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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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hindurch, sah eine Bewegung in einem düsteren Gangstück und hörte das Kratzen von Rädern über holperiges Pflaster.
    »Komm heraus«, rief er. »Da hinten ist nichts außer ein paar Grundwasserpumpen und Pfützen.«
    Die Geräusche waren jetzt verstummt. Retief trat einen Schritt vor – und ein ein Meter großer gelbgrüner Quoppina vom Stamm der Dink schoß aus dem Dunkel, schlüpfte unter seinem Arm durch, jagte um den aufragenden Heizkessel herum und verschwand in einem niedrigen, dunklen Gang. Retief blieb stehen und horchte. Weit hinten in der Nische, aus welcher der Dink gekommen war, hörte man ein leises Summen. Er zog den Kopf ein und ging dem Geräusch nach. Das Füßegetrappel über ihm und die Stimmen der Terraner und Voion klangen weit weg. Irgendwo tropfte Wasser zu Boden.
    Retief erreichte die Quelle des Summens. Es kam aus einer winzigen Nische hinter dem Metallgehäuse der Luftfilteranlage. Er griff hinein und holte einen dreißig Zentimeter lagen, eiförmigen Kunststoffbehälter heraus. Er konnte in seiner Hand eine leichte Vibration spüren. Mit einem Satz war er wieder im Hauptkorridor und rannte auf die Rampe zu.
    Als er wieder in der Diele war, konnte er Magnan nirgends entdecken. Zehn Schritte weiter weg stand ein Voion in lässiger Haltung, die Räder nach außen gewinkelt, und sprach in ein kleines Feldmikrophon. Er unterbrach sich, als er Retief sah und riß zwei seiner Arme in einer befehlenden Geste hoch.
    »Hinaus! Feuer an Kessel!« schnarrte er im Handelsdialekt.
    Retief hielt das summende Ding mit spitzen Fingern nach vorn. »Wissen Sie, was das ist?« erkundigte er sich beiläufig.
    »Keine Zeit für Ballspiele«, kreischte der Voion. »Dummer Terry ...« Er unterbrach sich, streckte mit einem Ruck die vorderen Augen aus, stieß einen Pfiff aus und rollte mit quietschenden Lagern davon. Retief wandte sich zu einem Seitenausgang. Zwei Voion tauchten vor ihm auf und bremsten scharf, als sie ihn sahen.
    »Das ist er!« kreischte einer. »Holt ihn, Leute!« Weitere Voion rollten heran. Sie kreisten ihn ein. »Stehenbleiben, Stelzer!« befahl der eine Polizist. »Was hältst du da in der Hand?«
    »Das da?« Retief spielte mit dem eiförmigen Ding. »Oh, das ist ein altes Plooch-Ei. Ich war gerade dabei, meine Sammlung aufzuräumen ...«
    »Du lügst, räderloser Krüppel!« Die Polizisten kamen bis auf Reichweite heran. »Ich wette einen Liter Höllenröslein, daß das gute Beute ist«, zirpte einer. »Wenn wir es mitbringen, werden wir alle befördert.«
    »He du, gib mir das Ding!« Eifrige Voion-Greifwerkzeuge packten das summende Ei. »Wir bringen es auf einem Hinterweg ins Freie.«
    »Sicher, nehmt es nur, Leute«, sagte Retief großzügig. »Lauft schnell damit zu eurem Boß ...«
    »Eine Bestechung nützt dir nichts, Terraner«, kreischte einer der Voion, während die Beute von einem zum anderen weitergereicht wurde. »Seine Gefräßigkeit möchte dich persönlich sehen.« Er stach mit dem Knüppel nach Retief, aber der riß ihn seinem Besitzer aus der Hand und schlug ihm damit über das Gelenk. Weitere Knüppel tauchten auf. Retief wehrte die Schläge ab und griff dann selbst an, daß die Voion zur Seite kugelten. Ein Knüppel pfiff an seinem Ohr vorbei. Eine heisere Stimme rief: »Haltet ihn auf!« Vor ihm schimmerte ein schwachblaues Licht über einer Tür. Retief blieb stehen, probierte die Klinke. Verschlossen. Er trat zurück und stieß mit dem Stiefel gegen das Holz. Die Tür gab nach. Retief taumelte auf eine schmale Gasse hinaus – und sah sich einer dichten Reihe von Voion gegenüber, die ihn mit häßlich gezackten Speeren bedrohten.
    »Willkommen bei uns«, zischte ein Polizeileutnant mit lackiertem Abzeichen. »Sie werden uns ohne Widerstand begleiten, sonst werden Sie, unbemerkt von Ihren Kollegen, sterben.«
    »Aber, aber«, sagte Retief tadelnd. »Ikk wird böse sein, wenn ihr so voreilig handelt.«
    »Ein guter Einwand«, nickte der Polizist. »Wir werden uns wohl damit zufriedengeben müssen, Ihnen ein paar Löcher in die Haut zu stechen. Die Wirkung wird die gleiche sein.«
    »Ihre Logik ist umwerfend«, gab Retief zu. »Ich freue mich auf die Audienz bei Seiner Gefräßigkeit.«
    Der Boden unter ihren Füßen erzitterte, es folgte ein dumpfes Bumm! Ein ganzer Hagel von Ziegelbröckeln und Staub kam aus der offenen Tür hinter Retief. Glas klirrte aus den umliegenden Fenstern. Die Voion begannen schrill zu keifen. Retief drehte sich um und sah die Wand des

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