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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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weiter?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Also, dann hör zu ...«
     
    *
     
    »... ich drehe mich um und zzzkk! Der Stelzer mit den kupfernen Drähten am Kopf, den sie Fifi nannten, hatte am Seil angezogen. Und ich Dummkopf erkläre ihm noch, wie die Falle funktioniert. Er wollte es unbedingt wissen. Oh, diese Schande!«
    »Unter diesen Umständen ist ein wenig Scham schon angebracht«, meinte Retief. »Und was geschah, als dich der Stelzer in dein Netz gelockt hatte?«
    »Er verschwand mit den anderen in diese Richtung.« Ozzl deutete.
    »Ja«, sagte der andere Flink kummervoll. »Und alles nur, weil wir höflich sind und dem Kerl zeigen, wie das Netz bedient wird.«
    Retief nickte mitleidig. »Wir Stelzer können gemein sein, wenn uns jemand fressen will. Das verstößt nämlich gegen unsere Stammestabus. Aber jetzt muß ich gehen ...«
    »Weshalb die Eile? Wie wäre es mit einem kleinen Schluck?« schlug Ozzl vor. Er hob eine Hüftflasche hoch. »Da wird man ein ganz neuer Quoppina.« Retief nahm einen kleinen Schluck. Wie alle Alkoholgetränke auf Quopp war es eine dünne, honigähnliche Flüssigkeit. Er gab die Flasche an Nopl weiter, der ihm ein paar Sauerkugeln anbot. Retief lehnte dankend ab.
    »Ich muß noch zwei Stunden gehen«, sagte er. »Da wird es wirklich Zeit ...«
    »Tief-tief!« summte der Phip über ihm. »Schluck-schluck!«
    »Ach ja, gebt dem Kleinen einen Tropfen!« sagte Nopl. »Hurra! Das Leben ist wie eine Schale voll Snik-Beeren.« Er nahm einen tiefen Schluck. »Tief-tief, du bist schlau für einen – einen – na ja, ich weiß ja nicht, zu welchem Stamm du gehörst.«
    Retief war aufgestanden. »Bleib doch noch«, sagte Ozzl. »Du mußt meine Verwandten sehen. Ein paar Prachtburschen, wirklich, habe ich recht, Nopl?«
    »Vielleicht ein anderes Mal.«
    Ozzl stieß einen Laut wie eine zerbrochene Kurbelwelle aus – der Flinkausdruck für ein fröhliches Lachen. Er winkte mit einer Armrolle in die Bäume hinauf. »Da sind sie schon!«
    Retief sah nach oben. Hinter jedem Zweig schien ein Quoppina zu sitzen, ein Netz oder eine Schlinge in der Hand, ein paar kleine Pfeile auf noch kleinere Bogen gelegt, manche mit stachligen Dreizacken bewaffnet.
    »Wird höchste Zeit«, sagte Nopl und rülpste. »Ich dachte, ihr wolltet überhaupt nicht mehr kommen.«
     
    *
     
    Retief stand direkt unter dem großen Baum, auf dem die Flink wie groteske Früchte hingen. Jooplicht schien herunter. Ein gewichtiger Kerl mit dem weinroten Panzer reifen Alters blinzelte ihn mit kurzsichtigen Sehorganen an. »Da schicke ich die beiden Spritzer aus, um die Fallen und Netze zu überprüfen, und mit einem Saufkumpan kommen sie heim«, schimpfte er.
    »Was ist mit dem Stelzer?« rief jemand. »Sieht aus, als wäre er ordentlich gemästet. Mit Käsesauce oder ...«
    »Meinen Freund Tief-tief verarbeitet keiner zu Koteletts! Eher sterbe ich.«
    »Das können wir besorgen«, unterbrach ihn der Alte. »Wenn wir den Stelzer gleich zerlegen, bekommt jeder einen Happen.«
    »Aufhören!« schrie Nopl. »Einen so schlauen Händler wie Tief-tief dürft ihr nicht essen. Das wäre Kannibalismus. Aber wir können ihn aufheben und verkaufen – oder ihn für Ersatzteile verwenden ...«
    Hin und her gingen die Vorschläge.
    »So einen Kopf habe ich!« stöhnte Nopl während einer Pause. »Ich muß noch einen Schluck haben.«
    »Euer Zeug wirkt schnell«, stellte Retief fest. »Jetzt bist du schon in der Jammerphase.«
    »Egal, Ozzl und ich halten zu dir, Tief-tief. Wenn sie dich verkaufen, lege ich ein gutes Wort ein, daß sie dich solange behalten, bis ein ganz hoher Preis geboten wird.«
    »Unter dem Preis geben wir dich nicht her«, sagte auch Ozzl eifrig.
    Der ältere Flink stieß einen schrillen Schrei aus, und die anderen schwiegen. »Das Für und Wider ist abgeschlossen«, sagte er. »Das Für hat gesiegt.« Die Flink kamen näher und suchten sich günstige Wurfpositionen für ihre Netze. Retief zog sein Schwert und lehnte sich an den Baumstamm.
    »He!« rief der Alte. »Was soll das scharfe Ding? Es sieht gefährlich aus. Leg es weg, bevor du jemanden damit verletzt.«
    »Es ist bei uns Stelzern Brauch, daß wir uns so teuer wie möglich verkaufen«, erklärte Retief. »Wer bietet als erster?«
    Niemand rührte sich.
    »Wir sind nicht unverschämt«, führte Retief weiter aus. »Ich glaube nicht, daß ich mehr als ein Dutzend Flink auseinandernehmen kann, bevor ihr mich gefangen habt.«
    »Sechs«, schacherte der Flink. »Das ist

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