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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Underknuckle schlug mit der Faust auf den Schreibtisch, verzog schmerzerfüllt das Gesicht und schlenkerte die Finger.
    »Ich kann Ihnen versichern, daß Botschafter Longspoon ausgezeichnete Gründe hatte, als er die Besucherzahlen beschränkte.«
    »Aber selbstverständlich, Oberst«, sagte Magnan gedämpft. »Wir alle wissen, daß Premierminister Ikk Terries nicht leiden kann.«
    »Es ist völlig egal, was der Premierminister denkt. Es war die Entscheidung des Botschafters.«
    »Natürlich, Oberst. Ich wollte sagen, Sie können keine Terries leiden ...«
    »Keine Terries leiden? Sie Idiot, ich bin selbst Terraner.«
    »Ich wollte keinesfalls einen falschen Eindruck erwecken, Fred«, sagte Magnan atemlos. »Ich persönlich liebe Terries ...«
    »Aber nicht diese Terries!« Underknuckle schwenkte ein Blatt Papier. »Eine Schiffsladung voll Weiber! Kichernde, unzurechnungsfähige Weiber! Haben nichts als dummes Zeug im Kopf. Und keine Visa, wohlgemerkt! Und die Anführerin, Mister Retief –« Er schob die Unterlippe drohend vor – »will Sie sprechen. Sie persönlich.«
    »Retief!« Magnan wandte sich ihm zu. »Wie können Sie? Wollen Sie hier Luxusgüter einführen ...?«
    »Ich brauche nicht zu betonen, daß Ihr Verhalten ganz im Gegensatz zur militärischen Sicherheit steht«, fauchte der Oberst.
    Magnan wollte die Wogen glätten. »Hat die junge Dame ihren Namen genannt?« fragte er.
    »Jawohl. ›Richten Sie ihm einen schönen Gruß von Fifi aus!‹ sagte sie, als sei ein Militärattaché ein Botenjunge.«
    »Das ist ja die Höhe!« empörte sich Magnan.
    »Der Name erinnert an Straßschmuck und Schummerbeleuchtung«, knurrte der Oberst. »Ich muß gestehen, es ist mir unverständlich, wie ein Diplomat mit solchen Personen zusammenkommen kann.«
    »Oh, Fred, ich bin sicher, Mister Retief könnte Ihnen da etwas besorgen. Er ist in solchen Dingen sehr geschickt ...«
    »Er braucht mir nichts und niemand zu besorgen«, brüllte Underknuckle. »Er soll diesen Picknicktanten klarmachen, daß sie auf keinen Fall hier landen dürfen. Mister Retief, wenn Sie jetzt so freundlich wären und sich zur Funkzentrale begeben könnten, um Ihrer – äh – petite amie zu sagen ...«
    »Ich habe zur Zeit keine Freundin«, unterbrach Retief. »Weder petite noch sonst etwas. Und zufällig kenne ich keine junge Dame namens Fifi. Aber es ist nie zu spät, diese Unterlassungssünde wiedergutzumachen. Ich spreche selbstverständlich gern mit ihr.«
    »Freut mich, das zu hören«, sagte Underknuckle kühl. »Und wenn dieses Schiff auf Quopp landet, junger Mann, mache ich Sie persönlich dafür verantwortlich.«
     
    *
     
    Als sie wieder im Korridor waren, gab Magnan seinem Kollegen gute Ratschläge. »Also, sagen Sie dieser jungen Person freundlich, aber fest, daß Sie mit Ihren Pflichten vollkommen beschäftigt sind und daß sie doch einfach nach Adobe weiterfliegen soll – da gibt es ein hübsches Museum mit einer einmaligen Ausstellung an mumifizierten Riesenspinnen.«
    »Ich werde keine Reiserouten ausarbeiten«, unterbrach ihn Retief. »Ich möchte erst wissen, was mit den Mädchen los ist.«
    »Ja, es kommt mir auch komisch vor, daß sie ihren Urlaub auf Quopp verbringen wollen. Schließlich gibt es hier nichts außer Dschungel mit ein paar tausend Eingeborenendörfern und drei oder vier Dutzend Marktstädten.«
    Sie gingen zur Funkzentrale und zeigten ihre Ausweise vor. Elektroschlösser klickten, und die innere Tür glitt zurück. Sie kamen in einen hell erleuchteten Raum, der vollgestopft mit Aktenschränken und Dekodiermaschinen war.
    »Junge, Junge, bin ich froh, daß Sie endlich gekommen sind, Mister Retief«, sagte ein sommersprossiger junger Mann mit dicken Kontaktlinsen und einem mühsam errungenen Schnurrbart. »Die Puppe an Bord der Jacht ist zwar eine Wucht, aber sie kann einen wild anblitzen, wenn sie nicht bekommt, was sie will ...«
    »Entschuldigen Sie, Willis, aber Mister Retief und ich haben es eilig«, unterbrach ihn Magnan. »Auf welchem Schirm können wir sie erreichen?«
    »Die Jacht ist im Moment jenseits des Horizonts«, erklärte der Junge. »Wir können sie erst wieder bei der nächsten Umkreisung in ein paar Minuten sehen.«
    »Was will denn eine Jacht hier draußen, Willis?« fragte Retief. »Quopp liegt ziemlich abseits von den üblichen Touristenrouten.«
    »Frage ich mich auch, Mister Retief. Eine tolle Kiste übrigens – zehntausend Tonnen und das neueste an Funkausrüstung! Wirklich Pech, daß

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