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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Schwert, pfiff zwischen den Fingern und sprang ins Freie. Sofort kam aus dem Unterholz ein Gescharre und Gequietsche, ein Stakkato von schnappenden Scheren und zischenden Sicheln, gefolgt von einem langgezogenen Voion-Schrei. Der letzte Voion wollte vor den angreifenden Ween zurückrollen und sah sich plötzlich Retief gegenüber. Er hob den Knüppel, aber Retief schlug ihm die Waffe mit dem Schwert aus der Hand.
    »Fahre zu deinem Oberst und sage ihm, daß er zwei Stunden Zeit hat, um wieder in die Stadt zurückzukehren. Wenn wir dann noch einen Voion im Dschungel finden, wird er über einem kleinen Feuer langsam geröstet.«
    Er unterstrich seine Worte mit einem Hieb der flachen Klinge, und der Voion holperte auf das Dorf zu.
    Auf der gegenüberliegenden Seite hörte man einen schrillen Ruf – Ip-ip war an der Arbeit. Die Voion waren durch die Schreie aus dem Dschungel nervös geworden. In ihren Reihen herrschte Unordnung. Und dann kehrte Retiefs Abgesandter ins Dorf zurück.
    »... Dschungeldämon«, heulte er. »Drei Meter groß, mit Rädern wie ein Riese und einem Kopf wie ein Voion, nur daß er rot war. Hunderte von ihnen! Ich bin der einzige, der durchkam.«
    Die Zweige raschelten und klirrten, als Jik-jik heranschlich. »Huh, Tief-tief, bist ein feiner Stratege. Diesmal haben wir eine Menge erwischt. Und was machen wir nun?«
    Der Oberst hatte seine Namensliste vergessen und gellte Befehle. Voion hasteten unsicher hin und her.
    »Laßt sie laufen. Ich sehe, sie kümmern sich nicht um ihre Gefangenen.«
    Die Voion strömten in unordentlichen Reihen über den breiten Weg. Unterwegs verloren sie einen Teil der Beute. Nach zwei Minuten war das Dorf verlassen, bis auf eine Reihe von gefesselten Zilks, die ängstlich um sich starrten.
    »Wir gehen leise ins Dorf, damit wir sie nicht zu Tode erschrecken«, sagte Retief. »Und denkt daran – wir wollen Verbündete und kein Abendessen aus ihnen machen.«
     
    *
     
    Einundfünfzig Zilk, drei von ihnen böse zugerichtet, hatten den Angriff überlebt. Sie saßen jetzt in einem Kreis um ihre Retter, schüttelten trauernd die Köpfe und schienen sich in der Gesellschaft von siebzig Ween-Kriegern noch nicht so recht wohl zu fühlen.
    »Ihr habt uns gewarnt, das gebe ich zu«, sagte einer reumütig. »Dachte nie, daß die Voion es wagen würden, uns eines Tages direkt anzugreifen, auch wenn sie uns sechs zu eins überlegen sind.«
    »Die Voion haben eine neue Aufgabe«, erklärte Retief. »Die Zeit der kleinen Diebereien ist vorbei. Jetzt wollen sie sich den ganzen Planeten aneignen.«
    »Na, ich denke, wir haben es ihnen gezeigt, was, Tief-tief?« Jik-jik kicherte. »So wie die Kerle rasen, werden sie neue Reifen brauchen, bis sie in die Stadt kommen.«
    »Das war nur ein kleines Gefecht«, sagte Retief. »Sie sind im Moment verwirrt, aber sie werden wiederkommen.«
    »Bist du sicher?« Fut-fut bewegte aufgeregt die Fühler.
    »Für einen Stelzer willst du viel auf einmal erreichen«, sagte Jik-jik mürrisch. »Wenn du weißt, daß die Schufte wiederkommen, weshalb hast du uns dann zum Kampf angestachelt?«
    »Ich dachte, ich könnte mir eine Menge Reden sparen, wenn ihr mal die Taktik der Voion am eigenen Leib spürt. Und dann fand ich es richtig, daß wir den Zilk aushalfen.«
    »Wir haben den guten alten Lop-lop verloren«, erklärte Jik-jik. »Er war ein braver Esser.«
    »Sie haben fünfunddreißig Knüppelschwinger verloren«, entgegnete Retief. »Und wir haben einundfünfzig Verbündete gewonnen.«
    »Was soll das?« Jik-jik klapperte aufgeregt mit seinen Sekundärklauen. »Du meist doch nicht diese Grasfresser hier ...?«
    »He, du Schlammteufel, glaubst du, wir Zilk wollen mit euch etwas zu tun haben?« kreischte einer der Geretteten. »Ihr könnt alle ...«
    »Ruhe, Freund«, unterbrach ihn Retief. »Wenn es zu einem Kampf gegen die Stadtburschen kommt, müßt ihr Stämme zusammenhalten. Andernfalls verliert ihr. Na?«
    »Woher hast du bloß die Idee, Tief-tief? Es waren schon immer ein paar Voion in der Gegend, die ihre Fühler in alles steckten ...«
    »Kurz bevor ich hier ankam, ernannte sich Ikk zum Diktator des Planeten. Wenn ihr anderen Stämme schön brav seid, will er euch zu Voion ehrenhalber machen.«
    Ween und Zilk gaben empörte Schreie von sich.
    »Ich bin froh, daß ihr euch wenigstens darüber einig seid«, meinte Retief. »So, und wenn ihr Zilk euch wieder erholt habt, ist es besser, wenn wir verschwinden.«
    »Aber unsere Ernte!« protestierte

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