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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Nein, ich glaube, ich verlasse mich nur auf mich selbst.«
    »Was Ihnen nicht leichtfallen dürfte, wenn man bedenkt, daß ich fünfzigtausend erstklassige Soldaten in der Stadt habe, die alle zwischen Ihnen und Ihren Freunden stehen.«
    »Fünfzigtausend, sagen Sie?« entgegnete Retief. »Das genügt nicht einmal für eine ordentliche Siegesparade, geschweige denn zur Eroberung eines Planeten mit einer Bevölkerung von fünf Milliarden streitsüchtiger Quoppina.«
    »Die fünfzigtausend, die ich erwähnte, sind nur meine Privatabteilung«, schnarrte Ikk. »Jeder Voion auf Quopp gehorcht mir – und es sind zwei Millionen! Sie werden seit einem Jahr in geheimen Lagern im Dschungel ausgebildet. Sie sind jetzt bereit.«
    »Bis auf die Waffen«, sagte Retief. »Aber das waren ja nur ein paar hundert. Die hätten Ihnen kaum geholfen ...«
    »Die heutige Ladung war die erste von vielen. Aber lassen wir das Geschwätz. Zum letztenmal: Geben Sie Ihr Geheimnis preis, und Sie können mein ewiges Wohlwollen genießen.«
    »Sie meinen, wenn ich Ihnen die Wahrheit sage, geben Sie mir eine Eskorte zur Botschaft und sind mir nicht mehr böse?«
    »Aber selbstverständlich, mein Lieber! Ich werde sogar eine rührende Geschichte veröffentlichen, daß Sie von skrupellosen Elementen entführt wurden, aus deren Händen ich Sie befreite. Man kann auch lobend Ihren tatkräftigen Widerstand erwähnen.«
    »Tatkräftiger als Sie denken«, sagte Retief. »Ich glaube, ich habe meine Neugier jetzt zur Genüge befriedigt. Wenn Sie also jetzt vom Schreibtisch aufstehen und sich da drüben an die Wand stellen könnten ...«
    Ikk stellte seine Horchorgane senkrecht auf. »Häh ...« Er unterbrach sich, als er die nagelneue Pistole in Retiefs Hand sah.
    »Was soll das?« quäkte er. »Ich biete Ihnen freies Geleit ...«
    »Ikk, bei einem erfahrenen Feldmarschall wie Ihnen kann ich doch nicht annehmen, daß Sie mich ohne weiteres laufen lassen.«
    »Nun ja, vielleicht müssen meine Leute ein paar Maßnahmen treffen, damit Sie nichts weitererzählen können, aber sie würden Sie wieder ordentlich zusammenflicken.«
    »Tut mir leid – ich habe so eine Ahnung, daß man in Ihrer Folterabteilung nichts von der Empfindlichkeit der menschlichen Haut weiß.«
    »Ich werde mich gleich davon überzeugen.« Der Premierminister rollte auf Retief los – zwei Meter gepanzerte Feindseligkeit, vier Arme wie gußeiserne Schwengel, besetzt mit Rasiermesserspitzen.
    »Ich sehe, daß Eure Gefräßigkeit die terranischen Ausbildungsmethoden noch nicht persönlich zu spüren bekommen hat«, meinte Retief. »Noch eine Umdrehung, und Sie bekommen die erste Lektion.«
    Ikk hielt an. »Sie würden es wagen?« geiferte er.
    »Natürlich. Weshalb nicht? Und machen Sie keine plötzliche Bewegung, wenn ich Sie jetzt fessele. Ich muß fort.«
    Ikk zischte, aber er konnte nichts tun, als Retief die planetarische Flagge über dem Schreibtisch entfernte, den Flaggenstock durch die Speichen steckte und festband und dann die vier premierministerlichen Arme fesselte.
    »So, man wird Sie schon finden, wenn die Reinemachefrauen abends durch die Büros kommen.«
    »Sie sind ein Idiot!« zischte Ikk. »Sie kommen nie aus dem Gebäude.«
    »Vielleicht nicht«, sagte Retief. »In diesem Falle bekommt Quopp nie das benötigte Ausbildungsmaterial.« Er ging ans Interkom. »Wenn ich auf die Taste drücke, sagen Sie, daß ich jetzt Ihr Büro verlasse. Sagen Sie den Leuten, daß sie mir in respektvoller Entfernung folgen sollen, da ich verdächtig bin. Sagen Sie ferner, daß Sie im Augenblick nicht gestört werden wollen. Aber es muß echt klingen!«
    Ikk rieb die Kiefer gegeneinander.
    »Und«, fügte Retief im fließenden Diebesdialekt der Voion hinzu, »machen Sie keine Fehler.« Er drückte auf die Taste.
    »Was gibt es diesmal?« fragte eine scharfe Voion-Stimme. Retief hielt die Pistole auf Ikks mittlere Bauchplatte gerichtet, während der Premierminister seine Botschaft durchgab.
    »Gut gemacht, Ikk.« Retief verbog den Schalter so, daß er nicht mehr benutzt werden konnte. »Jetzt können Sie schreien, wenn Sie wollen. Ich vertraue auf die schalldichten Wände des Ministeriums.«
    »Hören Sie mir zu, Terry!« winselte Ikk. »Geben Sie diesen Wahnsinn auf. Meine Truppen werden Sie ohne Gnade jagen. Und was wollen Sie allein erreichen?«
    »Tja, das ist die Frage, nicht wahr, Ikk?« Retief ging an die Tür. »Damit muß ich Sie jetzt allein lassen.«
    In den äußeren Büros richteten

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