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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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mir reden können.«
    »Beruhigen Sie sich, Major. Ich würde nicht gern meinen Einfluß bei Premierminister Ikk geltend machen, um Sie – äh – an andere Fronten versetzen zu lassen.« Hish wandte sich wieder an Retief. »Sie werden mir jetzt genaue Auskunft über die Stärke und Lage der Rebellentruppen geben, oder Sie müssen die Konsequenzen selbst tragen.«
    »Na, dann gehen wir gleich zu den Konsequenzen über«, schlug Retief vor. »Damit sparen wir Zeit.«
    »Wie Sie wollen.« Hish sah Xic an. »Da der Palisadenzaun den Anforderungen offensichtlich nicht entspricht, müssen wir ein anderes Quartier für unseren Gefangenen suchen.«
    »Hm – da ist ein hübscher kleiner Raum hinter dem Postgebäude. Er wurde eigens angelegt, um die Alkoholvorräte für Offiziere aufzunehmen – falls wir so etwas je bekommen. Wenn er fest genug ist, um meine Diebe vom Höllenröslein fernzuhalten, müßte er eigentlich auch für den Stelzer reichen.«
    »Gut. Bringen Sie ihn hin und schmieden Sie ihn an die Wand.«
     
    *
     
    Die Zelle war ein enges Loch mit einer niedrigen Decke und feuchten Wänden, die von Balken abgestützt wurden. Nur der obere halbe Meter lag über dem Erdboden. Durch enge Löcher konnte Retief die schmutzigen Campstraßen erkennen. Die Voion, die ihn hierher begleitet hatten, drängten sich herein und sahen zu, wie der Oberwärter ein Stück schwerer Kette aufrollte, ein Ende an einen eisernen Eckpfosten schweißte und sich dann Retief näherte.
    »Setz dich ruhig hin, Stelzer«, befahl er. »Ich lege dir die Schlinge um den Hals – und keine Widerrede, sonst schweiße ich dir die Futterklappe zu.«
    »Könntest du die Kette nicht um meine linke Stelze legen?« schlug Retief vor. »Dann stört es mich nicht beim Denken. Und ich werde an dich denken, wenn unsere Seite gewinnt.«
    »Sag«, flüsterte der Schweißer. »Wie stark seid ihr eigentlich?«
    »Mal sehen.« Retief überlegte. »Auf Quopp gibt es fünf Milliarden Quoppina. Zieh davon zwei Millionen Voion ab, und was übrigbleibt ...«
    »Puh!« sagte einer der Umstehenden. »Das ist ja ...«
    »Halt den Mund, Vop!« befahl der Oberwärter. »Los, Stelzer, streck die Stelze aus.« Retief gehorchte und sah zu, wie der Schweißer die Kette um sein Bein befestigte.
    »Das müßte halten, bis Hish-hish mit dem Major fertig gestritten hat und dich verhört«, sagte er befriedigt. »Schrei, wenn du etwas brauchst. Die Übung wird dir guttun.«
    »Wann wird hier Frühstück serviert?« wollte Retief wissen.
    »Oh, ich werfe dir später ein paar Scheiben alten Dink herein – wenn ich es nicht vergesse.« Die Wächter verließen die Zelle und nahmen ihre Schweißgeräte mit. Nur der Oberwärter drehte sich noch einmal um.
    »So schlimm?« fragte er. »Fünf Milliarden?«
    »Noch schlimmer.« Retief nickte ernst. »Einige von uns zählen doppelt.«
     
    *
     
    Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, herrschte Stille. Ein halbes Dutzend neugierige Voiongesichter spähten durch die engen Ritzen in die Zelle. Als sie nichts sahen, wurde es ihnen langweilig, und sie rollten weg. Retief suchte sich eine verhältnismäßig trockene Stelle, setzte sich und schnallte die Beinschienen seiner Verkleidung los. Dann zog er den Schuh aus und holte sein Bein aus der Schlinge. Er legte die Schienen wieder an und machte eine weite Schleife aus der Kette, die er bei unerwartetem Besuch schnell überstreifen konnte. Dann untersuchte er den Raum. Die Metallholzpfosten waren tief eingeschlagen und standen fünfzehn Zentimeter auseinander. Er begann mit seinem Krallenhandschuh an einem zu schnitzen. Aber es war, als hätte er an Stahl gekratzt.
    Der freie Raum unter der Decke war kaum zwanzig Zentimeter breit. Und dort sah Retief plötzlich eine Bewegung. Winzige grünliche Punkte tanzten in der Luft.
    »Tief-tief!« piepste eine dünne Stimme. »Tief-tief gefangen-fangen.«
    »Hallo, du weißt, wie ich heiße!« Etwas Leuchtendgrünes summte durch die schmale Öffnung und schwebte auf einem fünf Zentimeter breiten Rotor über ihm.
    »Hast-hast George-George gerettet-rettet«, sagte der winzige Flieger. »Tief-tief Freund-freund.«
    Retief streckte die Hand aus. Der Flieger – ein Phip – ließ sich darauf nieder. Er hatte einen dunkelgrünen Kopf, einen giftgrünen kurzen Körper mit dünnen dunklen Streifen und vier strohdünnen gelben Beinchen.
    »Phip-phip hilft-hilft«, stellte er fest.
    »Ein freundliches Angebot«, meinte Retief. »Du könntest mir tatsächlich

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