteilung haben ergeben, daß die Beschreibung des Schuldigen ziemlich genau auf den Terrestrischen Konsul zutrifft …«
    Miß Meuhl hielt hörbar die Luft an.
    »Haben Sie jemals«, sagte Retief und blickte Fith fest an, »von einem Terrestrischen Kreuzer, der IVS Terrific , gehört, der in diesem Sektor vor neun Jahren verschwand?«
    »Also wirklich!« rief Miß Meuhl und stand auf. »Ich wasche meine Hände …«
    »Kümmern Sie sich nur darum, daß der Recorder läuft«, fuhr Retief sie an.
    »Ich werde nicht …«
    »Sie werden tun, was man Ihnen sagt, Miß Meuhl«, sagte Retief ruhig. »Ich befehle Ihnen, eine amtlich versiegelte Aufnahme dieser Unterhaltung zu machen.«
    Miß Meuhl setzte sich.
    Fith wölbte entrüstet seinen Kehlsack vor. »Sie reißen eine alte Wunde wieder auf, Herr Konsul. Das erinnert uns an gewisse illegale Behandlungsweisen durch terrestrische Hände.«
    »Unsinn«, winkte Retief ab. »Diese Tour kam bei meinen Vorgängern an, bei mir ist das ein falscher Ton.«
    »Alle unsere Bemühungen«, jammerte Miß Meuhl, »diese schreckliche Episode in Vergessenheit geraten zu lassen, und Sie …«
    »Schrecklich? Soweit ich weiß, hielt sich ein Terrestrischer Friedensmacher außerhalb von Groac auf und sandte eine Delegation herunter, um Fragen zu stellen. Man erhielt einige merkwürdige Antworten und blieb, um sich etwas umzuhören. Nach einer Woche sind sie wieder gegangen. Etwas ärgerlich für Sie Groacianer, falls Sie unschuldig waren …«
    »Falls!« rief Miß Meuhl empört.
    »Falls, in der Tat«, sagte Fith, und seine schwache Stimme zitterte. »Ich muß protestieren …«
    »Sparen Sie sich Ihre Proteste, Fith. Sie haben mir einiges zu erklären, und ich glaube nicht, daß Ihre Angaben stichhaltig genug sein werden …«
    »Sie sind es, der einiges erklären muß; dieses Individuum wurde geschlagen …«
    »Nicht geschlagen, nur etwas geschüttelt, um seinem Gedächtnis nachzuhelfen.«
    »Dann geben Sie also zu …«
    »Es hat auch geholfen. Er erinnerte sich an eine ganze Reihe von Dingen, als er sich dann Mühe gab.«
    Fith erhob sich; Shluh folgte seinem Beispiel.
    »Ich werde Ihre sofortige Abberufung verlangen, Herr Konsul. Wäre da nicht Ihre diplomatische Immunität, ich würde …«
    »Warum stürzte die Regierung, Fith, kurz nach dem Besuch des Sonderverbands und vor der Ankunft der ersten Terrestrischen diplomatischen Delegation?«
    »Das ist eine interne Angelegenheit«, rief Fith heiser. »Das neue Regime hat sich gegenüber den Terrestriern außerordentlich freundlich gezeigt; es hat sich sogar überschlagen …«
    »… den terrestrischen Konsul und seinen Stab im dunkeln tappen zu lassen«, beendete Retief den Satz, »und dasselbe gilt für die wenigen terrestrischen Geschäftsleute, denen Sie Visa erteilt haben. Diese ständige Runde von Kulturereignissen; keine gesellschaftlichen Kontakte außerhalb des diplomatischen Kreises; keine Reisegenehmigungen, entferntere Distrikte oder gar Ihren Satelliten zu besuchen …«
    »Genug!« Fiths Kinnbacken zitterten vor Verlegenheit. »Ich kann über diese Angelegenheit nicht diskutieren.«
    »Sie werden mit mir darüber sprechen, oder in fünf Tagen wird ein Geschwader von Friedensmachern hier sein und das Reden übernehmen«, erklärte Retief.
    »Sie können doch nicht …«, hauchte Miß Meuhl.
    Retief richtete einen festen Blick auf Miß Meuhl. Sie machte ihren Mund wieder

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