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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Hände des Mädchens an den Instrumenten herumzerrten. Dann schüttelte sie den Kopf und warf ihm ein kurzes Lächeln zu. »Das wäre es, Quopp-Tower. Nichts zu machen. Wie groß ist der Dschungel?«
    »Neunzehntausend Quadratmeilen – Luftlinie. Wie viele Mädchen sind an Bord?«
    »Zehn.«
    »Ich verfolge Ihre Spur. Versuchen Sie so sanft wie möglich zu landen. Haben Sie Fackeln an Bord?«
    »Wenn nicht, dann zumindest ein paar Kisten mit Imperial-Lily-Gin. Der Empfänger wird wohl unter diesen Umständen nichts dagegen haben, wenn ich sie anzünde.« Ihre Stimme wurde schwächer, als sich das Schiff dem Horizont näherte.
    »Halten Sie sie fest auf Kurs. Sieht so aus, als kämen Sie achtzig Meilen vom Ziel entfernt an.«
    »Ich kann Sie nicht mehr verstehen, Quopp-Tower. Hoffentlich kommen Sie, bevor der ganze Gin ...« Ihre Stimme wurde schwächer und brach ganz ab.
    »Du liebe Güte, hoffentlich gelingt den Mädchen eine sichere Landung«, ächzte Magnan. Er tupfte sich die Stirn mit einem riesigen blütenbedruckten Taschentuch ab. »Stellen Sie sich vor – diese unwirtliche Wildnis und dazu die Quoppina, die noch nie etwas von Zivilisation gehört haben ...«
    »Ich schicke einen Botschafts-Helikopter los, damit er die Insassen aufnimmt«, sagte Retief. Er warf einen Blick auf die Wanduhr. »Wir haben keine Zeit zu verschwenden, wenn wir sie noch vor dem Dunkelwerden auflesen wollen.«
    »Retief, sind Sie sicher, daß Sie diese Fifi nicht persönlich kennen?« fragte Magnan, als sie sich der Tür zuwandten.
    »Bedauerlicherweise ja. Aber ich hoffe, daß sich das bald nachholen läßt.«
    Der Schirm des Interkoms erwachte zum Leben. Ein eckiges weibliches Gesicht mit steifem Haar und teigiger Haut wurde sichtbar.
    »Da sind Sie ja«, fauchte sie Retief an. »Der Botschafter möchte, daß Sie sofort in sein Büro kommen.«
    »Tsk«, machte Magnan. »Ich habe Ihnen ja immer gesagt, daß Sie Ihre Kaffeepausen zu lange ausdehnen.«
    »Hallo, Fester«, begrüßte Retief die Frau. »Geht es um etwas Geschäftliches, oder soll ich meinen Tennisschläger mitbringen?«
    »Die Witze können Sie sich sparen«, sagte sie beleidigt. »Es sind zwei Beamte der Planetarischen Polizei bei ihm.«
    »Mein Gott, ich bürge selbstverständlich gern für Seine Exzellenz«, blubberte Magnan. »Wobei hat man ihn erwischt – ich meine, worauf lautet die Anklage?«
    »Nicht Botschafter Longspoon befindet sich in Schwierigkeiten«, sagte Fester kühl. »Die Herren möchten Mister Retief sprechen.«
     
    *
     
    Botschafter Longspoon war ein kleiner Mann mit hellen, eng zusammenstehenden Augen, einer pergamentgelben Haut und einem Mund, der bei einem Karpfen nicht weiter aufgefallen wäre. Die wenigen feuchten Haarsträhnen waren so breit wie möglich über die Glatze verteilt. Er saß hinter seinem drei Meter breiten Botschaftsschreibtisch aus poliertem Platin, flankiert von zwei Voion. Der eine trug protzige Juwelen und Ornamente, und seine Augen ließen Retief keine Sekunde los. »Kommissar Ziz, Mister Retief.« Longspoons Stimme klang wie ein Lager, das schon längere Zeit kein Schmierfett mehr gesehen hatte. Es entstand eine Pause, während Retief erwartungsvoll von einem Voion zum anderen sah.
    »Na, Xif?« fragte der Kommissar im harten Stammesdialekt seinen Kollegen. »War es der?«
    »Klar, Boß«, bestätigte der Polizist. »Der da war der Anführer.«
    »Hören Sie, Kommissar, ich muß Sie bitten, Terranisch zu sprechen«, fauchte Longspoon.
    »Ich bat gerade meinen Kollegen, sich wegen der brutalen Behandlung, die ihm widerfuhr, nicht nachtragend zu zeigen«, sagte der Voion glatt. »Ich versicherte ihm, daß Eure Exzellenz voll und ganz für den Schaden aufkommen würden.«
    »Schaden, ach, ja.« Der Blick, der Retief traf, hätte ein Stich mit dem Schirm einer alten Jungfer sein können. »Es scheint, daß in einer hiesigen, nicht sehr feinen Trinkhalle eine Art kostenlose Catcher-Vorführung stattfand.« Er legte seine knochigen Hände auf die Schreibtischplatte und faltete die Fingerspitzen. »Ich nehme an, Sie haben eine Erklärung dafür.«
    »Eine Erklärung wofür, Herr Botschafter?« fragte Retief liebenswürdig.
    »Eine Erklärung dafür, was einen Angehörigen der Botschaft dazu veranlassen könnte, Polizeibeamte in Ausübung ihrer Pflicht anzugreifen.« Unter Longspoons steifem Vormittagskragen kroch langsam die Röte hoch.
    Retief schüttelte mitleidig den Kopf. »Nein, so etwas wäre mir

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