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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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ablenken.«
    »Die Vereinigten Stämme dulden keine politische Einmischung irgendwelcher Art«, übermittelte Retief Longspoon. »Besonders haben sie etwas gegen das Wort ›Reform‹.«
    »Himmel, die Kerle sind Reaktionäre der schlimmsten Sorte. Sie können doch nichts gegen die Rodung des Rum-Dschungels haben, gegen mein Programm zugunsten der Rechtlosen und meine Befürwortung der Preisspiralen-Politik ...«
    »Hoffentlich habt ihr meinen Rat befolgt und die Voion nur entwaffnet, aber nicht auseinandergenommen«, sagte Retief zu Jik-jik.
    »Sie lieben ihren Dschungel, wie er ist«, informierte Retief Longspoon. »Jeder bekommt die Rechte, die er verdient, und die Preise werden durch Angebot und Nachfrage geregelt.«
    »Ich sehe, ich habe den Kerl unterschätzt«, murmelte Longspoon seinen Adjutanten zu. »Offensichtlich verfolgt er einen weitsichtigen Wirtschaftsplan.« Er setzte ein weltmännisches Lächeln auf. »Sagen Sie ihm, daß ich über die Höhe der Entwicklungshilfe nachgedacht habe und auf eine Summe von – zehn Millionen gekommen bin.« Er sah Magnan an. »Zehn Millionen?«
    »Zwanzig«, murmelte Magnan. »Pro Jahr.«
    »Plus das militärische Hilfsprogramm«, warf Underknuckle ein. »Ich denke an einen Beraterstab von hundert Mann ...«
    »Fünfundzwanzig Millionen pro Jahr«, sagte Longspoon. »Natürlich sind jahreszeitliche Schwankungen eigens eingeplant.«
    »Welche Art von Schwankungen?« fragte Magnan.
    »Was eben alles so schwankt, verdammt«, fauchte der Botschafter.
    Retief nickte feierlich. »Habt ihr die Pistolen eingesammelt?« fragte er Jik-jik. »Alle?«
    Jik-jik wandte verlegen seine Sehorgane ab. »Also, es ist so, Tief-tief ...«
    »Vergrabe sie, Jik-jik«, sagte Retief streng. »Zusammen mit den Pistolen der Gefangenen. Wir waren uns doch einig, daß mit Feuerwaffen das Kämpfen keinen Spaß mehr macht.«
    Jik-jik stieß ein leises Quietschen aus, das in der Sprache der Ween einen Seufzer darstellte. »Okay. Du hast wohl recht, Tief-tief. Ich und Tupper hatten uns schon gezankt, welcher Stamm sie bekommen sollte. Schätze, es ist besser, wenn wir alle vergraben, anstatt bei dem nächsten Krach plötzlich erschossen zu werden.«
    »Was sagt er?« fragte Longspoon.
    »Keine Entwicklungshilfe.«
    »Oh, ich meinte ja keinen Kredit, sondern eine Schenkung.« Longspoon rieb sich die Hände.
    »Auch keine Schenkung«, erklärte Retief.
    Longspoon kniff die Lippen zusammen. »Hören Sie, wenn der Kerl unvernünftig wird ...«
    »Er will lediglich einen Monitordienst in einem Raumumfang von fünfundzwanzig Meilen, damit keine Frachten zwischen Groac und Quopp hin und her gehen.«
    General Hish stieß einen erstickten Laut aus. Oberst Underknuckle strahlte. »Das ist vernünftig«, stellte er fest. »Mal sehen. Die Station würde selbstverständlich unter mein Kommando fallen. Bei einer mittleren Größe brauchen wir, sagen wir mal, dreißig Mann ...«
    »Vielleicht sollten wir die Kerle zum Militärball heute abend einladen«, meinte Underknuckle. »Schließlich sind sie als Rebellen so etwas wie Soldaten, auch wenn ihnen die gründliche Ausbildung fehlt.«
    »Unbedingt«, pflichtete ihm Longspoon bei. »Eine ausgezeichnete Gelegenheit, um ein paar Dinge anzubringen. Wir können ihnen unsere Solidarität mit den Kräften des Volkes ausdrücken.«
    »Wunderbar gesagt, Herr Botschafter«, flüsterte Magnan.
    »Es wird ein Gala-Abend«, kündigte Underknuckle an. »Eine passende Gelegenheit, um die aufregende Woche abzuschließen und um General Tief-tief und seinen tapferen Kriegern die gebührende Ehre zu erweisen.« Er sah Retief streng an. »Sagen Sie ihnen das. Das wird sie freundlicher stimmen.«
    »Nicht vergessen«, sagte Retief zu den Besuchern. »Heute abend gibt es keine Raufereien. Oberst Underknuckle ist ein Feind von Gewalttätigkeiten.«
    »Okay, Tief-tief«, sagte Jik-jik. »Übrigens, wir haben gehört, daß es ein paar extra gute Flüssigkeiten gibt. Das ist doch kein Gerücht?« Er verdrehte die Sehorgane in der Geste des Schelmischen Blinzelns.
    »Ich werde die Bowle persönlich würzen«, versicherte ihm Retief. Er wandte sich an Underknuckle. »Er will wissen, ob er seine Orden tragen soll.«
    »Unbedingt!« dröhnte Underknuckle. »Volle Uniform, Orden und Medaillen. Eine stilechte militärische Feier!«
     
    *
     
    Retief und Jik-jik standen gemeinsam im Eingangsbogen des Großen Spiegelsaals an Bord des CDT-Monitorschiffes Expedient und beobachteten die prächtig

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