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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Kammer, die von einer schwefelgelben Flamme in einer Glasschale erhellt wurde. Merkwürdig geformte Gegenstände aller Größen und Farben waren an den Wänden gestapelt. Retief klopfte mit dem Finger gegen eines der Teile – eine große Platte in Perlrosa. Sie gab einen metallischen Klang.
    »Das sieht ja aus wie Fragmente der Eingeborenenanatomie!«
    »Richtig. Das ist das Hinterzimmer von Sopps Ersatzknochen-Laden. Sopp hat die besten Vorräte im ganzen Distrikt. Kommen Sie.«
    Der Flink holperte auf kleinen Rädern dahin, die besser für Laufschienen geeignet waren als für Bodenarbeit. Er führte Retief an aufgehäuften Panzerteilen vorbei – in glänzendem Schokoladebraun, schreiendem Orange, Buttergelb, Giftgrün, Magentarot und Kupfer. Ein paar der Metallo-Chitin-Platten waren mit Rippen ausgestattet, mit Knoten, Stacheln und Runzeln. Einige waren bunt oder mit Silberrosetten geschmückt. Ein paar trugen Federn, Schuppen oder Dornen. Auf der anderen Seite standen Körbe mit Getrieben, Lagern, Wellen und elektronischen Bauteilen.
    »Jawohl, wenn man irgendein Ersatzteil braucht, findet man beim alten Sopp das Richtige«, sagte der Flink. »Wenn uns einer helfen kann, dann er. Warten Sie einen Moment hier.« Er ging durch einen Bogen in den eigentlichen Verkaufsraum.
    »He, Sopp, rolle die Jalousien herunter«, hörte Retief ihn sagen. »Ich habe einen Freund bei mir, der nicht unbedingt auffallen möchte ...« Man hörte ein Antwortgezirpe, das Klappern von hölzernen Jalousien, gefolgt von einer leisen Unterhaltung. Hin und wieder klang ein empörter Zwischenruf auf. Dann rief ihn der Flink. Retief trat in einen ordentlichen Laden, angefüllt mit Kisten und Schachteln, in denen Gegenstände von obskurer Funktion lagen. Über die Schätze wachte ein gebrechlich wirkender Yerkle mit einem dunkelgrünen Panzer, der halb von einem seidenen strohgelben Schal verborgen war. Er starrte Retief an und betrachtete ihn in allen Einzelheiten.
    »Na, Sopp?« fragte der Flink. »Du verstehst das Geschäft am besten. Glaubst du, daß du es schaffst?«
    »Na – versuchen kann ich es.«
    »Großartig!« zirpte der Flink. »Wenn es funktioniert, ist es der tollste Streich in dieser Stadt, seit du Geeper als Blint ausgerüstet hast, und er die Hälfte der Gemeindeställe befruchtete.«
    »So«, sagte der Yerkle zwei Stunden später. »Es ist nicht perfekt, aber wenn man nicht genau hinsieht, könnten Sie es damit schaffen.«
    »Sopp, das ist dein Meisterstück!« Der Flink, dessen Name Ibbl war, rollte in einem weiten Kreis um Retief. »Wenn ich es nicht wüßte, würde ich ihn für eine Kreuzung der Jorp halten, der in der Stadt Unterhaltung sucht. Diese getrimmten Twilch-Rotoren sind einfach Klasse!«
    »Aber versuchen Sie ja nicht, damit zu fliegen«, sagte Sopp zu Retief. »Ich wundere mich immer, wie diese Biester sich überhaupt bewegen. Schließlich haben sie nichts als ihre chemische Energie. Ich habe ein paar Terry-Nahrungsmittel in die Hüfttasche gesteckt, damit Sie ein schönes Stück weit kommen.«
    Mit einem leichten Knarren trat Retief an das nächste hexagonale Fenster, das mit welligem Bernsteinglas versehen war. Da die Jalousie dahinter geschlossen war, konnte er sein Spiegelbild, wenn auch verzerrt, erblicken. Es war verblüffend: Gewölbte, tiefbraune Platten aus Metallo-Chitin waren zurechtgeschnipselt und gedehnt worden. Dann hatte Sopp sie zu einem glatten, mit Gelenken versehenen Panzer zusammengeschweißt, der ihn vom Hals bis zu den Zehen einhüllte. Über seine Hände hatte Sopp zwei massive rote Schnapp-Klauen gestreift, die von einem Grunk stammten und von innen durch ein bequemes Hebelsystem zu bedienen waren. Eine leere Bauchplatte von einem verstorbenen Clute war in der Farbe des Panzers besprüht worden und verbarg den etwas kurzen terranischen Rumpf. Zwei hübsche rosa Flügelbehälter mit einem Rand in einer purpurnen Kontrastfarbe verbargen die breiten Schultern. Das Kopfstück stammte von einem Voion und war in einem metallischen Orangerot besprüht. Rosa gefärbte Jarweel-Federn steckten darin und verbargen das Scharnier, mit dem Retief es hochklappen konnte.
    »Natürlich wirken diese langen dicken Beine ein wenig komisch«, sagte Sopp. »Aber bei den Rotoren müssen die Vorderarme selbstverständlich den Zweck des Landegestells erfüllen. Es gibt ein paar Stämme, die schon auf Stelzen übergegangen sind und sie ganz geschickt benutzen.«
    »Sicher«, nickte Ibbl. »Sieh dir die

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