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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Ahnung. Ich halte eine kurze Siesta, und als ich aufwache, sehe ich nur noch Polypen. Wirklich schade. Die Terries waren gute Kunden. Ich sehe sie nicht gern gehen.«
    »Vielleicht kommen sie zurück«, tröstete ihn Retief. »Sie haben meist noch ein paar gute Tricks.«
    »Möglich – aber ich glaube es nicht«, sagte der Kloob düster. »Ikk hat sie verscheucht. Und wir anderen Quoppina verschwinden am besten ins hohe Gras.«
    »Kein schlechter Gedanke. Ich möchte wissen, wo ich eine Karte auftreiben könnte.«
    »Sie meinen eine dieser Zeichnungen, auf denen man sieht, wo die Orte sind? Ich habe davon gehört – aber ich kann mir nicht denken, wozu sie gut sein sollen. Ich meine, schließlich weiß man doch, wo man ist, oder? Und man weiß, wo man hin will ...«
    »Das ist eines der Gebiete, auf denen wir Stelzer ein bißchen langsam sind«, sagte Retief. »Wir wissen selten, wo wir sind, und noch seltener, in welche Richtung wir müssen. Der Ort, den ich suche, ist irgendwo im Nordosten – da drüben.« Er deutete.
    »Mehr da drüben.« Der Kloob deutete auf eine Stelle drei Grad von Retiefs Handbewegung entfernt. »Einfach geradeaus. Können Sie nicht verfehlen. Ist da Ihr Stamm? Habe noch nie einen wie Sie gesehen.«
    »Da drüben ist eine Gruppe meiner Stammesfreunde in Schwierigkeiten«, sagte Retief. »Achtzig Meilen von hier entfernt.«
    »Hm. Das sind gute vier Tage auf einem schnellen Blint, wenn die Gleise in Ordnung sind.«
    »Wie sieht es im Hafen aus?«
    »Wachen an allen Toren. Die Voion wollen nicht, daß wir auf Reisen gehen.«
    »Na, dann werde ich wohl mit ihnen streiten müssen.«
    Der Kloob sah Retief zweifelnd an. »Ich kann mir vorstellen, wer dabei gewinnt – aber auf alle Fälle viel Glück, Stelzer.«
    Retief schob sich durch die Menge. Als er die Hälfte der Straße hinter sich hatte, hielt ihn ein Polizist mit ausgestrecktem Arm an.
    »He, du da! Wohin gehst du?« Er sagte es im Stammesdialekt.
    »Dahin, wo ein Kumpel sein Trinkorgan in Höllenröschen tauchen und an ein paar Sauerkugeln knabbern kann, ohne daß so ein verbogenes Rädergestell seine Futterklappe aufreißt«, sagte Retief knapp. »Aus dem Weg, du, bevor ich dir das Abzeichen von der Brust hole.«
    Der Voion zog sich zurück. »Sag deinen Freunden, daß sie sich nicht in der Stadt blicken lassen sollen«, knurrte er. »Und jetzt verschwinde, bevor ich dich überrolle.«
    Retief schob sich mit einem verächtlichen Schnappen seiner linken Greifwerkzeuge an ihm vorbei. Die Sonne stand jetzt sehr tief, und in den Läden waren ein paar Lichter aufgeflammt, die ihm den Weg wiesen. Es waren keine Quoppina außer den schwarzen Voion in Sicht, viele von ihnen mit den primitiven Muscheleinlegearbeiten und zugefeilten Fängen der Dschungelstämme. Retief schätzte, daß der Hafen zur Rechten lag, wo sich der letzte Purpurschimmer der Sonne über den Gebäuden zeigte. Er ging in diese Richtung, einen Ellbogen am Griff seiner Energiepistole.
     
    *
     
    Lichtbogen glänzten von hohen Pfählen und spiegelten sich auf einem halben Dutzend zerschundener Handelsschiffe, als Retief an den schlampigen Drahtzaun kam, der den Hafen umgab. Am Tor waren zusätzliche Lampen angebracht, und vier Voion standen mit gezückten Knüppeln Wache.
    »Wen von euch Schwarzrädern muß ich bestechen, damit ich da hineinkomme?« rief Retief im Stammesdialekt.
    Alle vier Voion sprachen gleichzeitig. Dann winkte einer ab, und sie schwiegen. »Ich bin der Korporal hier, du Tölpel«, summte er. »Was willst du hier?«
    »Also, wieviel verlangst du?« fragte Retief gedehnt. Er schlenderte bis auf zwei Meter an das Tor heran.
    »Dorf- oder Terrygeld?«
    »Sehe ich so aus, als würde ich dreißig oder vierzig Pfund Felsbrocken mit mir herumschleppen?« erkundigte sich Retief. »Ich, habe vorhin eine Ladung Schlamm verkauft. Das gab genug Terry-Credits, um euch alle vier besoffen zu machen.«
    »Hast du?« Das Quartett rückte näher, eine Bewegung, durch die Retief noch ein Stück ans Tor hin gelangte.
    »Darauf kannst du wetten, Freund.« Er griff in die Hüfttasche, holte ein Gewirr von Kunststoffstreifen heraus und trat noch einen Schritt näher. Zwei der Voion hatte er bereits hinter sich gelassen. Der Korporal kippte seine Sehorgane in Richtung des Geldes.
    »Hier, fang!« Retief warf ihm einen Streifen zu. Als der Korporal zugriff, riefen die anderen drei: »He!« und rollten auf ihren Anführer zu. Retief rannte durch das Tor, schlug es zu, sperrte das

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